Release
ATC-Code
Tierarten
Pferde, Ponys, Rinder, Schweine, Hunde, Katzen, Nerze, Frettchen, Hasen, Kaninchen, Meerschweinchen, Hamster, Ratten, Mäuse, Hühner, Tauben, Ziervögel, Schlangen, Schildkröten, Eidechsen, Frösche
Indikationen
Euthanasie von Tieren.
Wartezeit
Es ist sicherzustellen, dass keine Tierkörperteile oder Nebenprodukte von Tieren, die mit Release euthanasiert wurden, in die Nahrungskette gelangen und für den menschlichen Verzehr verwendet werden.
Dosierung und Art der Anwendung
Die Methode der Wahl ist die intravenöse Verabreichung. Wenn eine intravenöse Verabreichung nicht möglich ist und nur nach vorhergehender Sedation, kann das Arzneimittel außer bei Vögeln bei den aufgeführten Tierarten intrakardial appliziert werden.
Nur wenn auch eine intrakardiale Injektion nicht durchführbar ist, sollte Release intraperitoneal verabreicht werden und ebenfalls nur nach vorhergehender Sedation. Die intraperitoneale Anwendung ist nicht geeignet für Pferde, Ponies, Rinder oder Schweine.
Die intrapulmonale Anwendung sollte nur als letzte Alternative und nur nach vorhergehender Sedation (keine Reaktion mehr auf schmerzhafte Reize) in Betracht gezogen werden. Die intrapulmonale Anwendung ist nicht geeignet für Pferde, Ponies, Rinder oder Schweine.
Die Dosierung ist abhängig von der Tierart und der Art der Anwendung. Daher sind die Angaben der Dosierungstabelle sorgfältig zu befolgen.
Die intravenöse Injektion sollte beim Kleintier mit einer gleichmäßigen Injektionsgeschwindigkeit bis zum Eintritt der Bewusstlosigkeit erfolgen.
Bei Pferd und Rind sollte Release als Sturzinjektion unter Druck verabreicht werden. Die Methode der Wahl bei Vögeln ist die intravenöse Injektion. Nur bei Patienten, deren periphere Gefäße nicht zugänglich sind (z.B. Kreislaufversagen, Hämatombildung), sollte eine intrapulmonale Injektion durchgeführt werden. Dazu wird die Kanüle in dorso-ventraler Richtung paramedian rechts oder links neben der Wirbelsäule (3. oder 4. Interkostalraum zwischen Wirbelsäule und Skapula) in die Lunge eingeführt.
Bei Schweinen ist die Injektion mit einem Minimum an Fixationsmaßnahmen durchzuführen, da ein direkter Zusammenhang zwischen dem Umfang der Fixation und dem Ausmaß an Exzitationen zu bestehen scheint.
Tierart | Art und Dauer der Anwendung | Dosierung | |
Pferde Ponys |
intravenös | als Sturzinjektion |
900 mg/10 kg Körpergewicht (entsprechend 3 ml/10 kg KGW) |
Rinder |
intravenös |
als Sturzinjektion |
450 mg/10 kg Körpergewicht bis 900 mg/10 kg Körpergewicht (entsprechend 1,5 – 3 ml/10 kg KGW) |
Schweine |
intravenös in die Ohrvene |
keine Fixation oder Fixation mit einer Oberkieferschlinge |
bis 30 kg: 450 mg/5 kg Körpergewicht (entsprechend 1,5 ml/5 kg KGW) |
intravenös in die Vena cava cran. |
Fixation mit einer Oberkieferschlinge oder bei Saugferkeln zwischen den Oberschenkeln der Hilfsperson |
ab 30 kg: 450 mg/10 kg Körpergewicht (entsprechend 1,5 ml/10 kg KGW) | |
Hunde |
intravenös |
gleichmäßige Injektion bis zum Schlaf des Tieres, die verbleibende Restmenge als Sturzinjektion geben |
150 mg/kg Körpergewicht (entsprechend 0,5 ml/kg KGW) |
intrakardial intrapulmonal intraperitoneal |
450 mg/kg Körpergewicht (entsprechend 1,5 ml/kg KGW) |
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Katzen |
intravenös |
gleichmäßige Injektion bis zum Schlaf des Tieres, die verbleibende Restmenge als Sturzinjektion geben |
150 mg/kg Körpergewicht (entsprechend 0,5 ml/kg KGW) |
intrakardial intrapulmonal intraperitoneal |
450 mg kg Körpergewicht (entsprechend 1,5 ml/kg KGW) |
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Nerze Frettchen |
intravenös |
450 mg/Tier (entsprechend 1,5 ml je Tier) |
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intrakardial intrapulmonal |
mit ca. 4 cm langer Kanüle vom kaudalen Teil des Brustbeins (Processus xiphoideus, Schwertfortsatz) in kranialer und leicht dorsaler Richtung injizieren |
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Hasen, Kaninchen Meerschweinchen Hamster Ratten, Mäuse |
intravenös intrakardial intrapulmonal |
300 mg/kg Körpergewicht (entsprechend 1 ml/kg KGW) |
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intraperitoneal |
600 mg/kg Körpergewicht (entsprechend 2 ml/kg KGW) |
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Hühner Tauben Ziervögel |
intravenös |
450 mg/kg Körpergewicht (entsprechend 1,5 ml/kg KGW) |
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intrapulmonal |
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Schlangen Schildkröten Eidechsen Frösche bis zu 5 kg KGW |
Injektion in die Körperhöhle nahe dem Herzen |
der Tod ist nach etwa 5 bis 10 Minuten zu erwarten |
Minimaldosis 60 mg/kg Körpergewicht durchschnittlich 300 bis 450 mg/Tier (entsprechend 1,0 – 1,5 ml je Tier) |
Nebenwirkungen
Nach der Injektion können leichte Muskelzuckungen auftreten. Bei Rindern kann in seltenen Fällen Schnappatmung auftreten, wenn Pentobarbital-Natrium unterhalb der empfohlenen Dosierung verabreicht wird. Bei perivaskulärer Injektion kann der Tod des Tieres verzögert eintreten. Perivaskuläre oder subkutane Injektionen können Gewebsirritationen hervorrufen.
Bei intrapulmonaler Injektion ist mit Husten, Schnappatmung und Atemnot zu rechnen.
Das Auftreten von Nebenwirkungen nach der Anwendung von Release sollte dem Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit, Mauerstraße 39 – 42, 10117 Berlin, oder dem pharmazeutischen Unternehmer mitgeteilt werden.
Meldebögen können kostenlos unter o. g. Adresse oder per E-Mail (uaw@bvl.bund.de) angefordert werden. Für Tierärzte besteht die Möglichkeit der elektronischen Meldung (Online-Formular auf der Internet-Seite http://www.vetuaw.de).