Rompun vet.
ATC-Code
Tierarten
Rinder, Pferde, Hunde, Katzen
Indikationen
Rind:
Zur Sedierung, Muskelrelaxation und Analgesie bei kleinen Eingriffen. In Kombination mit anderen Substanzen zur Anästhesie.
Pferd:
Zur Sedierung und Muskelrelaxation. In Kombination mit anderen Substanzen zur Analgesie und Anästhesie.
Hund, Katze:
Zur Sedierung. In Kombination mit anderen Substanzen zur Analgesie, Anästhesie und Muskelrelaxation.
Wartezeit
Rind, Pferd: | |
Essbare Gewebe: | 0 Tage |
Milch: | 0 Tage |
Dosierung und Art der Anwendung
Zur intravenösen, intramuskulären oder subkutanen Anwendung.
Rind: | intravenös oder intramuskulär |
Pferd: | intravenös |
Hund: | intravenös oder intramuskulär |
Katze: | intramuskulär oder subkutan |
Rind. intravenöse oder intramuskuläre Anwendung
Intravenöse Anwendung
Bei intravenöser Anwendung von Rompun 2 % reduziert sich die für intramuskuläre Applikation empfohlene Dosis entsprechend der individuellen Reaktion des Tieres auf 1/2 bis 1/3. Der Wirkungseintritt wird durch intravenöse Applikation beschleunigt, wogegen die Wirkungsdauer normalerweise verkürzt wird. Wie bei allen zentralwirksamen Substanzen ist zu empfehlen, Rompun 2% langsam intravenös zu injizieren.
Dosis Stufe | Xylazin
mg/kg Körper-Gewicht (KGW) |
Rompun 2 % ml pro 100 kg KGW |
Rompun 2 % ml pro 500 kg KGW |
I | 0,016- 0,024 | 0,08- 0,12 | 0,4- 0,6 |
II | 0,034- 0,05 | 0,18- 0,25 | 0,85- 1,25 |
III | 0,066-0,10 | 0,33-0,5 | 1,65-2,5 |
Intramuskuläre Anwendung |
|||
Dosis Stufe | Xylazin
mg/kg (KGW) |
Rompun 2 % ml pro 100 kg KGW |
Rompun 2 % ml pro 500 kg KGW |
I | 0,05 | 0,25 | 1,25 |
II | 0,1 | 0,5 | 2,5 |
III | 0,2 | 1,0 | 5,0 |
IV | 0,3 | 1,5 | 7,5 |
Falls notwendig, lässt sich die Wirkung von Rompun 2 % durch eine zweite Applikation vertiefen oder verlängern. Zur Vertiefung erfolgt die Nachdosierung 20 Minuten, zur Verlängerung 30 - 40 Minuten nach der ersten Applikation. Die verabreichte Gesamtdosis sollte die Dosis IV jedoch nicht übersteigen.
Dosis I (0,25 ml Rompun 2 % pro 100 kg KGW; 0,05 mg Xylazin/kg KGW): Bewirkt deutliche Sedation, leichte Muskelrelaxation und mäßige Analgesie; geeignet für Ruhigstellung und kleinere Eingriffe wie Verladen, Verbandwechsel, künstliche Besamung, Reposition des Prolaps uteri und der Torsio uteri sowie zum Setzen von Lokal- und Leitungsanästhesien.
Dosis II (0,5 ml Rompun 2% pro 100 kg KGW; 0, 1 mg Xylazin/kg KGW): Bewirkt mittelstarke Sedation, Muskelrelaxation und Analgesie; geeignet für kleinere chirurgische Eingriffe an den Zitzen, Klauen (Panaritium) sowie bei Schlundverstopfung, zum Einziehen von Nasenringen etc.; bei unerwünschtem Niederlegen können die Tiere aufgetrieben werden.
