Calciumborogluconat
ATC-Code
Tierarten
Pferd, Rind, Schaf, Ziege, Schwein
Diagnosen
Rinder, Schafe, Ziegen: hypocalcämische Gebärparese
Stuten: Laktationstetanie
Sauen: Eklampsie
Pferde, Rinder, Schafe, Ziegen, Schweine: Unterstützungstherapie bei Gefäßpermeabilitätsstörungen, z.B. bei Allergien und Entzündungen.
Wartezeit
Rind, Schaf, Ziege, Pferd: Essbare Gewebe: Null Tage
Milch: Null Tage
Schwein: Essbare Gewebe: Null Tage
Dosierung und Art der Anwendung
Infusionslösung zur langsamen intravenösen und subkutanen Anwendung. Nur klare Lösungen in unversehrten Behältnissen verwenden.
Kleinere Mengen sind mit Hilfe einer Injektionsspritze zu dosieren.
Rind:
Gebärparese:
40 - 50 ml Calciumborogluconat-Infusionslösung pro 50 kg Körpergewicht
(entsprechend 0,43 – 0,54 mmol Ca2+/kg Körpergewicht)
Unterstützungstherapie bei Allergien und Entzündungen:
20 - 25 ml Calciumborogluconat-Infusionslösung pro 50 kg Körpergewicht (entsprechend 0,22 – 0,27 mmol Ca2+/kg Körpergewicht)
Pferd, Kalb, Schaf, Ziege, Schwein:
20 ml Calciumborogluconat-Infusionslösung pro 50 kg Körpergewicht
(entsprechend 0,22 mmol Ca2+/kg Körpergewicht) zur Hälfte intravenös und zur Hälfte subkutan
Die intravenöse Infusion muss langsam über einen Zeitraum von 20 – 30 min erfolgen. Bei subkutaner Anwendung ist die Menge pro Injektionsstelle auf 50 ml zu begrenzen, höhere Infusionsvolumina sind auf mehrere Stellen zu verteilen.
Die Dosierungsangaben sind Richtwerte und immer dem bestehenden Calciumdefizit und dem jeweiligen Kreislaufzustand anzupassen.
Eine erste Nachbehandlung darf frühestens nach 6 Stunden vorgenommen werden. Weitere
Nachbehandlungen im Abstand von 24 Stunden, wenn sichergestellt ist, dass das Anhalten der Symptome auf einen weiterhin bestehenden hypocalcämischen Zustand zurückzuführen ist.
Nebenwirkungen
Pferd, Rind, Schaf, Ziege, Schwein:
|
Unbestimmte Häufigkeit: |
Hypercalcämie1 initiale Bradykardie2 Unruhe2, Muskelzittern2, Salivation2 Erhöhung der Atemfrequenz2 Anstieg der Herzfrequenz3 Störung des Allgemeinbefindens4 |
1 auch bei therapeutischer Dosierung, transient
2 in Folge der Hypercalcämie
3 nach initialer Bradykardie, Zeichen für Überdosierung, sofortiger Abbruch der Infusion
4 verzögerte Nebenwirkung nach 6-10 Stunden nach Infusion, kein Rezidiv der Hypocalcämie
(siehe auch unter „3.10 Symptome einer Überdosierung (und gegebenenfalls
Notfallmaßnahmen und Gegenmittel)“)
Die Meldung von Nebenwirkungen ist wichtig. Sie ermöglicht die kontinuierliche
Überwachung der Verträglichkeit eines Tierarzneimittels. Die Meldungen sind vorzugsweise durch einen Tierarzt über das nationale Meldesystem an das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) oder an den Zulassungsinhaber zu senden. Die Kontaktdaten sind im letzten Abschnitt der Packungsbeilage angegeben. Meldebögen und Kontaktdaten des BVL sind auf der Internetseite https://www.vet-uaw.de/ zu finden oder können per E-Mail (uaw@bvl.bund.de) angefordert werden. Für Tierärzte besteht die Möglichkeit der elektronischen Meldung auf der oben genannten Internetseite.
Literaturhinweis
| STATUS | Im Handel verfügbar |
|---|