Butorgesic vet.

1 x 10 ml
Injektionslösung
IM
IV
SC

Tierarten

Pferd, Hund und Katze

Indikationen

Pferd, Analgesie:

Linderung abdominaler Schmerzen, hervorgerufen durch Koliken des Magen-DarmTrakts.

Pferd, Sedation (in Kombination):

Zur Sedation in Kombination mit bestimmten alpha-Adrenozeptor-Agonisten (Detomidin, Romifidin).

Für therapeutische und diagnostische Maßnahmen wie kleinere chirurgische Eingriffe am stehenden Pferd.

Hund, Analgesie:

Linderung leichter bis mäßiger viszeraler Schmerzen und leichter bis mäßiger Schmerzen nach weichteilchirurgischen Eingriffen.

Hund, Sedation (in Kombination):

Zur tiefen Sedation in Kombination mit Medetomidin.

Hund, Narkoseprämedikation:

Zur Narkoseprämedikation in Kombination mit Acepromazin:

Diese Kombination führt zu einer Reduktion der benötigten Dosis von Propofol.

Hund, Narkose (in Kombination):

Als Bestandteil der Narkose in Kombination mit Medetomidin und Ketamin.

Katze, Analgesie:

Zur Linderung mäßiger postoperativer Schmerzen nach Weichteiloperationen und kleinen chirurgischen Eingriffen.

Katze, Sedation (in Kombination):

Zur tiefen Sedation in Kombination mit Medetomidin.

Katze, Narkose (in Kombination):

Als Bestandteil der Narkose in Kombination mit Medetomidin und Ketamin.

Wartezeit

Pferd (Essbare Gewebe): 0 Tage

Dosierung und Art der Anwendung

Pferd: Intravenöse Anwendung

Hund und Katze: Intravenöse, subkutane und intramuskuläre Anwendung

Bei Verabreichung als intravenöse Injektion nicht als Bolus injizieren.

Eine schnelle intravenöse Injektion sollte vermieden werden.

Der Gummistopfen sollte nicht mehr als 20 Mal durchstochen werden.

Pferd:

Zur intravenösen Anwendung.

Zur Analgesie (Pferd):

0,1 mg/kg Körpergewicht (KGW), entsprechend 1 ml Butorgesic / 100 kg KGW bzw. 5 ml Butorgesic für 500 kg KGW.

Die Dosis kann bei Bedarf wiederholt werden. Die analgetische Wirkung tritt innerhalb von 15 Minuten nach der Injektion ein.

Zur Sedation in Kombination mit Detomidin-Hydrochlorid (Pferd):

Detomidin-Hydrochlorid: 0,012 mg/kg KGW innerhalb von 5 Minuten gefolgt von
Butorphanol: 0,025 mg/kg KGW, entsprechend 0,25 ml Butorgesic/100 kg KGW

 

Die klinische Erfahrung hat gezeigt, dass eine Gesamtdosis von 5 mg Detomidinhydrochlorid und 10 mg Butorphanol (1 ml Butorgesic) eine wirksame, sichere Sedation bei Pferden über 200 kg Körpergewicht liefert.

Zur Sedation in Kombination mit Romifidin (Pferd):

Romifidin: 0,04-0,12 mg/kg innerhalb von 5 Minuten gefolgt von
Butorphanol:

0,02 mg/kg, entsprechend 0,2 ml Butorgesic/100 kg KGW

 

Hund:

Zur Analgesie (Hund):

Zur intravenösen, intramuskulären oder subkutanen Injektion unter Verwendung einer aseptischen Technik.

Schnelle intravenöse Injektion vermeiden.

0,2 - 0,3 mg/kg KGW, entsprechend 0,02 – 0,03 ml Butorgesic/kg KGW bzw. 0,2-0,3 ml Butorgesic / 10 kg KGW

15 Minuten vor der Beendigung der Narkose zur Induktion einer Analgesie in der Erholungsphase verabreichen. Zur kontinuierlichen Analgesie kann die Dosis bei Bedarf wiederholt werden.

Zur Sedation in Kombination mit Medetomidin (Hund):

Zur intravenösen oder intramuskulären Anwendung.

Medetomidin: 0,01- 0,025 mg/kg KGW (je nach gewünschtem Grad der Sedation)
Butorphanol:

0,1 mg/kg KGW, entsprechend 0,01 ml/kg KGW


Vor Beginn des Eingriffs 20 Minuten abwarten, bis eine tiefe Sedation eingesetzt hat. Die Medetomidin-Injektionslösung und Butorgesic können kombiniert und in derselben Spritze verabreicht werden. Allerdings sollten zur Entnahme aus den Fläschchen separate Kanülen verwendet werden, um das Risiko einer Kreuzkontamination zu minimieren.

