Procamidor Duo
Wirkstoff
ATC-Code
Tierarten
Pferd, Rind, Schwein und Schaf.
Indikationen
Lokalanästhesie mit einer Wirkung von 1 - 2 Stunden.
- Infiltrationsanästhesie
- Perineuralanästhesie
Wartezeit
Rind, Schaf und Pferd: | |
Essbares Gewebe: | Null Tage. |
Milch: | Null Stunden. |
Schwein: | |
Essbares Gewebe: | Null Tage. |
Dosierung und Art der Anwendung
Zur subkutanen und perineuralen Anwendung.
(Wirkungseintritt und Dauer siehe Abschnitt 5.1.)
1. Lokalanästhesie oder Infiltrationsanästhesie
In die Subkutis oder um den betroffenen Bereich injizieren.
2,5 - 10 ml des Tierarzneimittels/Tier (entspricht 100 - 400 mg Procainhydrochlorid + 0,09 – 0,36 mg Epinephrinhydrogentartrat)
2. Perineuralanästhesie
Nahe dem Nervenast injizieren.
5 - 10 ml des Tierarzneimittels /Tier (entspricht 200 – 400 mg Procainhydrochlorid + 0,18 - 0,36 mg Epinephrinhydrogentartrat)
Für Blockaden der unteren Extremitäten beim Pferd sollte die Applikationsmenge abhängig von der Dosis auf zwei oder mehr Injektionsstellen verteilt werden. Siehe auch Abschnitt 4.5.
Der Gummistopfen kann maximal 25-mal durchstochen werden.
Nebenwirkungen
Procain kann zu Hypotonie führen.
In einigen wenigen Fällen kann nach Applikation von Procain, vor allem beim Pferd, eine Erregung des Zentralnervensystems (ZNS) (Agitation, Tremor, Konvulsionen) beobachtet werden.
Allergische Reaktionen auf Procain treten häufig auf; in seltenen Fällen werden anaphylaktische Reaktionen beobachtet. Eine Überempfindlichkeit gegenüber Lokalanästhetika vom Ester-Typ ist bekannt. In Ausnahmefällen kann eine Tachykardie auftreten (Epinephrin).
Bei einer unbeabsichtigten intravaskulären Injektion treten häufig toxische Reaktionen auf. Diese äußern sich in einer Erregung des ZNS (Unruhe, Tremor, Konvulsionen) mit nachfolgender Dämpfung, wobei es in Folge einer Atemlähmung zum Tod kommen kann. Im Falle einer Erregung des ZNS sollten kurz wirkende Barbiturate verabreicht werden, ebenso Mittel zur Ansäuerung des Harns, um die renale Ausscheidung zu fördern. Im Falle allergischer Reaktionen können Antihistaminika oder Kortikoide verabreicht werden. Bei allergischem Schock wird mit Epinephrin behandelt.
Die Angaben zur Häufigkeit von Nebenwirkungen sind folgendermaßen definiert:
- Sehr häufig (mehr als 1 von 10 behandelten Tieren zeigen Nebenwirkungen)
- Häufig (mehr als 1 aber weniger als 10 von 100 behandelten Tieren)
- Gelegentlich (mehr als 1 aber weniger als 10 von 1000 behandelten Tieren)
- Selten (mehr als 1 aber weniger als 10 von 10.000 behandelten Tieren)
- Sehr selten (weniger als 1 von 10.000 behandelten Tieren, einschließlich Einzelfallberichte).
Das Auftreten von Nebenwirkungen nach Anwendung von Procamidor Duo sollte dem Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit, Mauerstr. 39 - 42, 10117 Berlin oder dem pharmazeutischen Unternehmer mitgeteilt werden.
Meldebögen können kostenlos unter o.g. Adresse oder per E-Mail (uaw@bvl.bund.de) angefordert werden. Für Tierärzte besteht die Möglichkeit der elektronischen Meldung (Online-Formular auf der Internetseite http://vet-uaw.de).