Myorelax
Wirkstoff
ATC-Code
Tierarten
Pferd.
Diagnosen
Zur Muskelrelaxation und Immobilisierung im Rahmen der Narkoseeinleitung.
Je nach Anästhesieverfahren kann Guaifenesin mit verschiedenen Anästhetika kombiniert werden:
- in Kombination mit einem Sedativum und Lokalanästhetikum für kurz dauernde Eingriffe
- in Verbindung mit geeigneten Allgemeinanästhetika zur Einleitung und/oder Fortsetzung der Muskelrelaxation während der Narkose.
-
Wartezeit
Nicht bei Pferden anwenden, die für die Gewinnung von Lebensmitteln bestimmt sind.
Dosierung und Art der Anwendung
Intravenöse Anwendung mittels Venenverweilkanüle.
Dosierung: 100 mg Guaifenesin pro kg Körpergewicht per Infusion, entsprechend 100 ml Infusionslösung pro 100 kg Körpergewicht.
Guaifenesin kann mit verschiedenen Anästhetika wie folgt kombiniert werden:
Lokalanästhesie für kurze Eingriffe:
Sobald das Pferd ordnungsgemäß sediert ist, wird Guaifenesin als Sturzinfusion verabreicht, bis sich das Pferd ablegt. Vor schmerzhaften Eingriffen ist ein Lokalanästhetikum zu verabreichen. Falls erforderlich, kann Guaifenesin am liegenden Pferd nachdosiert werden.
Allgemeinanästhesie:
• Einleitung und Aufrechterhaltung der Anästhesie für kurz dauernde Eingriffe:
Prämedikation mit einem α2- Rezeptoragonist (z.B. Detomidin, Xylazin oder Romifidin) oder Azepromazin.
Falls Guaifenesin in Kombination mit Ketamin angewendet werden soll, wird eine Prämedikation mit einem α2-Rezeptoragonist empfohlen.
Guaifenesin wird als Sturzinfusion verabreicht, bis das Pferd zu schwanken beginnt. Dann wird sofort entweder Ketamin, Thiopental oder Propofol als Bolus intravenös verabreicht. Die Wirkungsdauer dieser Kombination ist individuell unterschiedlich und auch abhängig von den anderen verabreichten Wirkstoffen. Eine für chirurgische Eingriffe ausreichende Narkosetiefe wird für ca. 10 – 20 Minuten erreicht. Das Pferd wird ca. 30-40 Minuten lang liegen bleiben.
• Aufrechterhaltung der Anästhesie für mittellange Eingriffe:
Guaifenesin kann mittels kontinuierlicher intravenöser Infusion (50-100 mg/kg) mit einer Infusionsgeschwindigkeit von ca. 1 ml/kg/Stunde als Bestandteil einer Totalen Intravenösen Anästhesie (TIVA) in Kombination mit anderen Anästhetika für Eingriffe von bis zu einer Stunde Dauer angewendet werden.
• Inhalationsanästhesie:
Guaifenesin kann zum Ablegen bei der Einleitung einer Inhalationsanästhesie für längere Eingriffe verwendet werden.
Informationen zu Narkoseprotokollen und Dosierungen einzelner Anästhetika sind in veterinärmedizinischen Lehrbüchern und in der Fachliteratur zu finden.
Zur sicheren Anwendung mit anderen Arzneimitteln wird auf die Gebrauchsinformationen der entsprechenden Tierarzneimittel verwiesen.
Nebenwirkungen
Pferd (Pony, Pferd, nicht zur Lebensmittelproduktion):
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Unbestimmte Häufigkeit ( kann auf Basis der verfügbaren Daten nicht geschätzt werden): |
Hypotonie Thrombophlebitis a Reaktion an der Injektionsstelle b |
a infolge reizender Eigenschaften. Um das Auftreten einer Thrombophlebitis zu verringern, kann die Venenverweilkanüle nach der Verabreichung mit heparinisierter Kochsalzlösung gespült werden.
b über perivaskuläre Reaktionen ist berichtet worden. Die Verwendung einer intravenösen Verweilkanüle sowie Sorgfalt bei der Verabreichung helfen derartigen Reaktionen weitgehend vorzubeugen.
Die Meldung von Nebenwirkungen ist wichtig. Sie ermöglicht die kontinuierliche Überwachung der Verträglichkeit eines Tierarzneimittels. Die Meldungen sind vorzugsweise durch einen Tierarzt über das nationale Meldesystem an das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) oder an den Zulassungsinhaber oder seinen örtlichen Vertreter zu senden. Die entsprechenden Kontaktdaten finden Sie auf dem Etikett. Meldebögen und Kontaktdaten des BVL sind auf der Internetseite https://www.vet-uaw.de/ zu finden oder können per E-Mail (uaw@bvl.bund.de) angefordert werden. Für Tierärzte besteht die Möglichkeit der elektronischen Meldung auf der oben genannten Internetseite.
Literaturhinweis
| STATUS | Im Handel verfügbar |
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