Chloramphenicol-N
Wirkstoff
ATC-Code
Tierarten
Brieftaube
Indikationen
Zur Behandlung von bakteriellen Primär- und Sekundärinfektionen, die durch Chloramphenicol-empfindliche Erreger hervorgerufen werden:
Infektionen
- der Atmungsorgane, u.a. Ansteckender Schnupfen (Coryza contagiosa),
- des Harn- und Geschlechtsapparates,
- des Verdauungstraktes, u.a. Salmonellose,
- des zentralen Nervensystems,
- der Haut,
- des Auges,
- des Gehörganges und bakterielle Allgemeininfektionen (Septikämien).
Bei Tauben sollte chloramphenicol-N während der Fortpflanzung (Dezember bis April), Mauser und Federwachstumsphasen nur angewendet werden, wenn die Vorteile einer Behandlung klar die Risiken überwiegen.
Wartezeit
Entfällt.
Nicht bei Tieren anwenden, die der Gewinnung von Lebensmitteln dienen.
Dosierung und Art der Anwendung
Zum Eingeben über das Trinkwasser.
Für Tiere: Brieftauben
85 mg Chlroamphenicol/kg Körpergewicht (KGW)/Tag entsprechend
650 mg chloramphenicol-N/kg KGW/Tag
Die Dosierung ist nach der aktuellen, tatsächlichen täglichen Trinkwasseraufnahme der Tiere auszurichten, da diese in Abhängigkeit von dem Alter, Gesundheitszustand und der Nutzungsart der Tiere und in Abhängigkeit von der Haltung schwankt. Bei der oben genannten Dosierung ist das Einmischverhältnis von chloramphenicol-N in das Trinkwasser für die zu behandelnden Tiere nach folgender Formel zu berechnen:
650 mg chloramphenicol-N pro kg KGW/Tag | x | Mittleres KGW (kg) der zu behandelnden Tiere | = | ... mg chloramphenicol-N pro l Trinkwasser |
Mittlere tägliche Trinkwasseraufnahme (l)/Tier |
Die entsprechende Menge Pulver ist täglich frisch in einer kleinen Menge Wasser vollständig zu lösen und dem Trinkwasser zuzufügen.
Um eine gleichmäßige Wasseraufnahme für alle Tiere zu gewährleisten, ist ein ausreichendes Tränkeplatzangebot sicherzustellen. Während der Behandlung sollten die Tiere im Schlag gehalten werden.
Die Behandlungsdauer beträgt 5 Tage. Nach Abklingen der Krankheitserscheinungen sollte das Arzneimittel noch mindestens 2 Tage weiter verabreicht werden.
Sollte nach 3 Behandlungstagen keine deutliche Besserung des Krankheitszustandes eingetreten sein, ist eine Überprüfung der Diagnose und ggf. eine Therapieumstellung durchzuführen.
Nach Beendigung der Behandlung ist die Tränkeeinrichtung in geeigneter Weise zu reinigen, um eine Aufnahme subtherapeutischer, insbesondere resistenzfördernder Restmengen des eingesetzten Antibiotikums zu vermeiden.
Nebenwirkungen
Nach der Anwendung von chloramphenicol-N können auftreten:
- Appetitlosigkeit, Übelkeit, Erbrechen, Durchfall und vorübergehende Depressionen,
- in Einzelfällen allergische Reaktionen wie Hautveränderungen,
- reversible dosisabhängige Knochenmarksschädigungen mit Störungen der Hämatopoese.
Beim Auftreten von allergischen Reaktionen, ist das Arzneimittel sofort abzusetzen und symptomatisch zu behandeln:
Bei Anaphylaxie: Epinephrin (Adrenalin) und Glukokortikoide i.m.
Bei allergischen Hautreaktionen: Antihistaminika und/oder Glukokortikoide.
Das Auftreten von Nebenwirkungen nach Anwendung von chloramphenicol-N sollte dem Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit, Mauerstraße 39 - 42, 10117 Berlin oder dem pharmazeutischen Unternehmer mitgeteilt werden.
Meldebögen können kostenlos unter o.g. Adresse oder per E-Mail (uaw@bvl.bund.de) angefordert werden.
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Zul.-Nr. | 6671013.00.00 |
PZN | 3423422 |
STATUS | Im Handel verfügbar |