Pyanosid
Wirkstoff
ATC-Code
Tierarten
Schwein, Huhn (Broiler, Elterntiere)
Indikationen
Zur Therapie folgender durch Lincomycin- und Spectinomycin-empfindliche Erreger hervorgerufenen Erkrankungen:
Schweine:
Zur Behandlung und Metaphylaxe von porciner proliferativer Enterophathie
(Ileitis), die durch Lawsonia intracellularis und begleitende Darmerreger (Escherichia coli), die gegenüber Lincomycin und Spectinomycin empfindlich sind, hervorgerufen wird.
Das Vorliegen der Erkrankung in der Gruppe muss vor der Anwendung des Tierarzneimittels nachgewiesen werden.
Hühner, (Broiler, Elterntiere):
Zur Behandlung und Metaphylaxe von chronischer Atemwegserkrankung (CRD), die durch gegenüber Lincomycin und Spectinomycin empfindliche Mycoplasma gallisepticum und Escherichia coli hervorgerufen wird und mit einer niedrigen Mortalitätsrate einhergeht.
Das Vorliegen der Erkrankung in der Herde muss vor der Anwendung des Tierarzneimittels nachgewiesen werden.
Wartezeit
Schweine: | Essbares Gewebe: | 8 Tage |
Hühner (Broiler, Elterntiere): | Essbares Gewebe: | 8 Tage |
Nicht bei Tieren anwenden, deren Eier für den menschlichen Verzehr vorgesehen sind, einschließlich Junghennen, die für die Produktion von Eiern für den menschlichen Verzehr eingesetzt werden sollen.
Während der Behandlung dürfen Tiere nicht für den menschlichen Verzehr geschlachtet werden.
Dosierung und Art der Anwendung
Zum Eingeben über das Trinkwasser.
Die empfohlenen Dosierungen lauten:
Schweine
3,33 mg Lincomycin und 6,67 mg Spectinomycin/kg KG/Tag über 7 Tage
14,6 mg Pyanosid Pulver/kg/KGW/Tag
Die Dosierung ist nach der aktuellen, tatsächlichen täglichen Trinkwasseraufnahme der Tiere auszurichten, da diese in Abhängigkeit vom Alter, Gesundheitszustand und der Nutzungsart der Tiere und in Abhängigkeit von der Haltung (z.B. unterschiedliche Umgebungstemperatur, unterschiedliches Lichtregime) schwankt.
Bei der oben genannten Dosierung ist das Einmischverhältnis von Pyanosid Pulver in das Trinkwasser für die zu behandelnden Tiere nach folgender Formel zu berechnen:
14,6 mg Pyanosid Pulver pro kg KGW / Tag | x | Mittleres KGW (kg) der zu behandelnden Tiere | = | ...mg Pyanosid Pulver pro l Trinkwasser |
Mittlere tägliche Trinkwasseraufnahme (l) / Tier |
Die entsprechende Menge Pulver ist täglich frisch in einer kleinen Menge Wasser vollständig zu lösen und dem Trinkwasser zuzufügen.
Die Verabreichung von Pyanosid Pulver sollte vor der Fütterung erfolgen, da eine enterale Resorption der Wirkstoffe bei gleichzeitiger Futteraufnahme etwa um die Hälfte vermindert wird.
Um eine gleichmäßige Wasseraufnahme für alle Tiere zu gewährleisten, ist ein ausreichendes Tränkeplatzangebot sicherzustellen. Bei Auslaufhaltung sollten die Tiere während der Behandlung im Stall gehalten werden.
Sollte nach 3 Behandlungstagen keine deutliche Besserung des Krankheitszustandes eingetreten sein, ist eine Überprüfung der Diagnose und ggf. eine Therapieumstellung durchzuführen. Bei Tieren mit deutlich gestörtem Allgemeinbefinden und/oder bei Tieren mit Inappetenz muss eine parenterale Therapie erfolgen.
Nach Beendigung der Behandlung ist die Tränkeeinrichtung in geeigneter Weise zu reinigen, um eine Aufnahme subtherapeutischer, insbesondere resistenzfördernder Restmengen des eingesetzten Antibiotikums zu vermeiden.
