Emdofluxin
Wirkstoff
ATC-Code
Tierarten
Rind, Schwein, Pferd
Indikationen
Pferde: |
Zur Linderung von Entzündungen und Schmerzen im Zusammenhang mit Erkrankungen des Bewegungsapparates. Linderung der mit Koliken verbundenen viszeralen Schmerzen. |
Rinder: |
Zur Reduktion der klinischen Symptome bei Infektionen der Atemwege in Kombination mit einer geeigneten Behandlung der Infektion. |
Schweine: |
Begleittherapie zur Behandlung des MMA (Mastitis-Metritis-Agalaktie)-Syndroms bei Sauen. Zur Senkung von Fieber im Zusammenhang mit Erkrankungen der Atemwege in Kombination mit einer geeigneten Behandlung der Infektion. |
Wartezeit
Pferde:
- Essbare Gewebe: 10 Tage
- Milch: Nicht bei Stuten anwenden, deren Milch für den menschlichen Verzehr vorgesehen ist.
Rinder:
- Nach der intravenösen Anwendung:
- Essbare Gewebe: 10 Tage
- Milch: 24 Stunden
- Nach der intramuskulären Anwendung
- Essbare Gewebe: 31 Tage
- Milch: 36 Stunden
Schweine:
Essbare Gewebe: 20 Tage
Dosierung und Art der Anwendung
Pferde: Intravenöse Anwendung.
Rinder: Intravenöse und intramuskuläre Anwendung.
Schweine: Intramuskuläre Anwendung.
Pferde:
- Linderung von Entzündungen und Schmerzen im Zusammenhang mit Erkrankungen des Bewegungsapparates: 1 mg Flunixin pro kg Körpergewicht pro Tag, entspricht 1 ml des Tierarzneimittels pro 50 kg Körpergewicht, i.v., für 1-5 aufeinanderfolgende Tage.
- Linderung der mit Koliken verbundenen viszeralen Schmerzen: 1 mg Flunixin pro kg Körpergewicht, entspricht 1 ml des Tierarzneimittels pro 50 kg Körpergewicht, i.v. Die Behandlung kann ein- oder zweimal wiederholt werden, wenn die Symptome erneut auftreten.
Rinder:
- 2 mg Flunixin pro kg Körpergewicht pro Tag, entsprechen 2 ml des Tierarzneimittels pro 50 kg Körpergewicht, i.v. oder i.m., für 1-3 aufeinanderfolgende Tage. Das maximale Volumen, das pro Injektionsstelle verabreicht werden darf, beträgt 20 ml.
Schweine:
- Begleittherapie zur Behandlung des MMA-Syndroms: 2 mg Flunixin pro kg Körpergewicht pro Tag, entsprechen 2 ml des Tierarzneimittels pro 50 kg Körpergewicht, i.m., für 1-3 aufeinanderfolgende Tage. Sollte das Injektionsvolumen 5 ml übersteigen, muss das Volumen in zwei Dosen aufgeteilt und an zwei verschiedenen Injektionsstellen verabreicht werden.
- Zur Senkung von Fieber im Zusammenhang mit Erkrankungen der Atemwege: 2 mg Flunixin pro kg Körpergewicht, entsprechen 2 ml des Tierarzneimittels pro 50 kg Körpergewicht, i.m., einmalig. Sollte das Injektionsvolumen 5 ml übersteigen, muss das Volumen in zwei Dosen aufgeteilt und an zwei verschiedenen Injektionsstellen verabreicht werden.
Die Durchstechflasche darf nicht mehr als 25-mal angestochen werden. Daher sollte der Anwender die am besten geeignete Flaschengröße gemäß der zu behandelnden Zieltierart auswählen. Wenn mehrere Tiere in einem Durchgang behandelt werden, sollte eine Mehrfachentnahmekanüle verwendet und in den Stopfen des Fläschchens eingesetzt werden, um ein übermäßiges Durchstechen des Stopfens zu vermeiden. Die Mehrfachentnahmekanüle muss nach der Behandlung entfernt werden.
Nebenwirkungen
Nebenwirkungen umfassen mögliche Blutungen, gastrointestinale Läsionen (Reizungen, Magengeschwüre), Erbrechen, Nierenläsionen, insbesondere bei dehydrierten oder hypovolämischen Tieren.
Wie bei anderen NSAIDs können in seltenen Fällen auch Nebenwirkungen in Zusammenhang mit den Nieren oder der Leber beobachtet werden.
Sollten Nebenwirkungen auftreten, ist die Behandlung zu beenden und ein Tierarzt zu Rate zu ziehen.
In seltenen Fällen wurden tödliche anaphylaktische Reaktionen (Kollaps) bei Rindern und Pferden beobachtet, hauptsächlich bei einer schnellen intravenösen Verabreichung.
In selten Fällen kann nach einer intravenösen Injektion ein Schock, möglicherweise tödlich, aufgrund des im Tierarzneimittel vorhandenen Propylenglycols beobachtet werden. Bei Anzeichen allgemeiner Unverträglichkeit ist die Verabreichung abzubrechen und ggf. sind die Schocksymptome zu behandeln.
Nach intravenöser Verabreichung bei Pferden wurde von blutigen oder flüssigen Faeces berichtet.
Bei Rindern können sehr selten nach intramuskulärer Verabreichung Reaktionen an der Injektionsstelle beobachtet werden.
Das Tierarzneimittel kann den Geburtsvorgang verlangsamen und die natale Sterblichkeitsrate aufgrund einer tokolytischen Wirkung erhöhen, die durch die Hemmung der für die Geburtseinleitung verantwortlichen Prostaglandinsynthese hervorgerufen wird. Die Anwendung des Tierarzneimittels direkt nach der Geburt kann zu einer Plazentaretention führen. Siehe auch Abschnitt „Anwendung während der Trächtigkeit, Laktation oder der Legeperiode”.
Die Angaben zur Häufigkeit von Nebenwirkungen sind folgendermaßen definiert:
- Sehr häufig (mehr als 1 von 10 behandelten Tieren zeigen Nebenwirkungen)
- Häufig (mehr als 1 aber weniger als 10 von 100 behandelten Tieren)
- Gelegentlich (mehr als 1 aber weniger als 10 von 1000 behandelten Tieren)
- Selten (mehr als 1 aber weniger als 10 von 10.000 behandelten Tieren)
- Sehr selten (weniger als 1 von 10.000 behandelten Tieren, einschließlich Einzelfallberichte).
Das Auftreten von Nebenwirkungen nach Anwendung von Emdofluxin 50 mg/ml Injektionslösung für Rinder, Schweine und Pferde sollte dem Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit, Mauerstr. 39 - 42, 10117 Berlin oder dem pharmazeutischen Unternehmer mitgeteilt werden.
Meldebögen können kostenlos unter o.g. Adresse oder per E-Mail (uaw@bvl.bund.de) angefordert werden. Für Tierärzte besteht die Möglichkeit der elektronischen Meldung (Online-Formular auf der Internetseite http://vet-uaw.de).