Sulfadimidin Na
ATC-Code
Tierarten
Rind, Kalb, Schaf, Ziege, Schwein, Ferkel, Huhn
Indikationen
Rind, Kalb, Schaf, Ziege, Schwein, Ferkel, Huhn:
Zur Behandlung von folgenden durch Sulfadimidin-empfindliche Erreger hervorgerufene Erkrankungen im frühen Stadium der Infektion:
- Infektionen des Atmungstraktes
- Infektionen des Magen-Darm-Traktes
Wartezeit
Rind, Ziege: | Essbare Gewebe: | 10 Tage |
Milch: | 5 Tage | |
Schwein, Ferkel, Kalb: | Essbare Gewebe: | 12 Tage |
Schaf: |
Essbare Gewebe: | 8 Tage |
Milch: | 3 Tage | |
Huhn: | Essbare Gewebe: | 14 Tage |
Nicht bei Hühnern anwenden, deren Eier zum menschlichen Verzehr vorgesehen sind.
Dosierung und Art der Anwendung
Zum Eingeben über das Trinkwasser.
Einzeltierbehandlung
Rind, Kalb, Schaf, Ziege, Schwein, Ferkel:
100 mg Sulfadimidin /kg Körpergewicht (KGW)
entspr. 107 mg „Sulfadimidin Na“ / kg KGW
Die entsprechende Menge Pulver ist vor der Gabe in einem Teil des Trinkwassers vollständig zu lösen und sofort zu verabreichen.
Es ist dafür Sorge zu tragen, dass die vorgesehene Dosis restlos aufgenommen wird.
Falls die vollständige Aufnahme des Arzneimittels nicht gewährleistet ist, sollte auf eine parenterale Therapie umgestellt werden.
Behandlung von Teilen des Bestandes (Hühner und Schweine)
Schweine, Ferkel, Hühner:
100 mg Sulfadimidin /kg Körpergewicht (KGW)
entspr. 107 mg „Sulfadimidin Na“ / kg KGW
Eine gleichmäßige Wasseraufnahme aller Tiere ist durch ein ausreichendes Tränkeplatzangebot sicher zu stellen. Bei Auslaufhaltung sollten die Tiere während der Behandlung im Stall gehalten werden.
Die Dosierung hängt von der aktuellen, tatsächlichen täglichen Trinkwasseraufnahme der Tiere ab, da diese in Abhängigkeit von der Tierart, dem Alter, dem Gesundheitszustand, der Nutzungsart der Tiere und der Haltung (z.B. unterschiedliche Umgebungstemperatur, unterschiedliches Lichtregime) schwankt.
Das Einmischverhältnis von „Sulfadimidin Na“ in das Trinkwasser ist bei Behandlung von Teilen des Bestandes nachfolgenden Formeln zu berechnen:
Hühner
107 mg „Sulfadimidin Na“ pro kg KGW / Tag | x | Mittleres KGW (kg) der zu behandelnden Tiere | = | ....... mg „Sulfadimidin Na“ pro l Trinkwasser |
Mittlere tägliche Trinkwasseraufnahme (l) / Tier |
Schweine
107 mg „Sulfadimidin Na“ pro kg KGW / Tag | x | Mittleres KGW (kg) der zu behandelnden Tiere | = | ....... mg „Sulfadimidin Na“ pro l Trinkwasser |
Mittlere tägliche Trinkwasseraufnahme (l) / Tier |
Die Behandlung ist über 5 – 7 Tage durchzuführen.
Bei allen Tierarten müssen Blutspiegel um 20-50 µg Sulfadimidin/ml über einen ausreichend langen Zeitraum (i.A. 5-7 Tage) aufrechterhalten werden.
Sollte nach 3 Behandlungstagen keine deutliche Besserung des Krankheitszustandes eingetreten sein, ist eine Überprüfung der Diagnose und ggf. eine Therapieumstellung durchzuführen.
Nach Beendigung der Behandlung ist die Tränkeeinrichtung in geeigneter Weise zu reinigen, um eine Aufnahme subtherapeutischer, insbesondere resistenzfördernder Restmengen des eingesetzten Antibiotikums zu vermeiden.
Bei Tieren mit deutlich gestörtem Allgemeinbefinden sollte einem parenteral zu verabreichenden Präparat der Vorzug gegeben werden.
Nebenwirkungen
Insbesondere bei lang anhaltender hochdosierter Behandlung mit Sulfadimidin kann es vor allem bei Fleischfressern gelegentlich zu Kristallausfällung in der Niere kommen. Bei auf Kristallausfällung hinweisenden Symptomen (Hämaturie, Kristallurie, Nierenkoliken, zwanghafter Harnabsatz) ist die Behandlung mit Sulfadimidin sofort abzubrechen und Flüssigkeit, u.U. mit Zusatz von Natriumbicarbonat, zu verabreichen.
Nach oraler Verabreichung hoher Dosen können Verdauungsstörungen auftreten. So ist bei Rindern eine Hemmung der Zelluloseverdauung beobachtet worden.
Allergische Reaktionen (Hautausschläge, allergisches Fieber) und Blutbildveränderungen sind nur in Einzelfällen beschrieben worden. Bei Rindern kann Sulfadimidin zu leichten Erhöhungen der Leukozytenwerte führen.
Bei Hühnern sind insbesondere bei jungen Tieren bei Verabreichung über das Trinkwasser ein Rückgang der Trinkwasser- und Futteraufnahme, eine Wachstumsdepression und die Ausbildung eines hämorrhagischen Syndroms beobachtet worden. Gleichzeitige Verabreichung von Vitamin K verhindert das Auftreten von Hämorrhagien nicht.
Ebenso ist bei Schweinen (Jungtiere) bei länger dauernder Behandlung ein hämorrhagisches Syndrom mit Todesfällen beschrieben worden. Die Behandlung ist daher auf die vorgeschriebene Dauer zu begrenzen. Nach bisherigen Erkenntnissen ist bei Schweinen während der Sulfonamidbehandlung die gleichzeitige prophylaktische Vitamin K-Supplementierung sinnvoll. Einstreulose Flatdeckhaltung sowie Ganzspaltenböden verhindern die Koprophagie und damit die Aufnahme von Vitamin K, diese Haltungsformen stellen einen prädisponierenden Faktor dar.
Das Auftreten von Nebenwirkungen nach Anwendung von Sulfadimidin Na sollte dem Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit, Mauerstrasse 39 – 42, 10117 Berlin oder dem pharmazeutischen Unternehmer mitgeteilt werden.
Meldebögen können kostenlos unter o. g. Adresse oder per E-Mail (uaw@bvl.bund.de) angefordert werden. Für Tierärzte besteht die Möglichkeit der elektronischen Meldung (Online-Formular auf der InternetSeite http://vet-uaw.de).
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