Narcoren
ATC-Code
Tierarten
Pferd, Hund, Katze, Nerz, Iltis, Huhn, Taube, Ziervogel, Hase, Kaninchen,
Meerschweinchen, Hamster, Ratte, Maus, Schlange, Schildkröte, Eidechse, Frosch
Diagnosen
Narcoren wird eingesetzt zur:
- Narkose bei Hund und Katze,
- Prämedikation, z. B. sedative Dosen vor Lokalanästhesie oder Kombination mit anderen Narkotika oder Anästhetika bei Hund und Katze,
- schmerzlosen Tötung (Euthanasie) von Pferd, Hund, Katze, Nerz, Iltis, Huhn, Taube, Ziervögeln, Hase, Kaninchen, Meerschweinchen, Hamster, Ratte, Maus, Schlangen, Schildkröten, Eidechsen, Fröschen.
Wartezeit
Nicht zutreffend.
Nicht bei Tieren anwenden, die der Gewinnung von Lebensmitteln dienen.
Dosierung und Art der Anwendung
Zur intravenösen oder intraperitonealen Anwendung.
Zur intravenösen Narkose:
Hund und Katze: 25-35 mg Pentobarbital-Natrium/kg KGW, entsprechend 0,16-0,22 ml Narcoren/kg KGW.
Diese Dosen sind unverbindliche Richtwerte. Besonders bei im Allgemeinbefinden geschädigten Tieren reichen oft niedrigere Dosen aus.
Die intravenöse Injektion soll langsam erfolgen, bei gesunden Tieren kann das erste Drittel der Dosis in etwa 20 Sekunden injiziert werden.
Die Anwendung erfolgt einmalig.
Zur schmerzlosen Tötung von Tieren:
Pferd:
Eine Prämedikation ist unbedingt erforderlich.
Zur schmerzlosen Tötung von Tieren:
- intravenös als Sturzinjektion (Pferd); langsam intravenös injizieren bis zum Schlaf des Tieres und die verbleibende Restmenge als Sturzinjektion geben (Hund, Katze),
- intraperitoneal (außer Pferde) bzw. bei Vögeln, Reptilien und Fröschen in die Körperhöhle.
Tierart |
intravenös |
intraperitoneal |
|||
mg/kg KGW Pentobarbital- Natrium |
ml/kg KGW Narcoren |
mg/kg KGW Pentobarbital- Natrium |
ml/kg KGW Narcoren |
||
Pferd |
80 - 90 |
0,50 - 0,56 |
|||
Hund |
80 – 160 |
0,50 - 1,00 |
300 - 400 |
1,88 - 2,50 |
|
Katze |
130 – 200 |
0,72 - 1,25 |
400 - 800 |
2,50 - 5,00 |
|
Nerz, Iltis |
400 |
2,50 |
|||
Hase, Kaninchen, Meerschweinchen, Hamster, Ratte, Maus |
200 – 400 |
1,25 - 2,50 |
400 - 800 |
2,50 - 5,00 |
|
Huhn, Taube, Ziervögel
|
|
|
in die Körperhöhle |
||
400 |
2,50 |
||||
Schlangen, Schildkröten, Eidechsen, Frösche |
|
|
200 - 400 |
1,25 - 2,50 |
Diese Angaben sind Richtwerte. Bei stark erregten Tieren sind die höheren Dosen zu wählen.
Vor Gebrauch schütteln!
Nebenwirkungen
Als Nebenwirkungen können sehr selten auftreten:
- leichte Exzitationserscheinungen bei der Narkoseeinleitung,
- postnarkotische Exzitationen,
- Erregungszustände nach subnarkotischen Dosen,
- Atemdepression in tiefer Narkose. Brachycephale Hunderassen sollten intubiert werden, um mechanische Verlegungen der Atemwege während der Narkose zu vermeiden.
Sehr selten wurden ZNS-Erregungen wie Lautäußerungen, Bewegung der Gliedmaßen, Hyperextension oder Schnappatmung im Zuge einer Euthanasie berichtet.
Die Angaben zur Häufigkeit von Nebenwirkungen sind folgendermaßen definiert:
- Sehr häufig (mehr als 1 von 10 behandelten Tieren zeigen Nebenwirkungen)
- Häufig (mehr als 1 aber weniger als 10 von 100 behandelten Tieren)
- Gelegentlich (mehr als 1 aber weniger als 10 von 1000 behandelten Tieren)
- Selten (mehr als 1 aber weniger als 10 von 10.000 behandelten Tieren)
- Sehr selten (weniger als 1 von 10.000 behandelten Tieren, einschließlich Einzelfallberichte).
Das Auftreten von Nebenwirkungen nach Anwendung von Narcoren sollte dem Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit, Mauerstr. 39 – 42, 10117 Berlin oder dem pharmazeutischen Unternehmer mitgeteilt werden.
Meldebögen können kostenlos unter o.g. Adresse oder per E-Mail (uaw@bvl.bund.de) angefordert werden. Für Tierärzte besteht die Möglichkeit der elektronischen Meldung (Online-Formular auf der Internetseite http://www.vetuaw.de).

STATUS | Im Handel verfügbar |
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