Kokzidiol SD
Wirkstoff
ATC-Code
Tierarten
Brieftauben, Hühner, Kaninchen, Hunde und Katzen
Indikationen
Für Brieftauben, Hühner, Kaninchen, Hunde und Katzen zur Behandlung von folgenden durch Sulfadimethoxin-empfindliche Erreger hervorgerufene Krankheiten im frühen Stadium der Infektion:
Infektionen des Magen-Darm-Traktes, besonders bei Coli-Infektionen, Salmonellosen und Kokzidiosen.
Die Anwendung von Kokzidiol SD sollte unter Berücksichtigung eines Antibiogrammes erfolgen.
Wartezeit
Hühner, Kaninchen: essbare Gewebe: 14 Tage
Nicht bei Hühnern anwenden, deren Eier zum menschlichen Verzehr vorgesehen sind.
Brieftauben sind Tiere, die nicht zur Gewinnung von Lebensmitteln vorgesehen sind.
Dosierung und Art der Anwendung
Um eine korrekte Dosierung zu gewährleisten und eine Unterdosierung zu vermeiden, sollte das Körpergewicht so genau wie möglich ermittelt werden.
Zum Eingeben über das Futter und Trinkwasser
Brieftauben, Hühner:
70 - 140 mg Sulfadimethoxin/kg Körpergewicht (KGW)/Tag entsprechend
2,33 - 4,67 g Kokzidiol SD pro kg KGW pro Tag
Hunde, Katzen:
20 - 40 mg Sulfadimethoxin/kg KGW/Tag entsprechend
0,67 - 1,33 g Kokzidiol SD pro kg KGW pro Tag
Kaninchen:
40 mg Sulfadimethoxin/kg KGW/Tag entsprechend
1,33 g Kokzidiol SD pro kg KGW pro Tag
Bei Brieftauben und Hühnern ist bei jungen Tieren darauf zu achten, dass Tagesdosen von 100 mg Sulfadimethoxin/kg KGW nicht wesentlich überschritten werden.
Bei Hunden und Katzen sollte die Behandlung mit einer hohen Initialdosis (40 mg Sulfadimethoxin/kg KGW) begonnen werden und an den folgenden 5 bis 7 Tagen mit Kokzidiol SD in einer Erhaltungsdosis (20 - 25 mg Sulfadimethoxin/kg KGW) fortgesetzt werden. Bei Kaninchen sollte die Erhaltungsdosis der Initialdosis entsprechen (40 mg Sulfadimethoxin/kg KGW).
Die Dauer der Behandlung beträgt 5 bis 7 Tage.
Zur Behandlung von einzelnen Tieren (Hunde, Katzen, Kaninchen): Das Pulver ist vor jeder Applikation so in einen Teil des Futters frisch einzumengen, dass eine vollständige Durchmischung erreicht wird und ist vor der eigentlichen Fütterung zu verabreichen.
Bei Gabe über das Trinkwasser ist die erforderliche Menge Pulver in einem Teil des Trinkwassers vollständig zu lösen und sofort zu verabreichen.
Zur Behandlung von Teilen des Bestandes (Brieftauben, Hühner, Kaninchen):
Die entsprechende Menge Pulver ist täglich frisch in einer kleinen Menge Wasser vollständig zu lösen und dem Trinkwasser zuzufügen.
Um eine gleichmäßige Wasseraufnahme für alle Tiere zu gewährleisten, ist ein ausreichendes Tränkeplatzangebot sicherzustellen. Bei Auslaufhaltung sollten die Tiere während der Behandlung im Stall gehalten werden.
Die Dosierung ist nach der aktuellen, tatsächlichen täglichen Trinkwasseraufnahme der Tiere auszurichten, da diese in Abhängigkeit von der Tierart, dem Alter, dem Gesundheitszustand und der Nutzungsart der Tiere und in Abhängigkeit von der Haltung (z. B. unterschiedliche Umgebungstemperatur, unterschiedliches Lichtregime) schwankt.
Bei der oben genannten Dosierung ist das Einmischverhältnis von Kokzidiol SD in das Trinkwasser für die zu behandelnden Tiere nach folgender Formel zu berechnen:
..g Kokzidiol SD pro kg KGW / Tag | X | mittleres KGW [kg] der zu behandelnden Tiere | = | ..g Kokzidiol SD pro l Trinkwasser |
mittlere tägliche Trinkwasseraufnahme [l] pro Tier |
Bei Hühnern wird Sulfadimethoxin intermittierend über das Trinkwasser appliziert:
3 Tage Behandlung, 2 Tage Pause, dann nochmals 2 bis 3 Tage Behandlung.
Nach Abklingen der Krankheitserscheinungen sollte Kokzidiol SD noch mindestens 2 Tage weiter verabreicht werden.
Sollte nach 3 Behandlungstagen keine deutliche Besserung des Krankheitszustandes eingetreten sein, ist eine Überprüfung der Diagnose und ggf. eine Therapieumstellung durchzuführen.
Nach Beendigung der Behandlung über das Trinkwasser ist die Tränkeeinrichtung in geeigneter Weise zu reinigen, um eine Aufnahme subtherapeutischer, insbesondere resistenzfördernder Restmengen des eingesetzten Antibiotikums zu vermeiden.
Nebenwirkungen
Nebenwirkungen durch Kristallausfällung in der Niere sind selten. Bei auf Kristallausfällung hinweisenden Symptomen (Hämaturie, Kristallurie, Nierenkoliken, zwanghafter Harnabsatz) ist die Behandlung mit Sulfadimethoxin sofort abzubrechen und Flüssigkeit, u. U. mit Zusatz von Natriumbicarbonat, zu verabreichen.
Die orale Verabreichung hoher Dosen kann zu Verdauungsstörungen führen.
Bei Hund und Katze tritt gelegentlich Erbrechen auf.
Bei Hühnern sind Nebenwirkungen (Inappetenz, Durchfall, Rückgang der Legeleistung bzw. Wachstumsdepression, Hämorrhagien) nach Sulfadimethoxin seltener als bei anderen Sulfonamiden; insbesondere bei jungen Tieren sollten Überdosierungen aber vermieden werden.
Die Angaben zur Häufigkeit von Nebenwirkungen sind folgendermaßen definiert:
- Sehr häufig (mehr als 1 von 10 behandelten Tieren zeigen Nebenwirkungen während der Behandlung)
- Häufig (mehr als 1 aber weniger als 10 von 100 behandelten Tieren)
- Gelegentlich (mehr als 1 aber weniger als 10 von 1000 behandelten Tieren)
- Selten (mehr als 1 aber weniger als 10 von 10.000 behandelten Tieren)
- Sehr selten (weniger als 1 von 10.000 behandelten Tieren, einschließlich Einzelfallberichte).
Das Auftreten von Nebenwirkungen nach Anwendung von Kokzidiol SD sollte dem Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit, Mauerstraße 39 – 42, 10117 Berlin oder dem pharmazeutischen Unternehmer mitgeteilt werden.
Meldebögen können kostenlos unter o.g. Adresse oder per E-Mail (uaw@bvl.bund.de.) angefordert werden.
Für Tierärzte besteht die Möglichkeit der elektronischen Meldung (OnlineFormular auf der Internet-Seite http://www.vet-uaw.de)
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Zul.-Nr. | 3100182.00.00 |
PZN | 7382861 |
STATUS | Im Handel verfügbar |