Narkodorm
ATC-Code
Tierarten
Pferd, Hund, Katze, Nerz, Iltis, Hase, Kaninchen, Meerschweinchen, Hamster, Ratte, Huhn, Taube, Ziervogel, kleine Schlange, Schildkröte, Eidechse, Frosch, Maus
Diagnosen
Zur Allgemeinnarkose bei Hunden und Katzen.
Zur schmerzlosen Tötung von Pferden, Hunden, Katzen, Nerzen, Iltissen, Hasen, Kaninchen,
Meerschweinchen, Hamstern, Ratten, Hühnern, Tauben, Ziervögeln, kleinen Schlangen, Schildkröten, Eidechsen, Fröschen, Mäusen
Wartezeit
Nicht zutreffend.
Es ist sicherzustellen, dass keine Tierkörperteile oder Nebenprodukte von Tieren, die mit diesem Präparat euthanasiert wurden, für den menschlichen oder tierischen Verzehr verwendet werden.
Dosierung und Art der Anwendung
Narkose
Zur intravenösen und intraabdominalen Anwendung.
Die angegebenen Dosierungen sind unverbindliche Richtwerte, die entsprechend den individuellen Voraussetzungen beim einzelnen Tier und dessen individueller Reaktion anzupassen sind. Besonders bei Tieren mit gestörtem Allgemeinbefinden reichen oft erheblich niedrigere Dosierungen aus.
Hund, Katze
25-35 mg Pentobarbital/kg KGW, entsprechend
0,14-0,19 ml des Tierarzneimittels pro kg KGW intravenös oder intraabdominal
Die intravenöse Injektion soll langsam erfolgen, wobei bei gesunden Tieren das erste Drittel der Dosis zügig in etwa 20 Sekunden injiziert werden kann. Bei Prämedikation mit anderen Substanzen ist die Pentobarbital-Dosis entsprechend anzupassen.
Euthanasie
Zur intravenösen, intrakardialen, intraabdominalen, intraperitonealen oder intrapulmonalen Anwendung.
Das Tierarzneimittel wird vorzugsweise rasch intravenös verabreicht. Eine schnelle, schmerzlose und sichere Wirkung ist aber auch bei einmaliger intraperitonealer, intrababdominaler oder intrakardialer Injektion gewährleistet, sofern die intravenöse Anwendung nicht möglich ist. In diesen Fällen sind Hunde und Katzen vor der Euthanasie unbedingt zu sedieren oder zu anästhesieren. Die Dosierung ist abhängig von der Tierart und dem Ort der Anwendung. Daher sind die verschiedenen Injektionsarten und Dosierungen für jede Tierart unbedingt zu beachten (siehe Dosierungstabelle).
Die intravenöse Verabreichung sollte beim Kleintier mit einer gleichmäßigen
Injektionsgeschwindigkeit bis zum Eintritt der Bewusstlosigkeit erfolgen. Beim Pferd wird das Tierarzneimittel als Sturzinjektion unter Druck verabreicht. Eine Prämedikation ist beim Pferd unbedingt erforderlich.
Die Methode der Wahl bei Vögeln ist die intravenöse Injektion. Nur bei Patienten, deren periphere
Gefäße nicht zugänglich sind (z.B. Kreislaufversagen, Hämatombildung), sollte eine intrapulmonale Injektion durchgeführt werden. Dazu wird die Kanüle in dorso-ventraler Richtung paramedian rechts oder links neben der Wirbelsäule (3. oder 4. Interkostalraum zwischen Wirbelsäule und Skapula) in die Lunge eingeführt. Die Tiere müssen zuvor stark sediert, bewusstlos oder betäubt sein.
Hunde
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Intravenös: gleichmäßige Injektion bis zum Schlaf des Tieres, die verbleibende Restmenge als Sturzinjektion geben. |
1 ml je 1,5 – 2,5 kg KGW |
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Intrakardial und intraperitoneal bei bewusstlosen, tief sedierten oder anästhesierten Hunden |
1 ml je 1,5 – 2 kg KGW |
Katzen
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Intravenös: gleichmäßige Injektion bis zum Schlaf des Tieres, die verbleibende Restmenge als Sturzinjektion geben. |
1 ml je 1,5 – 2 kg KGW |
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Intrakardial und intraperitoneal bei bewusstlosen, tief sedierten oder anästhesierten Katzen |
1 ml je 0,5 kg KGW |
Nerze, Iltisse
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Intravenös |
2 ml je Tier |
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Intrakardial bei bewusstlosen, tief sedierten oder anästhesierten Tieren mit ca. 4 cm langer Kanüle von der Brustbeinspitze in kranialer und leicht dorsaler Richtung injizieren |
2 ml je Tier |
Hasen, Kaninchen, Meerschweinchen, Hamster, Ratten, Mäuse
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Intravenös |
1 ml je 0,5 – 1 kg KGW |
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Intrakardial bei bewusstlosen, tief sedierten oder anästhesierten Tieren |
1 ml je 0,5 – 1 kg KGW |
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Intraperitoneal, intraabdominal bei bewusstlosen, tief sedierten oder anästhesierten Tieren |
1 ml je 0,25 – 0,5 kg KGW |
Hühner, Tauben, Ziervögel
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Intravenös |
1 ml je 0,5 – 1 kg KGW |
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Intrapulmonal bei bewusstlosen, tief sedierten oder anästhesierten Tieren |
1 ml je 0,5 – 1 kg KGW |
Kleine Schlangen, Schildkröten, Eidechsen, Frösche
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Injektion in die Körperhöhle nahe dem Herzen. Der Tod ist nach etwa 5 bis 10 Minuten zu erwarten. |
1 ml – 2 ml je Tier |
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Pferd, Pony |
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Intravenös als Sturzinjektion Eine Prämedikation ist unbedingt erforderlich. |
1 ml je 2,25 – 2,5 kg KGW |
Nebenwirkungen
Pferd, Hund, Katze, Nerz, Iltis, Hase, Kaninchen, Meerschweinchen, Hamster, Ratte, Huhn, Taube, Ziervogel, kleine Schlange, Schildkröte, Eidechse, Frosch, Maus:
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Unbestimmte Häufigkeit (kann auf Basis der verfügbaren Daten nicht geschätzt werden) |
Erregung1 Atemdepression2, Atemstillstand2 verlängerte Erholungsphase |
1 Leicht; bei Narkoseeinleitung, nach subnarkotischen Dosen. Postnarkotisch bei Hund und Katze
2 In tiefer Narkose bzw. bei zu schneller intravenöser Applikation bei Hund und Katze3 Bei Hund und Katze mit Gefahr der Unterkühlung
Die Meldung von Nebenwirkungen ist wichtig. Sie ermöglicht die kontinuierliche Überwachung der Verträglichkeit eines Tierarzneimittels. Die Meldungen sind vorzugsweise durch einen Tierarzt über das nationale Meldesystem an das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) oder an den Zulassungsinhaber zu senden. Die entsprechenden Kontaktdaten finden Sie in der Packungsbeilage. Meldebögen und Kontaktdaten des BVL sind auf der Internetseite https://www.vetuaw.de/ zu finden oder können per E-Mail (uaw@bvl.bund.de) angefordert werden. Für Tierärzte besteht die Möglichkeit der elektronischen Meldung auf der oben genannten Internetseite.
Verkaufsabgrenzung
BtM - BetäubungsmittelrezeptpflichtigLiteraturhinweis
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