Sulfadimethoxin + Trimethoprim 50%
ATC-Code
Tierarten
Rind, Pferd, Schwein
Diagnosen
Rinder, Pferde, Schweine:
Zur Behandlung von Infektionserkrankungen im frühen Stadium der Infektion, die durch Sulfadimethoxin- und Trimethoprim-empfindliche Erreger hervorgerufen sind: Primär- und Sekundärinfektionen des:
- Atmungsapparates,
- des Magen-Darm-Traktes,
- des Harn- und Geschlechtsapparates.
Wartezeit
Rind, Pferd, Schwein: Essbare Gewebe: 10 Tage
Rind: Milch: 5 Tage
Nicht bei Stuten anwenden, deren Milch für den menschlichen Verzehr vorgesehen ist.
Dosierung und Art der Anwendung
Zum Eingeben / Zum Eingeben über das Futter
Rinder, Pferde, Schweine:
20 mg Gesamtwirkstoff aus Sulfadimethoxin + Trimethoprim/kg KGW/Tag, entsprechend 1 g Pulvermischung /25 kg KGW/Tag.
Bei Muttersauen tägliche Medikation 3 – 4 Tage vor und 2 – 3 Tage nach dem Geburtstermin.
Die angegebenen Dosierungen gelten nur bei vorliegender Empfindlichkeit der Erreger gegen beide Einzelkomponenten.
Dauer der Anwendung:
Die Behandlungsdauer beträgt im Allgemeinen 3 – 7 Tage.
Nach Abklingen der Krankheitserscheinungen sollte noch mindestens 2 Tage weiter verabreicht werden.
Sollte nach 3 Behandlungstagen keine deutliche Besserung des
Krankheitszustandes eingetreten sein, ist eine Überprüfung der Diagnose und ggf. eine Therapieumstellung durchzuführen.
Die benötigten Mengen des Pulvers sind abzuwiegen.
Bei Tieren mit deutlich gestörtem Allgemeinbefinden und/oder bei Tieren mit Inappetenz muss eine parenterale Therapie erfolgen.
Zum Eingeben über das Futter:
Es ist darauf zu achten, dass die vorgesehene Dosis jeweils restlos aufgenommen wird.
Das Pulver ist vor jeder Applikation so in einen Teil des Futters frisch einzumengen, dass eine vollständige Durchmischung erreicht wird und ist vor der eigentlichen Fütterung zu verabreichen.
Um eine gleichmäßige Futteraufnahme für alle Tiere zu gewährleisten, ist ein ausreichendes Futterplatzangebot sicherzustellen. Bei Auslaufhaltung sollten die Tiere während der Behandlung im Stall gehalten werden.
Nach Behandlungsende sind die Futtertröge und Kotplätze gründlich zu reinigen.
Nebenwirkungen
Rind, Pferd, Schwein:
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Gelegentlich (1 bis 10 Tiere / 1 000 behandelte Tiere): |
Hämaturie1, Kristallurie1, Nierenkoliken1, zwanghafter Harnabsatz1 |
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Sehr selten (< 1 Tier/10 000 behandelte Tiere, einschließlich Einzelfallberichte): |
Verdauungsstörungen2, allergische Reaktionen3 |
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Unbestimmte Häufigkeit: |
Blutbildveränderungen, Nieren- und Leberschädigungen |
1 Insbesondere bei langanhaltender Behandlung mit Sulfonamiden. Bei auf Kristallausfällung hinweisenden Symptomen ist die Behandlung mit Sulfonamiden sofort abzubrechen und Flüssigkeit, u. U.
mit Zusatz von Natriumbikarbonat, zu verabreichen.
2 Besonders nach oraler Verabreichung hoher Dosen.
3 Beim Auftreten von allergischen Reaktionen ist das Arzneimittel sofort abzusetzen und symptomatisch zu behandeln:
Bei anaphylaktischen Schockreaktionen: Epinephrin (Adrenalin) und Glukokortikoide i.v. Bei allergischen Hautreaktionen: Antihistaminika und/oder Glukokortikoide.
Schwein:
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Unbestimmte Häufigkeit: |
Hämorrhagisches Syndrom (Jungtiere)4 |
4Bei länger dauernder Behandlung ist ein hämorrhagisches Syndrom mit Todesfällen beschrieben worden. Die Behandlung ist daher auf die vorgeschriebene Dauer zu begrenzen. Nach bisherigen Erkenntnissen ist bei Schweinen während der Behandlung die gleichzeitige prophylaktische Vitamin-K-Supplementierung sinnvoll. Einstreulose Flatdeckhaltung sowie Ganzspaltenböden verhindern die Koprophagie und damit die Aufnahme von Vitamin K; diese Haltungsformen stellen einen prädisponierenden Faktor dar.
Die Meldung von Nebenwirkungen ist wichtig. Sie ermöglicht die kontinuierliche Überwachung der Verträglichkeit eines Tierarzneimittels. Die Meldungen sind vorzugsweise durch einen Tierarzt über das nationale Meldesystem an das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) oder an den Zulassungsinhaber zu senden. Die entsprechenden Kontaktdaten finden Sie in der
Packungsbeilage. Meldebögen und Kontaktdaten des BVL sind auf der Internetseite https://www.vetuaw.de/ zu finden oder können per E-Mail (uaw@bvl.bund.de) angefordert werden. Für Tierärzte besteht die Möglichkeit der elektronischen Meldung auf der oben genannten Internetseite.
EMA Kategorisierung
Literaturhinweis
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