Xylavet
ATC-Code
Tierarten
Pferd, Rind, Hund, Katze
Indikationen
Zur Sedation von Pferden, Rindern, Hunden und Katzen.
Zur Prämedikation in Kombination mit einem Anästhetikum.
Wartezeit
Rind, Pferd:
Essbare Gewebe: | 1 Tag |
Milch: | 0 Stunden |
Dosierung und Art der Anwendung
Rind: intravenös, intramuskulär
Pferd: intravenös
Hund: intramuskulär
Katze: intramuskulär, subkutan
Insbesondere bei Pferden sollte die intravenöse Injektion langsam erfolgen
*Rind:
Dosierung:
Dosis* |
Xylazin (mg / kg KGW) |
Xylavet 20 mg/ml (ml / 100 kg KGW) |
Xylavet 20 mg/ml (ml / 500 kg KGW) |
A. Intramuskulär |
|||
I |
0,05 |
0,25 |
1,25 |
II |
0,1 |
0,5 |
2,5 |
III |
0,2 |
1 |
5 |
IV |
0,3 |
1,5 |
7,5 |
B. Intravenös |
|||
I |
0,016 - 0,024 |
0,08 - 0,12 |
0,4 - 0,6 |
II |
0,034 - 0,05 |
0,17 - 0,25 |
0,85 - 1,25 |
III |
0,066 - 0,10 |
0,33 - 0,5 |
1,65 - 2,5 |
*Dosis I: Sedierung mit geringgradiger Verminderung des Muskeltonus. Die Stehfähigkeit der Rinder bleibt erhalten.
Dosis II: Sedierung mit deutlicher Verminderung des Muskeltonus und geringgradiger Analgesie. Die Rinder bleiben überwiegend stehfähig, können sich aber auch hinlegen.
Dosis III: Tiefe Sedierung, weitere Verminderung des Muskeltonus, teilweise Analgesie. Die Rinder legen sich ab.
Dosis IV: Sehr tiefe Sedierung mit einer ausgeprägten Verminderung des Muskeltonus, teilweise Analgesie. Die Rinder legen sich ab.
*Pferd:
Dosierung:
Einmalige Verabreichung von 0,6 – 1,0 mg Xylazin / kg KGW (Körpergewicht) (3 – 5 ml des Tierarzneimittels pro 100 kg KGW).
*Hund:
Dosierung:
Einmalige Verabreichung von 0,5 – 3,0 mg Xylazin / kg KGW (Körpergewicht) (0,025 – 0,15 ml des Tierarzneimittels pro 1 kg KGW).
*Katze:
Dosierung:
Einmalige intramuskuläre oder subkutane Verabreichung von 0,5 – 1,0 mg Xylazin / kg KGW (Körpergewicht) (0,025 – 0,05 ml des Tierarzneimittels pro 1 kg KGW).
Der Gummistopfen soll nicht mehr als 20-mal durchstochen werden. Die Anzahl an Punktionen soll auf der äußeren Verpackung notiert werden.
Nebenwirkungen
Generell können die für α2-Adrenozeptoragonisten typischen Nebenwirkungen wie Bradykardie, reversible Arrhythmien und Hypotension auftreten. Auswirkungen auf die Thermoregulation können auftreten. Dies kann sich abhängig von der Umgebungstemperatur in erhöhter oder erniedrigter Körpertemperatur zeigen.
Atemdepression und / oder Atemstillstand können vor allem bei Katzen auftreten.
Hund und Katze:
Hunde und Katzen zeigen häufig Erbrechen während des Einsetzens der sedativen Wirkung von Xylazin, vor allem wenn sie gerade gefüttert worden sind.
Nach einer Injektion von Xylazin können die Tiere eine starke Speichelbildung zeigen.
Andere Nebenwirkungen bei Hunden und Katzen sind: Muskelzittern, Bradykardie mit AV-Block, Hypotension, Atemdepression, durch laute Umgebungsgeräusche stimulierte Bewegungen, Hyperglykämie und verstärktes Harnabsetzen bei Katzen. Bei Katzen bewirkt Xylazin Uteruskontraktionen und kann eine vorzeitige Geburt auslösen.