Hühner (Broiler, Elterntiere):
16,65 mg Lincomycin und 33,35 mg Spectinomycin/kg KG/Tag über 7 Tage
73,2 mg Pyanosid Pulver/kg KGW/Tag
Die Dosierung ist nach der aktuellen, tatsächlichen täglichen Trinkwasseraufnahme der Tiere auszurichten, da diese in Abhängigkeit vom Alter, Gesundheitszustand und der Nutzungsart der Tiere und in Abhängigkeit von der Haltung (z.B. unterschiedliche Umgebungstemperatur) schwankt.
Bei der oben genannten Dosierung ist das Einmischverhältnis von Pyanosid Pulver in das Trinkwasser für die zu behandelnden Tiere nach folgender Formel zu berechnen:
73,2 mg Pyanosid Pulver pro kg KGW / Tag | x | Mittleres KGW (kg) der zu behandelnden Tiere | = | ...mg Pyanosid Pulver pro l Trinkwasser |
Mittlere tägliche Trinkwasseraufnahme (l) / Tier |
Die entsprechende Menge Pulver ist täglich frisch in einer kleinen Menge Wasser vollständig zu lösen und dem Trinkwasser zuzufügen.
Um eine gleichmäßige Wasseraufnahme für alle Tiere zu gewährleisten, ist ein ausreichendes Tränkeplatzangebot sicherzustellen. Bei Auslaufhaltung sollten die Tiere während der Behandlung im Stall gehalten werden.
Die Verabreichung von Pyanosid Pulver sollte vor der Fütterung erfolgen, da eine enterale Resorption der Wirkstoffe bei gleichzeitiger Futteraufnahme etwa um die Hälfte vermindert wird.
In Mycoplasmose gefährdeten Beständen sollten die betreffenden Tiere in den ersten 5 Lebenstagen nur mit medikiertem Trinkwasser getränkt werden. Im Alter von 4 Wochen bzw. zur Impfzeit ist die Behandlung zu wiederholen.
Ältere Tiere erhalten bei den ersten Anzeichen einer Erkrankung zur Impfzeit medikiertes Trinkwasser.
Sollte nach 3 Behandlungstagen keine deutliche Besserung des Krankheitszustandes eingetreten sein, ist eine Überprüfung der Diagnose und ggf. eine Therapieumstellung durchzuführen.
Nach Beendigung der Behandlung ist die Tränkeeinrichtung in geeigneter Weise zu reinigen, um eine Aufnahme subtherapeutischer, insbesondere resistenzfördernder Restmengen des eingesetzten Antibiotikums zu vermeiden.
Nebenwirkungen
Nach Lincomycinanwendung können gelegentlich Diarrhoe, Erbrechen und Anorexie, selten Hautrötung und Unruhe auftreten.
Bei kurz nach Behandlungsbeginn auftretenden gastrointestinalen Störungen oder Verstärkung bereits vorhandener Durchfälle ist ein Therapieabbruch bzw. -wechsel angezeigt.
Bei Schweinen können innerhalb von 18 bis 36 Stunden nach Behandlungsbeginn geringfügige Rötungen und Schwellungen der Anal- und Vulvagegend auftreten, welche im Verlauf der fünf- bis siebentägigen Behandlung von selbst abklingen.
In Einzelfällen werden zusätzlich Agranulozytose, Leukopenie, Thrombopenie, Anstieg der AST-Aktivität im Serum, Beeinflussung der Reizleitungsgeschwindigkeit im Herzen sowie Hypotension beobachtet.
Allergische Reaktionen und neuromuskuläre Blockadewirkung, welche durch indirekt wirksame Parasympathomimetika (z. B. Neostigmin) nicht, sowie durch Calcium nur partiell aufgehoben werden, können in Einzelfällen auftreten.
Bei Anaphylaxie: | Adrenalin und/oder Glukokortikoide i.v./i.m.. |
Bei allergischen Hautreaktionen: | Antihistaminika und/oder Glukokortikoide. |
Das Auftreten von Nebenwirkungen nach Anwendung von Pyanosid Pulver sollte dem Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit, Mauerstrasse 39 – 42, 10117 Berlin oder dem pharmazeutischen Unternehmer mitgeteilt werden.
Meldebögen können kostenlos unter o. g. Adresse oder per E-Mail (uaw@bvl.bund.de) angefordert werden. Für Tierärzte besteht die Möglichkeit der elektronischen Meldung (Online-Formular auf der InternetSeite: http://www.vet-uaw.de).