Ursomutin
Wirkstoff
ATC-Code
Tierarten
Schwein, Huhn, Pute
Indikationen
Zur Behandlung und Metaphylaxe folgender durch Tiamulin-empfindliche Erreger hervorgerufene Infektionskrankheiten:
Schweine:
- Zur Behandlung und Metaphylaxe der Schweinedysenterie, verursacht durch gegen Tiamulin empfindliche Brachyspira hyodysenteriae, wenn die Erkrankung in der Gruppe besteht. Das Vorliegen der Erkrankung in der Gruppe muss vor der Anwendung des Tierarzneimittels nachgewiesen werden.
- Porcine Colon Spirochaetose (PCS) (verursacht durch B. pilosicoli)
- Porcine Proliferative Enteropathie (PPE) / Ileitis (verursacht durch Lawsonia intracellularis)
- Enzootische Pneumonie und deren Sekundärinfektionen (verursacht durch Mycoplasma (M. hyopneumoniae, M. hyorhinis, Pasteurella spp.)
- Pleuropneumonie (verursacht durch Actinobacillus pleuropneumoniae)
Hühner, Puten:
- Chronic Respiratory Disease (CRD, Mykoplasmenpneumonie) infektiöse Sinusitis und infektiöse Synovitis.
Der metaphylaktische Einsatz ist auf Problembestände mit bekannter Ätiologie zu beschränken.
Vor der metaphylaktischen Anwendung von Ursomutin 25% Granulat ist sicherzustellen, dass die oben genannten Erreger im Bestand vorhanden sind.
Wartezeit
Schwein: | essbare Gewebe: | 7 Tage |
Huhn: | essbare Gewebe: | 3 Tage |
Eier: | 0 Tage | |
Pute: | essbare Gewebe: | 3 Tage |
Dosierung und Art der Anwendung
Zum Eingeben über das Futter oder das Trinkwasser
Schwein:
- Dysenterie
- Porcine Proliferative Enteropathie (PPE) / Ileitis
- Porcine Colon Spirochaetose (PCS):
- 10 mg Tiamulinfumarat / kg Körpergewicht (KGW) / Tag entsprechend
- 4 g Ursomutin 25% Granulat pro 100 kg KGW / Tag
- Enzootische Pneumonie
- Pleuropneumonie:
- 15 – 25 mg Tiamulinfumarat / kg KGW / Tag entsprechend
- 6 – 10 g Ursomutin 25% Granulat pro 100 kg KGW / Tag
Huhn, Pute:
25 mg Tiamulinfumarat / kg KGW / Tag entsprechend
10 g Ursomutin 25% Granulat pro 100 kg KGW / Tag
Es ist darauf zu achten, dass die vorgesehene Dosis jeweils restlos aufgenommen wird. Bei Tieren mit deutlich gestörtem Allgemeinbefinden und/oder bei Tieren mit Inappetenz sollte einem parenteral zu verabreichenden Präparat der Vorzug gegeben werden.
Um eine korrekte Dosierung zu gewährleisten, sollte das Körpergewicht so genau wie möglich bestimmt werden, um Unterdosierungen zu vermeiden.
Die empfohlene Dosis sollte mit einer geeigneten kalibrierten Messvorrichtung abgemessen werden.
Zum Eingeben über das Futter – Zur Anwendung bei einzelnen Tieren oder Teilen des Bestandes:
Das Granulat ist vor jeder Applikation so in einen Teil des Futters frisch einzumengen, dass eine vollständige Durchmischung erreicht wird, und es ist vor der eigentlichen Fütterung unter Gewährleistung einer ausreichenden Flüssigkeitszufuhr zu verabreichen. Dabei empfiehlt es sich, die Aufnahme der Tagesdosis auf 2 Futterrationen zu verteilen.
Zum Eingeben über das Trinkwasser:
Die entsprechende Menge Ursomutin 25% Granulat ist täglich frisch in einer kleinen Menge Wasser vollständig zu lösen und dem Trinkwasser zuzufügen.
Die Dosierung ist nach der aktuellen täglichen Trinkwasseraufnahme der Tiere auszurichten, da diese in Abhängigkeit vom Alter, Gesundheitszustand und der Nutzungsart der Tiere und in Abhängigkeit von der Haltung (z.B. unterschiedliche Umgebungstemperatur, unterschiedliches Fütterungsregime, unterschiedliches Lichtregime) schwankt.
