Tranquisol P
ATC-Code
Tierarten
Pferd
Indikationen
Narkoseprämedikation: Eine Verabreichung von Acepromazin vermindert die Menge an zur Narkoseeinleitung benötigten Anästhetika. Die Menge an Narkosemittel verringert sich um ca. ein Drittel der Normaldosis.
Beruhigung: Die Beruhigung durch Acepromazin (Ataraxie) erfolgt durch geringe Dosierungen des Wirkstoffes und zeigt sich in einer Änderung des Temperamentes, ohne Hypnose, Narkose oder deutlicher Sedation. In diesen geringen Dosierungen bewirkt Acepromazin eine Anxiolyse (Angstlösung), z.B. vor Hufbeschlagsarbeiten oder dem Transport von Pferden.
Sedation: In höheren Dosierungen wirkt Acepromazin sedativ und kann zusätzlich oder anstelle von physischen Zwangsmaßnahmen, z.B. vor Hufbeschlagsarbeiten und Zahnuntersuchungen angewendet werden. Die relaxierende Wirkung kann ebenfalls zur Untersuchung des Penis und der Behandlung von Tetanus und Schlundverstopfung ausgenutzt werden.
Wartezeit
Nicht bei Pferden anwenden, die für die Gewinnung von Lebensmitteln bestimmt sind.
Dosierung und Art der Anwendung
Zur intravenösen oder intramuskulären Injektion.
0.03−0.10 mg pro kg Körpergewicht (KGW), entspr. 0.15−0.5 ml pro 50 kg KGW
Die intravenöse Injektion sollte langsam erfolgen.
Normalerweise werden einmalige Gaben von Acepromazin vorgenommen. Langzeitanwendungen werden nicht empfohlen. Falls in seltenen Fällen eine mehrmalige Verabreichung von Acepromazin erforderlich ist, so sollte ein Dosisintervall von 36 – 48 Stunden eingehalten werden.
Die üblichen Maßnahmen zum Erhalt der Sterilität beim Gebrauch sind einzuhalten, um Kontaminationen durch die Anwendung zu vermeiden. Das Produkt ist bei jedweder Änderung der Beschaffenheit (Farbe, Klarheit, etc.) zu verwerfen.
Nebenwirkungen
Acepromazin kann Hypotension, Hypothermie und einen verminderten Hämatokritwert auslösen.
Die parenterale Verabreichung von Acepromazin kann zu einer Penislähmung führen, hervorgerufen durch eine Paralyse des Musculus retractor penis. Acepromazin wurde mit Paraphimosen, oft infolge einer Dauererektion in Verbindung gebracht. Bei Ausschachten des Penis nach Acepromazingabe sollte der behandelnde Tierarzt informiert werden, wenn das Einschachten nicht innerhalb von 2 -3 Stunden erfolgt. In der veterinärmedizinischen Fachliteratur werden adäquate Hilfsmaßnahmen beschrieben, wie z.B. die manuelle Druckentlastung während der Allgemeinanästhesie, dem Hochbinden des Penis und manuelle Druckentlastung durch Anlegen einer Esmarch Bandage, sowie der Gabe eines Antidots (z.B. langsame intravenöse Verabreichung des Anticholinergikums Benztropinmesylat).
Eine versehentliche Verabreichung von Acepromazin in die Arteria carotis kann beim Pferd schwere klinische Symptome von Orientierungslosigkeit bis zu Krämpfen und Tod hervorrufen.
Die Angaben zur Häufigkeit von Nebenwirkungen sind folgendermaßen definiert:
- Sehr häufig (mehr als 1 von 10 behandelten Tieren zeigen Nebenwirkungen)
- Häufig (mehr als 1, aber weniger als 10 von 100 behandelten Tieren)
- Gelegentlich (mehr als 1, aber weniger als 10 von 1.000 behandelten Tieren)
- Selten (mehr als 1, aber weniger als 10 von 10.000 behandelten Tieren)
- Sehr selten (weniger als 1 von 10.000 behandelten Tieren, einschließlich Einzelfallberichte)
Das Auftreten von Nebenwirkungen nach Anwendung von Tranquisol P 10 mg/ml Injektionslösung für Pferde sollte dem Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit, Mauerstr. 39 - 42, 10117 Berlin oder dem pharmazeutischen Unternehmer mitgeteilt werden.
Meldebögen können kostenlos unter o.g. Adresse oder per E-Mail (uaw@bvl.bund.de) angefordert werden. Für Tierärzte besteht die Möglichkeit der elektronischen Meldung (Online-Formular auf der Internetseite http://vet-uaw.de).
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Zul.-Nr. | 402444.00.00 |
STATUS | Im Handel verfügbar |