Proposure
Wirkstoff
ATC-Code
Tierarten
Hund und Katze
Diagnosen
Allgemeinanästhetikum für Eingriffe mit einer Dauer von bis zu 5 Minuten.
Einleitung und Erhaltung einer Allgemeinanästhesie mit stufenweiser Dosisanpassung (Dosistitration), abhängig vom Wirkungseintritt.
Einleitung einer Allgemeinanästhesie, die durch eine Inhalationsnarkose aufrechterhalten wird.
Wartezeit
Nicht zutreffend.
Dosierung und Art der Anwendung
Nur zur intravenösen Anwendung;
Vor Gebrauch vorsichtig schütteln.
Die erforderlichen Dosen können individuell stark variieren und durch verschiedene
Faktoren beeinflusst werden (siehe Abschnitt 3.5 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung und 3.8 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige
Wechselwirkungen). Besonders die Verwendung präanästhetischer Wirkstoffe (Prämedikation) kann abhängig von deren Art und Menge die benötigte Dosis an Propofol deutlich herabsetzen.
Die zu verabreichende Dosis sollte von der durchschnittlich für eine Anästhesie benötigten Dosis abgeleitet werden. Die tatsächlich für das jeweilige Tier benötigte Dosis kann wesentlich niedriger oder höher als die durchschnittliche Dosis sein.
Einleitung
Die der untenstehenden Tabelle zu entnehmende Einleitungsdosis des Tierarzneimittels beruht auf Werten aus kontrollierten Labor- und Feldstudien und stellt die mittlere Dosis dar, die Hunde oder Katzen für eine erfolgreiche Anästhesieeinleitung benötigen. Die tatsächlich zu verabreichende Dosis muss sich nach der klinischen Reaktion des jeweiligen Tieres richten und auf deren Basis titriert werden.
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Dosis Richtwert |
Dosisvolumen ml/kg |
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HUNDE |
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ohne Prämedikation |
6,5 |
0,65 |
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mit Prämedikation* - mit einem α2-Agonisten - mit Azepromazin |
3,0 4,5 |
0,30 0,45 |
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KATZEN |
||
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ohne Prämedikation |
8,0 |
0,8 |
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mit Prämedikation* - mit einem α2-Agonisten - mit Azepromazin |
2,0 6,0 |
0,2 0,6 |
* Bei einigen Tieren können die Einleitungsdosen deutlich unter der mittleren Dosis liegen, wenn die Prämedikation nach einem auf alpha-2-Adrenozeptoren basierenden Protokoll durchgeführt wird.
Die Dosierspritze sollte mit dem Dosisvolumen, das sich aus den oben angegebenen Werten und dem Körpergewicht errechnet, vorbereitet werden. Die Dosis sollte langsam nach Wirkung verabreicht und die Verabreichung so lange fortgesetzt werden, bis klinisch eine die Intubation zulassende Anästhesietiefe erreicht ist. Als Richtwert sollte das Tierarzneimittel über einen Zeitraum von 10-40 Sekunden verabreicht werden.
Erhaltung
Wenn die Anästhesie durch titrierende Injektionen (stufenweise Dosisanpassung) aufrechterhalten wird, kann die benötigte Dosis von Tier zu Tier variieren. Normalerweise sind die zusätzlichen Dosen zur Aufrechterhaltung der Anästhesie bei Tieren mit erfolgter Prämedikation niedriger als bei Tieren ohne Prämedikation.
Bei abnehmender Anästhesietiefe kann eine zusätzliche Dosis von ungefähr 0,15 ml/kg (1,5 mg/kg) Körpergewicht bei Hunden und ungefähr 0,2 ml/kg (2,0 mg/kg) Körpergewicht bei Katzen verabreicht werden. Diese Dosis kann bei Bedarf wiederholt werden, um eine angemessene Anästhesietiefe aufrecht zu erhalten. Dabei soll zunächst 20 – 30 Sekunden nach jeder Injektion abgewartet und die Wirkung beurteilt werden.
Jede zusätzliche Dosis sollte langsam und nach Wirkung verabreicht werden.
Fortgesetzte und verlängerte Propofol-Exposition (länger als 30 Minuten) kann besonders bei Katzen zu einem verlangsamten Erwachen führen.
Erhaltung durch Inhalationsanästhesie
Bei der Aufrechterhaltung einer Allgemeinanästhesie mit Inhalationsanästhetika kann eine höhere Anfangskonzentration von Inhalationsanästhetika erforderlich sein als bei Narkoseeinleitung mit Barbituraten.
Siehe auch Abschnitt 3.5, Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die sichere Anwendung bei Zieltierarten.
Nebenwirkungen
Hund:
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Sehr häufig (> 1 Tier / 10 behandelte Tiere): |
Hypotonie (leicht)1 Apnoe (vorübergehend)1 |
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Häufig (1 bis 10 Tiere / 100 behandelte Tiere): |
Erregung1 (Paddeln, Myoklonus, Nystagmus, Opisthotonos) |
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Selten (1 bis 10 Tiere / 10.000 behandelte Tiere): |
Erbrechen 2 Erregung 2 |
1Während der Einleitungsphase der Anästhesie 2 Während der Erholungsphase Katze:
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Sehr häufig (> 1 Tier / 10 behandelte Tiere): |
Hypotonie (leicht)[1] Apnoe (vorübergehend)1 |
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Häufig (1 bis 10 Tiere / 100 behandelte Tiere): |
Erregung1 (Paddeln, Myoklonus, Nystagmus, Opisthotonos) |
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Gelegentlich (1 bis 10 Tiere / 1 000 behandelte Tiere): |
Niesen[2] Lecken (von Gesicht und Pfoten)2 Würgen2, Durchfall2 Heinz-Körper-Anämie[3],[4]Anorexie3 verlängerte Erholungsphase3 Gesichtsödem (leicht)3 |
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Selten (1 bis 10 Tiere / 10.000 behandelte Tiere): |
Erbrechen2 Erregung2 |
können per E-Mail (uaw@bvl.bund.de) angefordert werden. Für Tierärzte besteht die Möglichkeit der elektro-nischen Meldung auf der oben genannten Internetseite.