Die Antagonisierung mit 0,05 – 0,125 mg Atipamezol-Hydrochlorid/kg KGW führt ungefähr 5 Minuten später zur Brustlage. Etwa 2 Minuten später stehen die Tiere wieder.

Zur tiefen Sedation und als Prämedikation zur Ketaminnarkose (Hund):

Zur intravenösen oder intramuskulären Anwendung.

Medetomidin: 0,025 mg/kg KGW
Butorphanol:

0,1 mg/kg, entsprechend 0,01 ml Butorgesic/kg KGW

 

Zum Einsatz als Narkoseprämedikation (Hund):

Zur intravenösen, intramuskulären oder subkutanen Anwendung.

Butorphanol: 0,1 – 0,2 mg/kg KGW, entsprechend 0,01 – 0,02 ml Butorgesic/kg KGW 15 Minuten vor der Narkoseeinleitung verabreichen.

Zur Verwendung als Narkoseprämedikation in Kombination mit Acepromazin (Hund):

Zur intravenösen oder intramuskulären Anwendung.

Acepromazin: 0,02 mg/kg KGW zusammen mit

Butorphanol: 0,1 mg/kg, entsprechend 0,01 ml Butorgesic/kg KGW bzw. 0,1 ml Butorgesic/10 kg KGW

Butorgesic und Azepromazin-Injektionslösung können kombiniert und in derselben Spritze verabreicht werden. Allerdings sollten zur Entnahme aus den Fläschchen separate Kanülen verwendet werden, um das Risiko einer Kreuzkontamination zu minimieren.

Mindestens 20 Minuten bis zum vollen Wirkeintritt abwarten; der Abstand zwischen Prämedikation und Narkoseeinleitung kann jedoch flexibel zwischen 20 und 120 Minuten gewählt werden.

Die Butorphanol-Dosis kann bis 0,2 mg/kg (entsprechend 0,02 ml Butorgesic/kg KGW) erhöht werden, wenn das Tier bereits vor der Operation Schmerzen hat oder wenn ein höherer Grad der Analgesie während einer Operation erforderlich ist.

Zur Narkose in Kombination mit Medetomidin und Ketamin (Hund):

Zur intramuskulären Anwendung.

Medetomidin: 0,025 mg/kg KGW zusammen mit
Butorphanol:

0,1 mg/kg KGW, entsprechend 0,01 ml Butorgesic/kg KGW


Nach 15 Minuten:

Ketamin: 5 mg/kg KGW

Medetomidin und Butorgesic können kombiniert und in derselben Spritze verabreicht werden. Allerdings sollten zur Entnahme aus den Fläschchen separate Kanülen verwendet werden, um das Risiko einer Kreuzkontamination zu minimieren. Hunde werden sich nach ungefähr 6 Minuten hinlegen und verlieren ihren Pedalreflex nach etwa 14 Minuten.

Der Pedalreflex kehrt etwa 53 Minuten nach der Verabreichung der Ketamin-Injektion zurück. Die Brustlage wird ungefähr 35 Minuten danach erreicht und nach weiteren 36 Minuten stehen die Tiere wieder.

Es ist nicht ratsam, diese Kombination bei Hunden mit Atipamezol zu antagonisieren.

Katze:

Zur postoperativen Analgesie (Katze):

15 Minuten vor dem Erwachen

entweder: 0,4 mg Butorphanol/kg, entsprechend 0,04 ml Butorgesic/kg KGW subkutan oder intramuskulär

oder: 0,1 mg Butorphanol/kg, entsprechend 0,01 ml Butorgesic/kg KGW intravenös.


Zur Sedation in Kombination mit Medetomidin (Katze):

Zur subkutanen oder intramuskulären Anwendung.

Medetomidin: 0,05 mg/kg KGW zusammen mit
Butorphanol:

0,4 mg/kg, entsprechend 0,04 ml Butorgesic/kg KGW bzw. 0,2 ml/5 kg KGW


Die Medetomidin-Injektionslösung und Butorgesic können kombiniert und in derselben Spritze verabreicht werden. Allerdings sollten zur Entnahme aus den Fläschchen separate Kanülen verwendet werden, um das Risiko einer Kreuzkontamination zu minimieren.

Für die Wundnaht sollte ein Lokalanästhetikum zur Infiltration verwendet werden.

Die Antagonisierung mit 0,125 mg Atipamezol/kg KGW führt ungefähr 4 Minuten später zur Brustlage und ungefähr 1 Minute später stehen die Tiere wieder.

