Isofluran Baxter vet. 100%
Wirkstoff
ATC-Code
Tierarten
Hund, Katze, Pferd, Schwein (Ferkel bis 7. Lebenstag)
Indikationen
Hund, Katze, Pferd:
Zur Einleitung und Aufrechterhaltung einer Allgemeinanästhesie.
Ferkel (bis 7. Lebenstag):
Zur Allgemeinanästhesie während der Kastration von männlichen Ferkeln in Verbindung mit der präoperativen Gabe eines geeigneten Analgetikums zur Linderung postoperativer Schmerzen.
Wartezeit
Pferde:
Essbare Gewebe: 2 Tage
Milch: Nicht bei Stuten anwenden, deren Milch für den menschlichen Verzehr vorgesehen ist.
Schweine (Ferkel bis 7. Lebenstag):
Essbare Gewebe: 2 Tage
Dosierung und Art der Anwendung
Isofluran sollte in einem genau kalibrierten Verdampfer in einem geeigneten Narkosekreislauf verwendet werden, damit die Narkosetiefe schnell und einfach geändert werden kann.
Die Gebrauchsanweisung des verwendeten Verdampfers muss beachtet werden.
Verdampfer, die einen gesättigten Dampf produzieren, der anschließend verdünnt wird (Durchflussverdampfer), können ebenfalls verwendet werden. Isofluran kann in Sauerstoff, komprimierter Luft oder Sauerstoff/LachgasGemischen (nur für Hund und Katze) verabreicht werden.
Die Wirkstärke von Inhalationsanästhetika wird durch die erforderliche minimale Alveolarkonzentration (MAC) oder die effektive Dosis (ED50-Wert) ausgedrückt.
Der MAC-Wert (ist gleich dem ED50-Wert) und die unten angegebenen empfohlenen Konzentrationen für die Zieltierarten sollten nur als Anleitung oder als Ausgangswerte dienen. Die in der Praxis tatsächlich erforderlichen Konzentrationen hängen von vielen Variablen ab, einschließlich der gleichzeitigen Anwendung anderer Arzneimittel während der Narkose und vom klinischen Status des Patienten.
Die Konzentration von Isofluran, die zur Aufrechterhaltung der Anästhesie erforderlich ist, ist geringer als die für die Einleitung erforderliche Konzentration.
Isofluran kann zusammen mit anderen Arzneimitteln angewendet werden, die üblicherweise bei veterinärmedizinischen Narkoseverfahren zur Prämedikation, Einleitung und Analgesie eingesetzt werden. Einige spezifische Beispiele sind unter den Informationen zu den einzelnen Tierarten gegeben.
Die Körpertemperatur, der Blutdruck und die Atmung sollten während der Anästhesie durchgehend überwacht werden. Diese Effekte sind dosisabhängig und der Anästhesiefluss sollte je nach Veränderung angepasst werden.
Die Isoflurankonzentration sollte gegen Ende der Operation auf 0 % reduziert werden, um ein schnelles Erwachen aus der Narkose zu erreichen.
Die geringe Löslichkeit von Isofluran im Blut führt zu schnellen Änderungen der Narkosetiefe und einer kurzen Aufwachphase. Die Isofluranzufuhr sollte daher nicht vor Ende des chirurgischen Eingriffs und den Vorbereitungen auf das Aufwachen abgebrochen werden.
Die Erholung nach einer Isoflurannarkose verläuft normalerweise reibungslos und schnell. Die analgetischen Erfordernisse des Patienten sollten vor der Ausleitung der Allgemeinnarkose berücksichtigt werden.
Eine ausreichende Schmerzausschaltung während der Operation sowie für die post-operative Phase sollte sichergestellt werden.
Für die Zieltierarten Hund, Katze und Pferd entspricht die Anwendung von Analgetika bei schmerzhaften Eingriffen guter veterinärmedizinischer Praxis.
Für Ferkel (bis 7. Lebenstag) ist die Anwendung von Isofluran zur Ferkelkastration nur in Verbindung mit der präoperativen Gabe eines geeigneten Analgetikums zur Linderung postoperativer Schmerzen indiziert.
Vorbereitung zur Narkose:
Gesunde Hunde, Katzen und Pferde sollten 8 bis 12 Stunden vor der Anästhesie nicht gefüttert werden. Wasser sollte zur freien Verfügung stehen. Die Patienten sollten vor der Narkose klinisch untersucht werden. Andere Faktoren, wie Alter, Vorerkrankungen, Vorbehandlungen und Art des chirurgischen Eingriffs sollten ebenfalls bedacht werden.
