Procain-Penicillin-G ad us.vet.
ATC-Code
Tierarten
Rind, Pferd
Diagnosen
Zur Behandlung von bakteriellen Infektionskrankheiten, die durch Benzylpenicillin-empfindliche Erreger hervorgerufen sind.
Allgemeine bakterielle Infektionen (Septikämien).
Primär- und Sekundärinfektionen
- der Atmungsorgane
- des Harn- und Geschlechtsapparates
- der Haut und der Klauen
- der Gelenke
Intramammär:
Rind: zur Therapie von Euterentzündungen in der Laktationsperiode
Wartezeit
| Rind: | |
| Essbare Gewebe: | 10 Tage für die Behandlungsdauer 3 Tage |
| 12 Tage für die Behandlungsdauer 4-7 Tage | |
| Milch: | 6 Tage |
| Pferd: | |
| Essbare Gewebe: |
10 Tage für die Behandlungsdauer 3 Tage |
| 12 Tage für die Behandlungsdauer 4-7 Tage |
Nicht bei Stuten anwenden, deren Milch für den menschlichen Verzehr vorgesehen ist.
Dosierung und Art der Anwendung
Intramuskuläre und intramammäre Anwendung.
Intramuskuläre Anwendung:
| Rinder: |
20 mg Procain-Benzylpenicillin pro kg Körpergewicht (= 20.000 I.E. Penicillin pro kg Körpergewicht), das entspricht: ca. 1 ml des Tierarzneimittels pro 15 kg Körpergewicht. |
| Kälber: |
15-20 mg Procain-Benzylpenicillin pro kg Körpergewicht (= 15.000-20.000 I.E. Penicillin pro kg Körpergewicht), das entspricht: ca. 0,75-1 ml des Tierarzneimittels pro 15 kg Körpergewicht. |
| Pferde: |
15 mg Procain-Benzylpenicillin pro kg Körpergewicht (=15.000 I.E. Penicillin pro kg Körpergewicht), das entspricht: ca. 0,5 ml des Tierarzneimittels pro 10 kg Körpergewicht. |
Die Behandlungsdauer beträgt 3-7 Tage, jeweils eine Injektion im Abstand von 24 Stunden. Die Behandlungsdauer sollte angemessen, ausgehend von den klinischen Voraussetzungen und dem individuellen Genesungsverlauf des behandelten Tieres gewählt werden. Die Zugänglichkeit des Zielgewebes und die Merkmale des Zielerregers sind dabei zu berücksichtigen.
Sollte nach 3 Behandlungstagen keine deutliche Besserung des Krankheitszustandes eingetreten sein, ist eine Überprüfung der Diagnose und ggf. eine Therapieumstellung durchzuführen.
Ein maximales Injektionsvolumen von 20 ml pro Injektionsstelle sollte nicht überschritten werden.
Intramammäre Anwendung:
3000 mg Procain-Benzylpenicillin pro erkranktes Euterviertel (=3.000.000 I.E. Penicillin), entsprechend: 10 ml Procain-Penicillin-G ad us. vet. pro erkranktes Viertel im Abstand von 24 h. Unmittelbar vor jeder Behandlung sind alle Euterviertel sorgfältig auszumelken. Nach Reinigung und Desinfektion der Zitzen und der Zitzenkuppen werden pro Euterviertel 10 ml Procain-Penicillin G ad us. vet. mit Hilfe eines beiliegenden Spritzenaufsatzes appliziert.
Sollte nach 3 Behandlungstagen keine deutliche Besserung des Krankheitszustandes eingetreten sein, ist die Diagnose zu überprüfen und ggf. eine Therapieumstellung durchzuführen. Nach Abklingen der klinischen Symptome sollte die Behandlung noch 2 Tage fortgesetzt werden.
Bei Mastitiden mit systemischer Symptomatik ist zusätzlich ein parenteral anzuwendendes Antibiotikum zu applizieren. Bei Kühen mit weniger als 10 kg Milchleistung pro Tag sollte das nächste Melken ausgelassen werden. Kühe mit mehr als 10 kg Tagesleistung werden frühestens 12 Stunden nach der Behandlung wieder ausgemolken. Die intramammäre Anwendung erfolgt mittels einer Spritze und eines beiliegenden Spritzenaufsatzes. Bei der Verwendung von Mehrdosenbehältnissen zur Mastitistherapie sind pro Euterviertel jeweils neue Spritzen und Spritzenaufsätze zu verwenden.
Nebenwirkungen
Rind, Pferd:
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Selten (1 bis 10 Tiere / 10.000 behandelte Tiere): |
Anaphylaktische Reaktion1 |
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Unbestimmte Häufigkeit (kann auf Basis der verfügbaren Daten nicht geschätzt werden): |
Allergische Reaktion2 Konvulsion3, Erregung3, Koordinationsstörung3, Muskeltremor3 |
1beim Rind; wegen des Gehaltes an Povidon
2bei Penicillin-empfindlichen Tieren
3 beim Pferd; durch Unverträglichkeiten wegen des Gehaltes an Procain; unter Umständen mit Todesfolge
Beim Auftreten von Nebenwirkungen ist das Tier symptomatisch zu behandeln:
Gegenmaßnahmen, die im Fall einer allergischen Reaktion zu ergreifen sind:
Bei Anaphylaxie: Epinephrin (Adrenalin) und Glukokortikoide i.v.
Bei allergischen Hautreaktionen: Antihistaminika und/oder Glukokortikoide.
Die Meldung von Nebenwirkungen ist wichtig. Sie ermöglicht die kontinuierliche Überwachung der Verträglichkeit eines Tierarzneimittels. Die Meldungen sind vorzugsweise durch einen Tierarzt über das nationale Meldesystem an das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) oder an den Zulassungsinhaber zu senden. Die entsprechenden Kontaktdaten finden Sie in der Packungsbeilage. Meldebögen und Kontaktdaten des BVL sind auf der Internetseite https://www.vetuaw.de/ zu finden oder können per E-Mail (uaw@bvl.bund.de) angefordert werden. Für Tierärzte besteht die Möglichkeit der elektronischen Meldung auf der oben genannten Internetseite.