Dosis III (1 ml Rompun 2% pro 100 kg KGW; 0,2 mg Xylazin/kg KGW): Kräftige Ausbildung aller Effekte, geeignet für größere chirurgische Eingriffe, ggf. mit zusätzlicher Lokal- oder Leitungsanästhesie. Beispiele: Horn-, Klauen- und Zitzenamputationen, Kastration, Sterilisation, Kaiserschnitt im Liegen (mit Uterusrelaxans), Zahnextraktion etc. Standvermögen ist meist nicht erhalten (vorheriger Futterentzug wird empfohlen).
Dosis IV (1,5 ml Rompun 2% pro 100 kg KGW; 0,3 mg Xylazin/kg KGW):
Sollte nur in Ausnahmefällen nach vorherigem mehrstündigen Futterentzug bei sehr schmerzhaften oder langwierigen Operationen sowie zur Erreichung einer länger anhaltenden Sedation und besonders starken Muskelrelaxation verabreicht werden.
Pferd. intravenöse Anwendung
0,6 - 1,0 mg Xylazin/kg KGW entsprechend
3 - 5 ml Rompun 2% pro 100 kg KGW intravenös
Dosisabhängig wird hiermit eine leichte bis starke Sedation mit individuell unterschiedlich ausgeprägter Analgesie sowie deutliche Muskelrelaxation bei erhaltenem Standvermögen erreicht; diese ist ausreichend für Verladen, Hufbeschlag, Untersuchungen, Wundbehandlungen, Geburtshilfe und für nicht sehr schmerzhafte Eingriffe.
Kombinationsmöglichkeiten mit anderen Präparaten (nur bei Tieren anwenden, die nicht der Gewinnung von Lebensmitteln dienen):
a) Für Operationen am stehenden Tier:
Rompun 2 % mit Levomethadonhydrochlorid und Fenpipramidhydrochlorid:
0,4 - 0,6 mg Xylazin mit 0,05 - 0,075 mg Levomethadonhydrochlorid und 0,005 - 0,008 mg Fenpipramidhydrochlorid pro kg KGW intravenös, entsprechend 2 - 3 ml Rompun 2% mit 5 - 7,5 mg Levomethadonhydrochlorid und 0,5 - 0,8 mg Fenpipramidhydrochlorid pro 100 kg KGW intravenös
b) Für Operationen am liegenden Tier als Prämedikation. Zum Ablegen bzw. zur Rausch- oder Kurznarkose:
Rompun 2 % mit Ketamin:
1 mg Xylazin mit 2 mg Ketamin pro kg KGW intravenös, entsprechend
5 ml Rompun 2% mit 200 mg Ketamin pro 100 kg KGW intravenös Ketamingabe 2 Minuten nach Rompun 2 %
Die betäubungsmittelrechtlichen Vorschriften für die jeweiligen Tierarzneimittel sind zu beachten.
Hund. intravenöse oder intramuskuläre Anwendung
1 - 3 mg Xylazin/kg KGW, entsprechend
bis 0,5 ml Rompun 2% pro 10 kg KGW intravenös
bis 1 ,5 ml Rompun 2% pro 10 kg KGW intramuskulär
Tiefe und Dauer der Wirkung sind dosisabhängig, wobei hiermit eine leichte bis starke Sedation und Muskelrelaxation sowie eine individuell unterschiedlich ausgeprägte Analgesie erreicht wird.
Die Verabreichung von Rompun 2 % erlaubt Eingriffe, die nicht mit erheblichen Schmerzen verbunden sind, z.B. Verbände, Zahnsteinentfernung, Otitis- und Wundbehandlung etc.
Kombinationsmöglichkeiten mit anderen Präparaten:
- Rompun 2 % mit Levomethadonhydrochlorid und Fenpipramidhydrochlorid: 2 mg Xylazin mit ca. 0,375 - 0,5 mg Levomethadonhydrochlorid und 0,038 - 0,05 mg Fenpipramidhydrochlorid pro kg KGW intramuskulär, entsprechend
1 ml Rompun 2 % mit 3,75 - 5 mg Levomethadonhydrochlorid und 0,38 - 0,5 mg Fenpipramidhydrochlorid pro 10 kg KGW intramuskulär
Vorsichtiges Nachdosieren von Levomethadonhydrochlorid und Fen pipramidhydrochlorid bei längeren Operationen gemäß Wirkung, evtl. angegebene Dosierungen unterschreiten. - Rompun 2% mit Ketamin:
2 mg Xylazin und 6 - 10 mg Ketamin pro kg KGW intramuskulär, entsprechend
1 ml Rompun 2 % und 60 – 100 mg Ketamin pro 10 kg KGW intramuskulär
Die Applikation von Rompun 2% führt beim Hund sehr oft zu Erbrechen. Dieser Effekt kann, falls unerwünscht, durch Hungern lassen gemindert werden.