Bei der oben genannten Dosierung ist das Einmischverhältnis von Ursomutin 25% Granulat in das Trinkwasser für die zu behandelnden Tiere nach folgender Formel zu berechnen:
g Ursomutin 25% Granulat pro kg KGW/ Tag | x | Mittleres KGW (kg) der zu behandelnden Tiere | = | ... g Ursomutin 25% Granulat pro l Trinkwasser |
Mittlere tägliche Trinkwasseraufnahme (l)/Tier |
Maximale Löslichkeit von Ursomutin 25% Granulat innerhalb von 30 Minuten:
Trinkwassertemperatur 20°C: | 100 g / 1000 ml | ||
Trinkwassertemperatur 5°C: | 50 g / 1000 ml |
Um eine gleichmäßige Wasseraufnahme für alle Tiere zu gewährleisten, ist ein ausreichendes Tränkeplatzangebot sicherzustellen. Bei Auslaufhaltung sollten die Tiere während der Behandlung im Stall gehalten werden.
Die Behandlungsdauer beträgt 3 bis 5 Tage, in Einzelfällen auch bis zu 10 Tage. Nach Abklingen der Krankheitserscheinungen sollte Ursomutin 25% Granulat noch mindestens 2 Tage weiter verabreicht werden.
Sollte nach 3 Behandlungstagen keine deutliche Besserung des Krankheitsbildes eingetreten sein, ist eine Therapieumstellung durchzuführen.
Nach Beendigung der Behandlung ist die Tränkeeinrichtung in geeigneter Weise zu reinigen, um eine Aufnahme subtherapeutischer, insbesondere resistenzfördernder Restmengen des eingesetzten Antibiotikums zu vermeiden.
Der metaphylaktische Einsatz von Ursomutin 25 % Granulat ist auf Problembestände mit bekannter Ätiologie zu beschränken.
Vor der metaphylaktischen Anwendung ist sicherzustellen, dass die oben genannten Erreger im Bestand vorhanden sind.
Nebenwirkungen
In seltenen Fällen wurden akute Dermatitiden, Ödeme oder Überempfindlichkeitsreaktionen wie Haut- und Genitalerytheme beobachtet. Apathie und Tod können die Folge sein. Bei Auftreten dieser Symptome ist Ursomutin 25% Granulat sofort abzusetzen. Tiere und Buchten sollten gewaschen bzw. gereinigt und sauber gehalten werden. Erfahrungsgemäß erholen sich die Schweine daraufhin schnell. Eine Elektrolyttherapie über das Trinkwasser und eine antiphlogistische Therapie haben sich als nützlich erwiesen.
Die Angaben zur Häufigkeit von Nebenwirkungen sind folgendermaßen definiert: Die Nebenwirkungen sollten nach ihrer Häufigkeit in Gruppen geordnet werden, wobei die häufigsten Nebenwirkungen zuerst genannt werden. Die folgende Einteilung soll dabei verwendet werden:
- Sehr häufig (mehr als 1 von 10 behandelten Tieren zeigen Nebenwirkungen)
- Häufig (mehr als 1 aber weniger als 10 von 100 behandelten Tieren)
- Gelegentlich (mehr als 1 aber weniger als 10 von 1000 behandelten Tieren)
- Selten (mehr als 1 aber weniger als 10 von 10.000 behandelten Tieren)
- Sehr selten (weniger als 1 von 10.000 behandelten Tieren, einschließlich Einzelfallberichte).
Das Auftreten von Nebenwirkungen nach Anwendung von Ursomutin 25 % Granulat sollte dem Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit, Mauerstraße 39-42, 10117 Berlin, oder dem pharmazeutischen Unternehmer mitgeteilt werden. Meldebögen können kostenlos unter o.g. Adresse oder per E-Mail (uaw@bvl.bund.de) angefordert werden. Für
Tierärzte besteht die Möglichkeit der elektronischen Meldung (Online-Formular auf der Internet-Seite http://www.vet-uaw.de).
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Zul.-Nr. | 400826.00.00 |
PZN | 2163930 |
STATUS | Im Handel verfügbar |