Narkodorm
ATC-Code
Tierarten
Pferd, Hund, Katze, Nerz, Iltis, Hase, Kaninchen, Meerschweinchen, Hamster, Ratte, Huhn, Taube, Ziervogel, kleine Schlange, Schildkröte, Eidechse, Frosch, Maus, Pony
Diagnosen
Zur Allgemeinnarkose bei Hunden und Katzen.
Zur schmerzlosen Tötung von Pferden, Hunden, Katzen, Nerzen, Iltissen, Hasen, Kaninchen, Meerschweinchen, Hamstern, Ratten, Hühnern, Tauben, Ziervögeln, kleinen Schlangen, Schildkröten, Eidechsen, Fröschen, Mäusen und Ponys.
Wartezeit
Nicht zutreffend.
Es ist sicherzustellen, dass keine Tierkörperteile oder Nebenprodukte von Tieren, die mit diesem Präparat euthanasiert wurden, für den menschlichen oder tierischen Verzehr verwendet werden."
Dosierung und Art der Anwendung
Zur intravenösen und intraperitonealen Anwendung.
Die angegebenen Dosierungen sind unverbindliche Richtwerte, die entsprechend den individuellen Voraussetzungen beim einzelnen Tier und dessen individueller Reaktion anzupassen sind. Besonders bei Tieren mit gestörtem Allgemeinbefinden reichen oft erheblich niedrigere Dosierungen aus.
Hund, Katze
28 - 38 mg Pentobarbital-Natrium/kg KGW, entspr.
0,14 - 0,19 ml des Tierarzneimittels pro kg KGW intravenös oder intraperitoneal.
Die intravenöse Injektion soll langsam erfolgen, wobei bei gesunden Tieren das erste Drittel der Dosis zügig in etwa 20 Sekunden injiziert werden kann. Bei Prämedikation mit anderen Substanzen ist die Pentobarbital - Dosis entsprechend anzupassen.
EuthanasieZur intravenösen, intrakardialen, intrapulmonalen oder intraperitonealen Anwendung.
Bitte beachten Sie hierzu auch die Anmerkungen unter Abchnitt 3.5.
Das Tierarzneimittel wird vorzugsweise rasch intravenös verabreicht. Eine schnelle, schmerzlose und sichere Wirkung ist aber auch bei einmaliger intraperitonealer oder intrakardialer Injektion gewährleistet, sofern die intravenöse Anwendung nicht möglich ist. In diesen Fällen sind Hunde und Katzen vor der Euthanasie unbedingt zu sedieren oder zu anästhesieren.
Die Dosierung ist abhängig von der Tierart und dem Ort der Anwendung. Daher sind die verschiedenen Injektionsarten und Dosierungen für jede Tierart unbedingt zu beachten (siehe Dosierungstabelle).
Die intravenöse Verabreichung sollte beim Kleintier mit einer gleichmäßigen
Injektionsgeschwindigkeit bis zum Eintritt der Bewußtlosigkeit erfolgen. Beim Pferd wird das Tierarzneimittel als Sturzinjektion unter Druck verabreicht. Eine Prämedikation ist beim Pferd unbedingt erforderlich.
Die Methode der Wahl bei Vögeln ist die intravenöse Injektion. Nur bei Tieren, deren periphere
Gefäße nicht zugänglich sind (z.B. Kreislaufversagen, Hämatombildung), sollte eine intrapulmonale Injektion durchgeführt werden. Dazu wird die Kanüle in dorso-ventraler Richtung paramedian rechts oder links neben der Wirbelsäule (3. oder 4. Interkostalraum zwischen Wirbelsäule und Skapula) in die Lunge eingeführt.
