Zycortal
ATC-Code
Tierarten
Hund.
Diagnosen
Zur Anwendung als Substitutionstherapie bei Mineralocorticoid-Mangel bei Hunden mit primärem Hypoadrenokortizismus (Morbus Addison).
Wartezeit
Nicht zutreffend.
Dosierung und Art der Anwendung
Subkutane Anwendung.
Vor der Anwendung Flasche leicht schütteln, um das Tierarzneimittel zu resuspendieren.
Spritze mit geeigneter Graduierung zur exakten Verabreichung des erforderlichen Dosisvolumens verwenden. Dies ist vor allem bei der Verabreichung kleiner Mengen von Bedeutung.
Um eine korrekte Dosierung zu gewährleisten, sollte das Körpergewicht so genau wie möglich ermittelt werden.
Es wird empfohlen, ein entsprechend kalibriertes Messgerät zu verwenden.
Das Tierarzneimittel ersetzt lediglich die mineralocorticoiden Hormone. Hunde mit kombiniertem Gluco- und Mineralocorticoid-Mangel sollten auch ein Glucocorticoid, z. B. Prednisolon, unter Berücksichtigung des aktuellen wissenschaftlichen Kenntnisstandes, erhalten.
Das Tierarzneimittel ist zur Langzeitverabreichung in Intervallen und Dosen bestimmt, die von der individuellen Reaktion des Patienten abhängig sind. Die Dosis des Tierarzneimittels und die gleichzeitig verabreichte Glucocorticoid-Ersatztherapie sind an das klinische Ansprechen des Hundes und die Normalisierung der Na⁺- und K⁺-Serumkonzentrationen anzupassen.
Anfangsdosis des Tierarzneimittels:
Die Anfangsdosis beträgt 2,2 mg/kg Körpergewicht, verabreicht durch subkutane Injektion.
Zwischenkontrolle:
Nachuntersuchung des Hundes und Bestimmung des Natrium/Kalium-Quotienten im Serum (Na⁺/K⁺-
Quotient) ca. 10 Tage nach der ersten Dosis (dies entspricht der Zeit bis zur Maximalkonzentration (Tmax) von Desoxycorton). Falls sich die klinischen Symptome des Hundes verschlechtert oder nicht gebessert haben, Glucocorticoid-Dosis anpassen und/oder nach weiteren Ursachen für die klinischen Symptome suchen.
Zweite Dosis des Tierarzneimittels:
Etwa 25 Tage nach der ersten Dosis Nachuntersuchung des Hundes und Bestimmung des Na⁺/K⁺Quotienten.
• Wenn der Hund an Tag 25 sowohl klinisch unauffällig ist als auch einen unauffälligen
Na+/K+-Quotienten (d. h. 27 bis 32) aufweist, Dosis basierend auf dem Na⁺/K⁺-Quotienten von Tag 10 mit Hilfe der in untenstehender Tabelle 1 aufgeführten Vorgaben anpassen.
• Wenn der Hund an Tag 25 klinisch unauffällig ist und einen Na⁺/K⁺-Quotienten > 32 aufweist, entweder Dosis basierend auf dem Na⁺/K⁺-Quotienten von Tag 10 entsprechend Tabelle 1 anpassen oder Dosis aussetzen (siehe Dosisintervall verlängern).
• Wenn der Hund an Tag 25 entweder klinisch auffällig ist oder der Na⁺/K⁺-Quotient auffällig ist, Glucocorticoid- oder die Tierarzneimittel-Dosis anpassen (siehe Folgedosierungen und Langzeitbehandlung).