Die betäubungsmittelrechtlichen Vorschriften für die jeweiligen Tierarzneimittel sind zu beachten.
Katze, intramuskuläre oder subkutane Anwendung
2 - 4 mg Xylazin/kg KGW, entsprechend
bis zu 0,1 ml Rompun 2% pro kg KGW intramuskulär
bis zu 0,2 ml Rompun 2% pro kg KGW subkutan
Wenig domestizierte sowie nervöse und aufgeregte Tiere benötigen im Allgemeinen eine etwas höhere Dosis. Ältere oder kranke Tiere sowie vor der Behandlung starker körperlicher Anstrengung ausgesetzte Tiere sprechen erfahrungsgemäß auf Rompun 2 % stärker an.
Tiefe und Dauer der Wirkung sind dosisabhängig, wobei hiermit eine leichte bis starke Sedation und Muskelrelaxation sowie eine individuell unterschiedlich ausgeprägte Analgesie erreicht wird.
Die Verabreichung von Rompun 2 % erlaubt Eingriffe, die nicht mit erheblichen Schmerzen verbunden sind, z.B. Untersuchungen, Röntgenaufnahmen, Wundbehandlung, Verbände, Zahnsteinentfernung, Setzen von Lokalanästhesie und Narkoseeinleitung.
Kombinationsmöglichkeiten mit anderen Präparaten:
Rompun 2 % mit Ketamin:
bis 2 mg Xylazin mit 5 - 15 mg Ketamin pro kg KGW intramuskulär, entsprechend
bis 0,1 ml Rompun 2% mit 5 - 15 mg Ketamin pro kg KGW intramuskulär
Die Applikation von Rompun 2% führt bei der Katze sehr oft zu Erbrechen. Dieser Effekt kann, falls unerwünscht, durch Hungernlassen gemindert werden.
Die betäubungsmittelrechtlichen Vorschriften für die jeweiligen Tierarzneimittel sind zu beachten.
Nebenwirkungen
Rind, Pferd:
- Uteruskontraktionen
- Reversibler Penisvorfall
- Beim Rind vermehrte Salivation, Hemmung der Pansenmotilität, Tympanie, Zungenlähmung, Regurgitation
Rind, Pferd, Hund, Katze
- Atemdepression bis zum Atemstillstand, insbesondere bei der Katze
- Blutdruckabfall nach einem initialen Blutdruckanstieg
- Bradykardie
- Herzrhythmusstörungen
- Hemmung der Temperaturregulation mit Abfall der Körpertemperatur; beim Rind erst nach einem Temperaturanstieg
- Paradoxe Erregungserscheinungen
- Hyperglykämie und Polyurie
- Reversible lokale Gewebsirritationen
- Bei Hund und Katze Erbrechen
In sehr seltenen Fällen kann es bei Pferden nach der Anwendung von α2- sympathomimetisch wirksamen Substanzen zu milden Kolikerscheinungen kommen, da die Darmmotorik durch die Wirkstoffe dieser Substanzklasse vorübergehend gehemmt wird. Zur Vorbeugung sollten Pferde nach der Sedation kein Futter aufnehmen, bevor die Wirkung vollständig abgeklungen ist.
Das Auftreten von Nebenwirkungen nach Anwendung von Rompun 2 % sollte dem Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit, Mauerstr. 39-42, 10177 Berlin oder dem pharmazeutischen Unternehmer mitgeteilt werden.
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Zul.-Nr. | 6293841.00.00 |
PZN | 1320422 |
STATUS | Im Handel verfügbar |