Hunde
Intravenös: gleichmäßige Injektion bis zum Bewusstseinsverlust des Tieres, die verbleibende Restmenge als Sturzinjektion verabreichen. | 80-133 mg Pentobarbital-Natrium / kg Körpergewicht (entsprechend 1 ml je 1,5 – 2,5 kg KGW |
Intrakardial und intraperitoneal bei bewusstlosen oder stark sedierten / narkotisierten Hunden verabreichen | 100-133 mg Pentobarbital-Natrium / kg Körpergewicht (entsprechend 1 ml je 1,5 – 2 kg KGW |
Katzen
Intravenös: gleichmäßige Injektion bis zum Bewusstseinsverlust des Tieres, die verbleibende Restmenge als Sturzinjektion verabreichen. | 100-133 mg Pentobarbital-Natrium / kg Körpergewicht (entsprechend 1 ml je 1,5 – 2 kg KGW |
Intrakardial und intraperitoneal bei bewusstlosen oder stark sedierten / narkotisierten Katzen verabreichen | 400 mg Pentobarbital-Natrium / kg Körpergewicht (entsprechend 1 ml je 0,5 kg KGW |
Nerze, Iltisse
Intravenös | 400 mg Pentobarbital-Natrium pro Tier (entsprechend 2 ml pro Tier) |
Intrakardial mit ca. 4 cm langer Kanüle vom kaudalen Teil des Brustbeines (Processus xiphoideus, Schwertfortsatz) in kranialer und leicht dorsaler Richtung bei bewusstlosen oder stark sedierten / narkotisierten Tieren injizieren | 400 mg Pentobarbital-Natrium pro Tier (entsprechend 2 ml pro Tier) |
Hasen, Kaninchen, Meerschweinchen, Hamster, Ratten, Mäuse
Intravenös | 200-400 mg Pentobarbital-Natrium/kg Körpergewicht (entsprechend 1 ml je 0,5 – 1 kg KGW) |
Intrakardial bei bewusstlosen oder stark sedierten / narkotisierten Tieren verabreichen | 200-400 mg Pentobarbital-Natrium/kg Körpergewicht (entsprechend 1 ml je 0,5 – 1 kg KGW) |
Intraperitoneal bei bewusstlosen oder stark sedierten / narkotisierten Tieren verabreichen | 400-800 mg Pentobarbital-Natrium/kg Körpergewicht (entsprechend 1 ml je 0,25 – 0,5 kg KGW) |
Hühner, Tauben, Ziervögel
Intravenös | 200-400 mg Pentobarbital-Natrium/kg Körpergewicht (entsprechend 1 ml je 0,5 – 1 kg KGW) |
Intrapulmonal bei bewusstlosen oder stark sedierten / narkotisierten Tieren verabreichen | 200-400 mg Pentobarbital-Natrium/kg Körpergewicht (entsprechend 1 ml je 0,5 – 1 kg KGW) |
Kleine Schlangen, Schildkröten, Eidechsen, Frösche
Injektion in die Körperhöhle nahe dem Herzen. Der Tod ist nach etwa 5 bis 10 Minuten zu erwarten. | 200-400 mg Pentobarbital-Natrium pro Tier (entsprechend 1 ml – 2 ml pro Tier) |
Pferd, Pony
Intravenös als Sturzinjektion Eine Prämedikation ist unbedingt erforderlich | 80-89 mg Pentobarbital-Natrium/kg Körpergewicht (entsprechend 1 ml je 2,25 – 2,5 kg KGW) |
Der Stopfen darf nicht mehr als 40-mal durchstochen werden.
Nebenwirkungen
Pferd, Hund, Katze, Nerz, Iltis, Hase, Kaninchen, Meerschweinchen, Hamster, Ratte, Huhn, Taube,
Ziervogel, kleine Schlange, Schildkröte, Eidechse, Frosch, Maus, Pony
Unbestimmte Häufigkeit (kann auf Basis der verfügbaren Daten nicht geschätzt werden) | Erregung1,2 Atemdepression3, Atemstillstand3 Verlängerte Erholungsphase Muskelzuckungen5 Husten6, Schnappatmung6 und Atemnot6 |
1 Leicht; bei der Narkoseeinleitung. Lässt sich durch eine Prämedikation/Sedierung erheblich vermindern.
2 Nach subnarkotischen Dosen. Postnarkotisch bei Hund und Katze
3 In tiefer Narkose bzw. bei zu schneller intravenöser Applikation bei Hund und Katze
4 mit Gefahr der Unterkühlung bei Hund und Katze nach der Injektion
6 Bei intrapulmonaler Injektion
Die Meldung von Nebenwirkungen ist wichtig. Sie ermöglicht die kontinuierliche Überwachung der Verträglichkeit eines Tierarzneimittels. Die Meldungen sind vorzugsweise durch einen Tierarzt über das nationale Meldesystem an das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) oder an den Zulassungsinhaber zu senden. Die entsprechenden Kontaktdaten finden Sie in der Packungsbeilage. Meldebögen und Kontaktdaten des BVL sind auf der Internetseite https://www.vetuaw.de/ zu finden oder können per E-Mail (uaw@bvl.bund.de) angefordert werden. Für Tierärzte besteht die Möglichkeit der elektronischen Meldung auf der oben genannten Internetseite.
Literaturhinweis

STATUS | Im Handel verfügbar |
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