Tabelle 1: Verabreichung der zweiten Dosis Zycortal an Tag 25
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Na⁺/K⁺-Quotient an Tag 10: |
Dosis 2 nicht an Tag 10 verabreichen. |
25 Tage nach der ersten Dosis Zycortal wie folgt verabreichen: |
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≥ 34 |
Dosis reduzieren auf 2,0 mg/kg Körpergewicht |
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32 bis < 34 |
Dosis reduzieren auf 2,1 mg/kg Körpergewicht |
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27 bis < 32 |
Weiterhin 2,2 mg/kg Körpergewicht |
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≥ 24 bis < 27 |
Dosis erhöhen auf 2,3 mg/kg Körpergewicht |
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< 24 |
Dosis erhöhen auf 2,4 mg/kg Körpergewicht |
Dosisintervall verlängern:
Wenn der Hund klinisch unauffällig und der Na⁺/K⁺-Quotient an Tag 25 größer als 32 ist, kann anstelle einer Dosisanpassung, wie in Tabelle 1 beschrieben, das Dosisintervall verlängert werden.
Kontrolle der Elektrolyte alle 5–9 Tage, bis der Na⁺/K⁺-Quotient kleiner als 32 ist, und dann Verabreichung von 2,2 mg/kg Körpergewicht.
Folgedosierungen und Langzeitbehandlung:
Sobald Dosis und Dosierungsintervall optimiert sind, ist diese Behandlung beizubehalten. Wenn der Hund auffällige klinische Symptome oder auffällige Na⁺- oder K⁺-Serumkonzentrationen entwickelt, sind die nachstehenden Vorgaben für die Folgedosierungen anzuwenden:
• Klinische Anzeichen von Polyurie/Polydipsie: Zuerst Glucocorticoid-Dosis reduzieren. Bei anhaltender Polyurie/Polydipsie und einem Na⁺/K⁺-Quotienten >32, anschließend die Tierarzneimittel-Dosis reduzieren, ohne das Dosierungsintervall zu verändern.
• Klinische Anzeichen von Depression, Lethargie, Erbrechen, Durchfall oder Schwäche: Glucocorticoid-Dosis erhöhen.
• Hyperkaliämie, Hyponatriämie oder Na⁺/K⁺-Quotient < 27: das TierarzneimittelDosierungsintervall um 2–3 Tage verkürzen oder Dosis erhöhen.
• Hypokaliämie, Hypernatriämie oder Na⁺/K⁺-Quotient > 32: die Tierarzneimittel-Dosis reduzieren.
Vor einer Stresssituation sollte eine vorübergehende Erhöhung der Glucocorticoid-Dosis in Erwägung gezogen werden.
In der klinischen Studie betrugen die mittlere finale Dosis von Desoxycortonpivalat 1,9 mg/kg
Körpergewicht (Bereich 1,2–2,5 mg/kg) und das mittlere finale Dosierungsintervall 38,7 ± 12,7 Tage (Bereich 20–99 Tage). Bei der Mehrheit der Hunde lag das Dosierungsintervall zwischen 20 und 46 Tagen.
Nebenwirkungen
Hunde:
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Sehr häufig (> 1 Tier / 10 behandelte Tiere): |
Polydipsie Polyurie |
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Häufig (1 bis 10 Tiere / 100 behandelte Tiere): |
Unangemessener Harnabsatz Lethargie, verminderter Appetit, Anorexie, verminderte Aktivität, Depression, Polyphagie, Müdigkeit Alopezie Hecheln Erbrechen, Diarrhö Zittern Harnwegsinfektion |
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Gelegentlich (1 bis 10 Tiere / 1 000 behandelte Tiere): |
Schmerz an der Injektionsstelle |
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Selten (1 bis 10 Tiere / 10 000 behandelte Tiere): |
Pankreasfunktionsstörunga |
a Die gleichzeitige Verabreichung von Glukokortikoiden kann zu diesen Störungen beitragen.
Die Meldung von Nebenwirkungen ist wichtig. Sie ermöglicht die kontinuierliche Überwachung der Verträglichkeit eines Tierarzneimittels. Die Meldungen sind vorzugsweise durch einen Tierarzt über das nationale Meldesystem entweder an den Zulassungsinhaber oder seinen örtlichen Vertreter oder die zuständige nationale Behörde zu senden.
Die entsprechenden Kontaktdaten finden Sie in der Packungsbeilage.
Literaturhinweis
| STATUS | Im Handel verfügbar |
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