Bei Hunden sind die Nebenwirkungen nach subkutaner Verabreichung stärker ausgeprägt als nach intramuskulärer Verabreichung und die Wirkung ist weniger vorhersehbar.
Bei empfindlichen Hunderassen mit großem Brustkorb (Dogge, Irischer Setter) wurde in seltenen Fällen von Aufblähungen berichtet.
Bei anästhesierten Tieren wurden vor allem während und nach der Erholungsphase in sehr seltenen Fällen Kreislauf- und Atemstörungen (Herzstillstand, Atemnot, verminderte Atemfrequenz, Lungenödem, Hypotension) und neurologische Anzeichen (Krämpfe, Schwäche, Pupillenfunktionsstörungen, Muskelzittern) beobachtet.
Rind:
Beim Rind kann Xylazin eine vorzeitige Geburt einleiten. Es kann außerdem ein Einnisten der Eizelle vermindern.
Rinder, die hohe Dosierungen von Xylazin erhalten haben, können manchmal über bis zu 24 Stunden Durchfälle zeigen.
Weitere Nebenwirkungen sind Atemgeräusche, starke Speichelbildung, Hemmung der Pansenmotilität, Zungenlähmung, Wiederkäuen, Pansentympanie, Nasengeräusche, Hypothermie, Bradykardie, vermehrter Harnabsatz und reversibler Penisvorfall.
Bei Rindern sind die Nebenwirkungen im Allgemeinen nach intramuskulärer Verabreichung ausgeprägter als nach intravenöser Verabreichung.
Pferd:
Bei Pferden ist Schwitzen häufig ein Zeichen für das Nachlassen der Sedierung. Ausgeprägte Bradykardie und eine verminderte Atemfrequenz werden vor allem bei Pferden berichtet.
Nach einer Verabreichung an Pferde wird meist vorübergehend ein Ansteigen des Blutdrucks festgestellt, gefolgt von einem Blutdruckabfall.
Vermehrter Harnabsatz wird berichtet.
Muskelzittern und Bewegungen nach starken akustischen oder körperlichen Reizen sind möglich. Selten werden paradoxe Reaktionen beim Pferd nach Anwendung von Xylazin berichtet.
Ataxie und reversibler Penisprolaps können auftreten.
Pferde können nach Verabreichung von Xylazin in sehr seltenen Fällen milde Koliksymptome zeigen, da die Darmmotilität vorübergehend herabgesetzt sein kann. Vorbeugend sollten Pferde kein Futter erhalten, bis die Sedierung vollständig abgeklungen ist.
Die Angaben zur Häufigkeit von Nebenwirkungen sind folgendermaßen definiert:
- Sehr häufig (mehr als 1 von 10 behandelten Tieren zeigen Nebenwirkungen)
- Häufig (mehr als 1 aber weniger als 10 von 100 behandelten Tieren)
- Gelegentlich (mehr als 1 aber weniger als 10 von 1000 behandelten Tieren)
- Selten (mehr als 1 aber weniger als 10 von 10.000 behandelten Tieren)
- Sehr selten (weniger als 1 von 10.000 behandelten Tieren, einschließlich Einzelfallberichte).
Das Auftreten von Nebenwirkungen nach Anwendung von Xylavet® 20 mg/ml Injektionslösung sollte dem Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit, Mauerstraße 39 – 42, 10117 Berlin, oder dem pharmazeutischen Unternehmer mitgeteilt werden. Meldebögen können kostenlos unter o.g. Adresse oder per E-Mail (uaw@bvl.bund.de) angefordert werden. Für Tierärzte besteht die Möglichkeit der elektronischen Meldung (Online-Formular auf der Internetseite http://www.vet-uaw.de).
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Zul.-Nr. | 401510.00.00 |
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