Tabelle: Einleitung und Aufrechterhaltung der Anästhesie
Tierart |
MAC (%) |
Einleitung (%) |
Aufrechterhaltung (%) |
Katzen |
1,63 |
Bis zu 4,0 |
1,5 – 3,0 |
Hunde |
1,28 |
Bis zu 5,0 |
1,5 – 1,8 |
Pferde |
1,31 |
– |
1,5 – 2,5 |
Nicht abgesetzte Fohlen |
1,31 |
3,0 – 5,0 |
1,5 – 2,5 |
Schweine (Ferkel |
1,41-2,00 |
Bis zu 5,0 |
Hund:
Der MAC-Wert für Isofluran beim Hund beträgt 1,28 %.
Prämedikation:
Abhängig vom Patientenstatus kann ein kurzwirksames Barbiturat oder ein Anticholinergikum, ein Beruhigungsmittel oder ein Muskelrelaxans verwendet werden, um Erregung während der Anästhesie-Einleitung zu verhindern (siehe 4.8 Wechselwirkungen).
Einleitung:
Nach Gabe einer empfohlenen Dosis an Barbiturat oder einem anderen geeigneten Induktionsmittel kann die Anästhesie mittels Gesichtsmaske eingeleitet werden. Es empfehlen sich Konzentrationen von 2,0–2,5 % Isofluran allein oder in Kombination mit Sauerstoff.
Ohne Vorbehandlung benötigt man für die Anästhesie-Einleitung mittels Gesichtsmaske mit Isofluran allein oder in Kombination mit Sauerstoff Konzentrationen von bis zu 5,0 %.
Diese Konzentrationen rufen normalerweise innerhalb von 5 bis 10 Minuten eine für einen chirurgischen Eingriff ausreichende Narkosetiefe hervor. Die Pharynx- und Larynxreflexe werden rasch verringert, was eine endotracheale Intubation erlaubt.
Aufrechterhaltung:
Während des chirurgischen Eingriffs kann die Narkose mit einer Konzentration von 1,5–1,8 % Isofluran allein oder in Kombination mit Sauerstoff aufrechterhalten werden.
Erholung:
Die Erholung verläuft normalerweise reibungslos und schnell.
Katze:
Der MAC-Wert für Isofluran bei der Katze beträgt 1,63 %.
Prämedikation:
Abhängig vom Patientenstatus kann ein kurzwirksames Barbiturat oder ein Anticholinergikum, ein Beruhigungsmittel oder ein Muskelrelaxans verwendet werden, um Erregung während der Anästhesie-Einleitung zu verhindern (siehe 4.8 Wechselwirkungen).
Einleitung:
Nach Gabe einer empfohlenen Dosis an Barbiturat oder einem anderen geeigneten Induktionsmittel kann die Anästhesie mittels Gesichtsmaske eingeleitet werden. Es empfehlen sich Konzentrationen von 2,0–2,5 % Isofluran allein oder in Kombination mit Sauerstoff.
Ohne Vorbehandlung benötigt man für die Anästhesie-Einleitung mittels Gesichtsmaske mit Isofluran allein oder in Kombination mit Sauerstoff Konzentrationen von bis zu 4,0 %.
Diese Konzentrationen rufen normalerweise innerhalb von 5 bis 10 Minuten eine für einen chirurgischen Eingriff ausreichende Narkosetiefe hervor. Die Pharynx- und Larynxreflexe werden rasch verringert, was eine endotracheale Intubation erlaubt. Die Intubation sollte schnell erfolgen, bevor die Anästhesietiefe abnimmt und sich die Glottis schließt.
Aufrechterhaltung:
Während des chirurgischen Eingriffs kann die Narkose mit einer Konzentration von 1,5–3.0 % Isofluran allein oder in Kombination mit Sauerstoff aufrechterhalten werden.
Erholung:
Die Erholung verläuft normalerweise reibungslos und schnell.
Pferd:
Der MAC-Wert für Isofluran beim Pferd beträgt 1,31 %.
Prämedikation:
Azepromazin oder Xylazin können als präanästhetische Mittel verwendet werden. Bei bestimmten Patienten kann auch ein Anticholinergikum angezeigt sein.
Einleitung:
Die Narkoseeinleitung kann durch die intravenöse Verabreichung von Glycerylguaiacolat gefolgt von einem kurzwirksamen Barbiturat oder Ketaminhydrochlorid durchgeführt werden.
Bei nicht abgesetzten Fohlen kann die Anästhesieeinleitung mittels Gesichtsmaske mit einer Isoflurankonzentration von maximal 5 % und einer Sauerstoff-Geschwindigkeit von 8 L/min vorgenommen werden.
