Sedivet vet.
ATC-Code
Tierarten
Pferd
Indikationen
Zum Ruhigstellen von Pferden, z.B.
- zum Röntgen
- für Behandlungen und Manipulationen im Kopf- und Halsbereich, wie z.B. Zahnbehandlungen,
- Bronchoskopie, Kehlkopfspiegelungen und Luftsackspiegelungen
- für Behandlungen und Manipulationen im Rumpf- und Gliedmaßenbereich, wie z.B. Abszessspaltung, kleinere chirurgische Eingriffe mit Lokalanästhesie, rektale oder vaginale Untersuchungen
Bei schmerzhaften Manipulationen, besonders im Bereich der Hintergliedmaßen, ist eine kombinierte Verabreichung von Sedivet mit analgetisch wirksamen Mitteln empfehlenswert.
Zur Prämedikation vor Injektions- oder Inhalationsnarkosen.
Wartezeit
Pferd: essbare Gewebe: 6 Tage.
Nicht bei Stuten anwenden, deren Milch für den menschlichen Verzehr vorgesehen ist.
Dosierung und Art der Anwendung
Zur intravenösen Anwendung.
Sedivet wird in folgenden Dosierungen einmalig verabreicht.
Zur Sedierung: | |
für eine leichte Sedierung (Dauer 0,5-1 Stunde): | 0,04 mg Romifidinhydrochlorid/kg Körpermasse |
(KM) | |
entspr. 0,4 ml Sedivet/100 kg KM | |
für eine tiefe Sedierung (Dauer 0,5-1,5 Stunden): | 0,08 mg Romifidinhydrochlorid/kg KM entspr. |
0,8 ml Sedivet/100 kg KM | |
für eine tiefe Sedierung mit verlängerter Wirkungsdauer (Dauer der Sedierung bis 3 Stunden): | |
0,12 mg Romifidinhydrochlorid/kg KM entspr. | |
1,2 ml Sedivet/100 kg KM | |
Zur Sedierung in Kombination mit Analgetika: | |
0,08 mg Romifidinhydrochlorid/kg KM | entspr. 0,8 ml Sedivet/100 kg KM |
mit beispielsweise 3,0 ml einer fixen Kombination aus Levomethadonhydrochlorid (2,5 mg/ml) und Fenpipramidhydrochlorid (0,125 mg/ml) pro100 kg KM. | |
Zur Prämedikation zum medikamentellen Ablegen: | |
allgemein: | 0,06 - 0,08 mg |
Romifidinhydrochlorid/kg KM entspr. | |
0,6 - 0,8 ml Sedivet/100 kg KM | |
bei anschließender Verwendung von Ketamin: | 0,1 mg Romifidinhydrochlorid/kg KM |
entspr. 1,0 ml Sedivet/100 kg KM | |
Mit dem Ablegen des Pferdes kann 8-10 Minuten nach der Sedivet -Injektion begonnen werden. |
Nebenwirkungen
Sedivet ruft die für alpha2-sympathikomimetisch wirksame Substanzen charakteristischen Nebenwirkungen hervor:
- Absinken der Herzfrequenz und des Blutdrucks,
- Atrioventrikuläre Leitungsstörungen (AV-Blöcke) des 2.Grades; diese Effekte können durch Gabe von Atropin (0,01 mg/kg i.v.) vermieden bzw. aufgehoben werden, wobei es zu einem starken Blutdruckanstieg kommen kann.
- Gelegentlich wurden Schwitzen und vermehrter Harnabsatz beobachtet.
- Gelegentlich wurde eine vorübergehende
- Hyperglykämie beobachtet.
Bei Hengsten und Wallachen kann ein reversibler, partieller Penisprolaps auftreten.
In sehr seltenen Fällen kann es nach der Anwendung von α2-sympathikomimetisch wirksamen Substanzen zu milden Kolikerscheinungen kommen, da die Darmmotorik durch Wirkstoffe dieser Substanzklasse vorübergehend gehemmt wird.
Pferde sollten nach der Sedation mit Alpha2-Adrenozeptor Agonisten kein Futter aufnehmen, bevor die Wirkung vollständig abgeklungen ist.
In sehr seltenen Fällen können Überempfindlichkeitsreaktionen auftreten.
Das Auftreten von Nebenwirkungen nach Anwendung von Sedivet sollte dem Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit, Mauerstr. 39-42, 10117 Berlin, oder dem pharmazeutischen Unternehmer mitgeteilt werden.
Meldebögen können kostenlos unter o.g. Adresse oder per E-Mail (www.uaw@bvl.bund.de) angefordert werden.
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Zul.-Nr. | 23715.00.00 |
PZN | 7426825 |
STATUS | Im Handel verfügbar |