Maternyl
ATC-Code
Tierarten
Kalb, Schwein.
Indikationen
Kalb und Schwein:
Zur Behandlung von Infektionskrankheiten im frühen Stadium der Infektion, die durch Sulfadoxin- und Trimethoprim-empfindliche Erreger hervorgerufen werden:
Primär- und Sekundärinfektionen
- des Atmungsapparates,
- des Magen-Darm-Traktes,
- des Harn- und Geschlechtsapparates und der Gelenke.
Wartezeit
Kalb: | Essbare Gewebe: | 4 Tage |
Schwein: | Essbare Gewebe: | 4 Tage |
Dosierung und Art der Anwendung
Zum Eingeben über die Milch (bzw. den Milchaustauscher) beim Kalb.
Zum Eingeben über das Trinkwasser beim Schwein.
Kälber:
2 x 15 mg Sulfadoxin-Trimethoprim-Kombination/kg Körpergewicht (KGW)/Tag,
entsprechend 2 x 0,5 ml Maternyl/8 kg KGW pro Tag:
2 mal täglich im Abstand von 12 Stunden verabreicht.
Schweine:
2 x 15 mg Sulfadoxin-Trimethoprim-Kombination/kg Körpergewicht (KGW)/Tag, entsprechend 2 x 0,5 ml Maternyl/8 kg KGW pro Tag entsprechend 2 x 0,063 ml Maternyl/kg KGW pro Tag.
Die angegebenen Dosierungen beziehen sich auf die Menge an Gesamtwirkstoff aus Sulfadoxin und Trimethoprim im vorgegebenen Mischungsverhältnis 5:1 und gelten nur bei vorliegender Empfindlichkeit der Erreger gegen beide Einzelkomponenten.
Es ist darauf zu achten, dass die vorgesehene Dosis jeweils restlos aufgenommen wird.
Die Futter- bzw. Trinkwasseraufnahme kann zwischen der Tag- bzw. Nachtphase stark schwanken.
Zur Behandlung von einzelnen Tieren über die Milch (bzw. den Milchaustauscher) beim Kalb bzw. über das Trinkwasser beim Schwein:
Die Lösung ist vor jeder Applikation so in die Milch (bzw. den Milchaustauscher) beim Kalb (bei Milchaustauschern in den tränkefertigen, abgekühlten Milchaustauscher) einzumischen, dass eine vollständige Durchmischung erreicht wird.
Vor jeder Applikation beim Schwein ist die erforderliche Menge Maternyl in einem Teil des Trinkwassers zu verdünnen und sofort zu verabreichen.
Zur Behandlung von Teilen des Bestandes über das Trinkwasser beim Schwein:
Bei der Anwendung über das Wasser ist die entsprechende Menge Lösung pro Dosierungs-Intervall (12 Stunden) frisch in einer kleinen Menge Wasser anzusetzen und dem Trinkwasser zuzufügen.
Um eine gleichmäßige Wasseraufnahme für alle zu behandelnden Tiere zu gewährleisten, ist ein ausreichendes Tränkeplatzangebot sicherzustellen.
Die Dosierung ist nach der aktuellen, tatsächlichen täglichen Trinkwasseraufnahme der Tiere auszurichten, da diese in Abhängigkeit von Alter, Gesundheitszustand und Nutzungsart der Tiere und in Abhängigkeit von der Haltung (z.B. unterschiedliche Umgebungstemperatur oder unterschiedliches Lichtregime) schwankt.
Bei der oben genannten Dosierung ist das Einmischverhältnis von Maternyl in das Trinkwasser für die zu behandelnden Tiere nach folgender Formel pro Dosierungs-Intervall (12 Stunden) zu berechnen:
Schweine
0,063 ml Maternyl pro kg KGW / Dosierungs-Intervall | X | Mittleres KGW (kg) der zu behandelnden Tiere | = | ... ml Maternyl pro Trinkwasser |
Mittlere Trinkwasseraufnahme (l) / Tier / Dosierungs-Intervall |
Um eine korrekte Dosierung zu gewährleisten und eine Unterdosierung zu vermeiden, sollte das Körpergewicht so genau wie möglich ermittelt werden.
Um eine körpergewichtsbezogene Dosierung von Maternyl sicherzustellen, ist eine geeignete Dosierhilfe (z.B. Einwegspritze) zu verwenden. Die Behandlungsdauer beträgt mindestens 3 Tage, besser aber 5 Tage. Nach Abklingen der Krankheitserscheinungen sollte Maternyl noch mindestens 2 Tage weiter verabreicht werden.
Sollte nach 1 Behandlungstag keine deutliche Besserung des Krankheitszustandes eingetreten sein, so wird die Fortsetzung der Behandlung nur nach Sicherstellung der Erregersensitivität durch ein Antibiogramm empfohlen; gegebenenfalls ist eine Therapieumstellung erforderlich.
Nach Beendigung der Behandlung ist die Tränkeeinrichtung in geeigneter Weise zu reinigen, um eine Aufnahme subtherapeutischer, insbesondere resistenzfördernder Restmengen des eingesetzten Chemotherapeutikums zu vermeiden.
Bei Tieren mit deutlich gestörtem Allgemeinbefinden sollte einem parenteral zu verabreichenden Präparat der Vorzug gegeben werden.
Nebenwirkungen
Nach Anwendung von Maternyl können gelegentlich auftreten
- Leberschädigungen,
- Nierenschädigungen,
- Veränderungen des Blutbildes (z. B. hämolytische Anämie, Agranulozytose),
- Sensibilisierungsreaktionen (z. B. Exantheme, Fieber).
Bei Schweinen (Jungtieren) ist bei länger dauernder Behandlung ein hämorrhagisches Syndrom mit Todesfällen beschrieben worden. Die Behandlung ist daher auf die vorgeschriebene Dauer zu begrenzen. Nach bisherigen Erkenntnissen kann bei Schweinen eine Vitamin K-Substitution das Risiko des Auftretens eines hämorrhagischen Syndroms vermindern. Einstreulose Haltung stellt infolge verminderter Möglichkeit zur Koprophagie und damit fehlender Aufnahme von Vitamin K einen prädisponierenden Faktor dar.
Beim Auftreten von allergischen Reaktionen ist das Arzneimittel sofort abzusetzen und symptomatisch zu behandeln:
Bei Anaphylaxie: Epinephrin (Adrenalin) und Glukokortikoide i. v..
Bei allergischen Hautreaktionen: Antihistaminika und/oder Glukokortikoide.
Das Auftreten von Nebenwirkungen nach Anwendung von Maternyl sollte dem Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit, Mauerstraße 39 - 42, 10117 Berlin, oder dem Pharmazeutischen Unternehmer mitgeteilt werden.
Meldebögen können kostenlos unter o.g. Adresse oder per E-mail (uaw@bvl.bund.de) angefordert werden. Für Tierärzte besteht die Möglichkeit der elektronischen Meldung (Online-Formular auf der InternetSeite: http//www.vet-uaw.de).
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Zul.-Nr. | 6933105.00.00 |
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