Tetracyclin-HCL 100%
ATC-Code
Tierarten
Rind (Kalb),
Schwein
Indikationen
Infektionen des Respirations- und Verdauungstraktes und Harnwegsinfekte bei Kälbern und Schweinen, die durch Tetracyclin-empfindliche Erreger verursacht werden.
Wegen des Vorliegens sehr hoher Resistenzraten gegenüber Tetracyclinen, insbesondere von E. coli beim Schwein, aber auch bei allen anderen landwirtschaftlichen Nutztieren sowie von Salmonella typhimurium bei Rind und Schwein, sollte bei Verdacht auf diese Krankheitserreger eine Behandlung nur nach Nachweis der Empfindlichkeit des Erregers (Antibiogramm) erfolgen.
Wartezeit
Schwein | Essbare Gewebe: | 5 Tage |
Kalb | Essbare Gewebe: | 14 Tage |
Dosierung und Art der Anwendung
Schwein: zum Eingeben über das Futter; 85 mg Tetracyclinhydrochlorid/kg KGW/Tag entspr. 85 mg Tetracyclin-HCl 100% aniMedica /kg KGW/Tag.
Kalb: zum Eingeben über Milch/Milchaustauscher; 20 mg Tetracyclinhydrochlorid/kg KGW/Tag entspr. 20 mg Tetracyclin-HCl 100% aniMedica /kg KGW/Tag oder 10 mg Tetracyclin-HCl 100%/kg KGW 2 x täglich.
Es ist darauf zu achten, dass die vorgesehene Dosis jeweils restlos aufgenommen wird.
Das Pulver ist vor jeder Applikation so in einen Teil des Futters bzw. der/des Milch/Milchaustauschers (bei Milchaustauschern in den tränkefertigen Milchaustauscher) frisch einzumengen, dass eine vollständige Durchmischung erreicht wird, und ist vor der eigentlichen Fütterung zu verabreichen.
Die Behandlungsdauer beträgt im Allgemeinen 5-7 Tage. Nach Abklingen der Krankheitserscheinungen sollte Tetracyclin-HCl 100% aniMedica noch 2 Tage verabreicht werden.
Sollte nach 3 Behandlungstagen keine deutliche Besserung des Krankheitszustandes eingetreten sein, ist eine Überprüfung der Diagnose und ggf. eine Therapieumstellung durchzuführen.
Bei Tieren mit deutlich gestörtem Allgemeinbefinden und/oder bei Tieren mit Inappetenz muss eine parenterale Therapie erfolgen.
Nebenwirkungen
Bei entsprechender Prädisposition können allergische und anaphylaktische Reaktionen auftreten. In diesen Fällen ist Tetracyclinhydrochlorid sofort abzusetzen, und die entsprechenden Gegenmaßnahmen (parenterale Applikation von Glukokortikoiden und Antihistaminika) sind einzuleiten. Gastrointestinale Störungen mit Erbrechen und Durchfall können in seltenen Fällen bei Verabreichung auf leeren Magen auftreten. Bei langandauernder Behandlung ist auf Superinfektion (z. B. mit Sprosspilzen) zu achten. Bei gestörtem Flüssigkeitshaushalt ist die Gefahr einer Nierenfunktionsstörung erhöht. Tetracyclin kann zu Leberschäden führen. Unter der Therapie gibt intensive Lichteinwirkung bei geringer Hautpigmentierung häufig Anlass zur Photodermatitis. Die Anwendung bei Neugeborenen und im Wachstumsalter erfordert eine strenge Indikationsstellung, da Skelettveränderungen nicht ausgeschlossen werden können.
Das Auftreten von Nebenwirkungen nach Anwendung von Tetracyclin-HCl 100% aniMedica sollte dem Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit, Mauerstraße 39 - 42, 10117 Berlin oder dem pharmazeutischen Unternehmer mitgeteilt werden.
Meldebögen können kostenlos unter o. g. Adresse oder per E-Mail (uaw@bvl.bund.de) angefordert werden.
Für Tierärzte besteht die Möglichkeit der elektronischen Meldung (Online-Formular unter folgender Adresse: http://www.vet-uaw.de).