Aufrechterhaltung:
Nach Narkoseeinleitung und Intubation kann die Narkose mit entweder der Kombination von Isofluran mit 100 %igem Sauerstoff oder komprimierter Luft aufrechterhalten werden.
Zu Beginn sollte die Isoflurankonzentration in der Einatmungsluft auf den für den Verdampfer maximal zugelassenen Höchstgehalt (4–5 %) eingestellt werden. Um die Anästhesiemaschine schnell mit Isofluran zu füllen, werden Sauerstoff-Flussgeschwindigkeiten von 13–22 ml/min/kg verwendet. Entsprechend der Reaktion des Pferdes sollte die Isoflurankonzentration anschließend zuerst auf 3,5 % und dann weiter auf die optimale Konzentration zwischen 1,5 und 2,5 % gesenkt werden.
Aufwachphase:
Bei erregbaren Pferden sollte während der Aufwachphase ein Beruhigungsmittel in Betracht gezogen werden.
Erholung:
Die Erholung verläuft normalerweise reibungslos und schnell.
Schwein (Kastration bei Ferkeln bis 7. Lebenstag):
Der MAC-Wert für Isofluran beim Schwein beträgt 1,41-2,00 %.
Bei der Ferkelkastration wird die Verwendung von Isofluran in Sauerstoff empfohlen.
Prämedikation:
Post-operativ auftretende Schmerzen müssen durch die zeitgerechte Verabreichung geeigneter Analgetika kontrolliert werden (entsprechend der Angaben in der Fachinformation zugelassener Tierarzneimittel vor Einleitung der Anästhesie).
Einleitung:
Für die Anästhesie-Einleitung werden Isofluran-Konzentrationen von bis zu 5 Vol. % verwendet (bei Sauerstoff als Trägergas mit einer Durchflussgeschwindigkeit von 2L/min). Nach 70-90 Sekunden ist im Allgemeinen eine ausreichende Narkosetiefe erreicht. Die in der Praxis tatsächlich erforderliche Dauer hängt von vielen Variablen ab. Vor Beginn der Kastration ist daher zwingend die Narkosetiefe anhand von Reflexen bei jedem Einzeltier klinisch zu überprüfen. Besonders geeignet sind der Zwischen- und Afterklauenreflex.
Die Kastration darf nur unter kontrollierter Zufuhr von Isofluran, mit einem entsprechend geeigneten und für den Zweck geprüften Inhalationsgerät, erfolgen. Es ist für das Einzeltier sicherzustellen, dass die verwendete Maske dicht abschließt und die Abluft gefiltert und in einen Raum (z. B. ins Freie) abgeführt wird, in dem eine ausreichende Luftaustauschrate erreicht wird.
Eine Aufrechterhaltung der Anästhesie entfällt, da für den gesamten Eingriff von der Einleitung der Anästhesie bis zum Ende der Kastration eines Ferkels maximal 90-120 Sekunden erforderlich sind.
Erholung:
Die Erholung verläuft normalerweise reibungslos und schnell.
Nebenwirkungen
Isofluran kann dosisabhängig zu Hypotonie, Atemdepression mit Hyperkapnie und Herzrhythmusstörungen führen. Diese Nebenwirkungen können häufig durch eine Reduktion der Narkosestärke reduziert werden.
In sehr seltenen Fällen wurde bei anfälligen Tieren über maligne Hyperthermie berichtet.
Die Angaben zur Häufigkeit von Nebenwirkungen sind folgendermaßen definiert:
- Sehr häufig (mehr als 1 von 10 behandelten Tieren zeigen Nebenwirkungen während der Behandlung)
- Häufig (mehr als 1 aber weniger als 10 von 100 behandelten Tieren)
- Gelegentlich (mehr als 1 aber weniger als 10 von 1000 behandelten Tieren)
- Selten (mehr als 1 aber weniger als 10 von 10.000 behandelten Tieren)
- Sehr selten (weniger als 1 von 10.000 behandelten Tieren, einschließlich Einzelfallberichte).
Das Auftreten von Nebenwirkungen nach Anwendung von Isofluran Baxter vet sollte dem Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit, Mauerstr. 39 - 42, 10117 Berlin oder dem pharmazeutischen Unternehmer mitgeteilt werden.
Meldebögen können kostenlos unter o.g. Adresse oder per E-Mail (uaw@bvl.bund.de) angefordert werden. Für Tierärzte besteht die Möglichkeit der elektronischen Meldung (Online-Formular auf der Internetseite http://vet-uaw.de).