Trimethosel

1 x 100 ml
Injektionslösung
IM
IV

Tierarten

Pferd, Rind und Schwein

Indikationen

Pferde, Rinder, Schweine: zur Behandlung von Infektionserkrankungen im frühen Stadium der Infektion, die durch Sulfadimidin- und Trimethoprim-empfindliche Erreger hervorgerufen sind: Primär- und Sekundärinfektionen des Atmungsapparates, des Magen-Darm-Traktes, des Harn- und Geschlechtsapparates, der Haut und der Klauen.

Wartezeit

Schwein Essbare Gewebe: 10 Tage
Rind, Pferd Essbare Gewebe: 12 Tage
  Milch (Rind): 5 Tage

 

Nicht bei Stuten anwenden, deren Milch für den menschlichen Verzehr vorgesehen ist.

Dosierung und Art der Anwendung

Injektionslösung zu intramuskulären oder intravenösen Applikation.

Um eine korrekte Dosierung zu gewährleisten und eine Unterdosierung zu vermeiden, sollte das Körpergewicht so genau wie möglich ermittelt werden.

16 - 24 mg Gesamtwirkstoff aus Sulfadimidin-Na + Trimethoprim/kg KGW/Tag entsprechend 1 ml je 10 - 15 kg KGW z.B.

Tierart kg KGW

bei 1 ml je 15 kg = 16 mg/kg KGW 

bei 1 ml je 10  kg = 24 mg/kg KGW 

Verabrei-chungsart

Pferd 450 - 600 30 - 40 ml 45 - 60 ml i.v.
Pony 150 - 300 10 - 20 ml 15 - 30 ml i.v.
Fohlen 50 - 150 4 - 10 ml 5 - 15 ml i.v.
Rind 450 - 600 30 - 40 ml 45 - 60 ml i.m., i.v.

Jungrind

150 - 300 10 - 20 ml 15 - 30 ml i.m., i.v.

Kalb

50 - 150 4 - 10 ml 5 - 15 ml i.m., i.v.
Zuchtsau 120 - 200 8 - 15 ml 12 - 20 ml i.m., i.v.
Mastschwein 75 - 150 5 - 10 ml 8 - 15 ml i.m., i.v.
Läufer 30 - 40 2 - 3 ml 3 - 4 ml i.m.
Absatzferkel 15 - 30 1 - 2 ml 2 - 3 ml i.m.
Saugferkel 2 - 15 0,13 - 1 ml 0,2 - 1,5 ml i.m.

 

Die angegebenen Dosierungen gelten nur bei vorliegender Empfindlichkeit der Erreger gegen beide Einzelkomponenten.

Bei der intravenösen Injektion langsam injizieren.

Aufgrund der gewebereizenden Eigenschaften von Trimethosel sollten größere Injektionsvolumina auf mehrere Injektionsstellen verteilt werden. Ein maximales Injektionsvolumen von 20 ml pro Injektionsstelle sollte nicht überschritten werden. Die Behandlungsdauer beträgt im Allgemeinen 3 - 5 Tage. Nach Abklingen der Krankheitserscheinungen sollte noch mindestens 2 Tage weiter verabreicht werden.

Sollte nach 3 Behandlungstagen keine deutliche Besserung des Krankheitszustandes eingetreten sein, sind eine Überprüfung der Diagnose und ggf. eine Therapieumstellung durchzuführen.

Hinweis:

Bei intravenöser Verabreichung können beim Pferd lebensbedrohliche Schockreaktionen auftreten. Diese Applikationsart sollte daher bei dieser Tierart nur bei vitaler Indikation und in Form einer kleinen Vorinjektion mit anschließender Beobachtung des Patienten sowie langsamer Hauptinjektion erfolgen. Die Injektionslösung sollte dabei annähernd Körpertemperatur besitzen. Bei den ersten Anzeichen einer Unverträglichkeit ist die Injektion abzubrechen und eventuell eine Schockbehandlung einzuleiten.

Nebenwirkungen

Allergische Reaktionen; Blutbildveränderungen; Nieren- und Leberschädigungen. Im Injektionsbereich können Reizerscheinungen bis hin zu Nekrosen nach Anwendung auftreten. Nach intravenöser Applikation kommt es beim Rind in Einzelfällen zu kurz dauernden systemischen Reaktionen (Dyspnoe, Exzitation). Beim Pferd können nach intravenöser Injektion lebensbedrohliche anaphylaktische oder anaphylaktoide Schockreaktionen auftreten. Bei gleicher Anwendungsart sind bei narkotisierten oder sedierten Pferden in Einzelfällen schwere Kreislaufstörungen mit oder ohne Todesfolge beschrieben worden. Insbesondere bei langanhaltender Behandlung mit Sulfonamiden kann es gelegentlich zu auf Kristallausfällung hinweisenden Symptomen (Hämaturie, Kristallurie, Nierenkoliken, zwanghafter Harnabsatz) kommen. Bei auf Kristallausfällung hinweisenden Symptomen (Hämaturie, Kristallurie, Nierenkoliken, zwanghafter Harnabsatz) ist die Behandlung mit Sulfonamiden sofort abzubrechen und Flüssigkeit, u.U. mit Zusatz von Natriumbikarbonat, zu verabreichen. Beim Rind können lebensbedrohliche anaphylaktische oder anaphylaktoide Schockreaktionen nach intravenöser Anwendung auftreten. Beim Auftreten von allergischen Reaktionen ist das Arzneimittel sofort abzusetzen und symptomatisch zu behandeln:

Bei anaphylaktischen Schockreaktionen:

Epinephrin (Adrenalin) und Glukokortikoide i.v..
Bei allergischen Hautreaktionen: Antihistaminika und/oder Glukokortikoide.

 

Die Angaben zur Häufigkeit von Nebenwirkungen sind folgendermaßen definiert:

  • Sehr häufig (mehr als 1 von 10 behandelten Tieren zeigen Nebenwirkungen während der Behandlung)
  • Häufig (mehr als 1 aber weniger als 10 von 100 behandelten Tieren)
  • Gelegentlich (mehr als 1 aber weniger als 10 von 1000 behandelten Tieren)
  • Selten (mehr als 1 aber weniger als 10 von 10.000 behandelten Tieren)
  • Sehr selten (weniger als 1 von 10.000 behandelten Tieren, einschließlich
  • Einzelfallberichte).

Das Auftreten von Nebenwirkungen nach Anwendung von Trimethosel sollte dem Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit, Mauerstraße 39 - 42, 10117 Berlin oder dem pharmazeutischen Unternehmer mitgeteilt werden. Meldebögen können kostenlos unter o. g. Adresse oder per E-Mail (uaw@bvl.bund.de) angefordert werden.

Für Tierärzte besteht die Möglichkeit der elektronischen Meldung (Online-Formular unter folgender Adresse: http://www.vet-uaw.de).

EMA Kategorisierung

D
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