Zur Narkose in Kombination mit Medetomidin und Ketamin (Katze):

Bei intramuskulärer Anwendung:

Medetomidin: 0,08 mg/kg KGW zusammen mit
Butorphanol:

0,4 mg/kg, entsprechend 0,04 ml Butorgesic/kg KGW bzw. 0,2 ml Butorgesic/5 kg KGW zusammen mit

Ketamin:

5 mg/kg KGW

 

Die Medetomidin-Injektionslösung, Butorgesic und die Ketamin-Injektionslösung können kombiniert und in derselben Spritze verabreicht werden. Allerdings sollten zur Entnahme aus den Fläschchen separate Kanülen verwendet werden, um das Risiko einer Kreuzkontamination zu minimieren.

Katzen werden sich in 2-3 Minuten nach der Injektion hinlegen. Der Verlust des Pedalreflexes tritt 3 Minuten nach der Injektion auf.

Die Antagonisierung mit 0,2 mg Atipamezol/kg KGW führt nach 2 Minuten zur Rückkehr des Pedalreflexes, nach 6 Minuten zur Brustlage und nach 31 Minuten stehen die Tiere wieder.

Bei intravenöser Anwendung:

Medetomidin: 0,04 mg/kg KGW zusammen mit
Butorphanol:

0,1 mg/kg, entsprechend 0,01 ml Butorgesic/kg KGW bzw. 0,05 ml Butorgesic / 5 kg KGW zusammen mit

Ketamin:

1,25-2,5 mg/kg KGW

 

Die Medetomidin-Injektionslösung, Butorgesic und die Ketamin-Injektionslösung können kombiniert und in derselben Spritze verabreicht werden. Allerdings sollten zur Entnahme aus den Fläschchen separate Kanülen verwendet werden, um das Risiko einer Kreuzkontamination zu minimieren.

Ungefähre Zeitskalen bei der intravenösen Anwendung der Dreifachkombination

Ketamin* Dosis mg/kg

Zeit bis

zum

Hinlegen

Zeit bis zum

Verlust des

Pedalreflexes

Zeit bis zur

Rückkehr des

Pedalreflexes

Zeit bis zur

Brustlage

Zeit bis

zum

Stand

1,25

32 Sek

62 Sek

26 Min

54 Min

74 Min

2,5

22 Sek

39 Sek

28 Min

62 Min

83 Min

* In Kombination mit Butorphanol bei 0,1 mg/kg und Medetomidin bei 0,04 mg/kg KGW

Die Antagonisierung mit 0,1 mg Atipamezol/kg KGW führt nach 4 Minuten zur Rückkehr des Pedalreflexes, nach 7 Minuten zur Brustlage und 18 Minuten später stehen die Tiere wieder.

Nebenwirkungen

In sehr seltenen Fällen werden bei intramuskulärer Injektion Schmerzen beobachtet.


Pferd:

Die am häufigsten vorkommende Nebenwirkung ist eine leichte Ataxie, welche 3 bis 10 Minuten andauern kann.

Leichte bis schwere Ataxien können in Kombination mit Detomidin auftreten, allerdings haben klinische Studien eine geringe Wahrscheinlichkeit dafür gezeigt, dass Pferde dabei kollabieren. Um Selbstverletzungen zu vermeiden, sind die üblichen Vorsichtsmaßnahmen zu beachten.

Bei ca. 15 % der Pferde kann nach alleiniger Verabreichung des Tierarzneimittels eine leichte Sedation auftreten. Eine intravenöse Bolusinjektion mit der höchsten zulässigen Dosis kann bei ansonsten klinisch unauffälligen Pferden exzitatorische lokomotorische Wirkungen hervorrufen (z. B. Umherlaufen). Ruhelosigkeit, Zittern sowie Sedation mit nachfolgender Ruhelosigkeit sind bei einigen Pferden beobachtet worden.

In sehr seltenen Fällen kann Butorphanol die Darmmotilität bei Pferden herabsetzen, obwohl die gastrointestinale Passagezeit nicht abnimmt. Dieser Effekt ist dosisabhängig und in der Regel geringfügig und vorübergehend.

Sehr selten kann Butorphanol die motorische Aktivität stimulieren (Laufbewegungen). Bei der Verwendung in Kombination mit α2-Adrenozeptor-Agonisten können sehr selten kardiopulmonale Depressionen auftreten, die in seltenen Fällen tödlich sein können.

Hund:

In sehr seltenen Fällen können respiratorische und kardiale Depressionen (belegt durch die Abnahme der Atemfrequenz, die Entwicklung einer Bradykardie und die Abnahme des diastolischen Blutdrucks) auftreten, wobei der Grad der Depression dosisabhängig ist.

Eine leichte Sedation kann ebenfalls auftreten.

Selten wurde über das Auftreten einer vorübergehenden Ataxie, Anorexie und Diarrhoe berichtet.

In sehr seltenen Fällen kann die gastrointestinale Motilität verringert sein.

Katze:

In sehr seltenen Fällen können respiratorische Depressionen auftreten.

Butorphanol kann sehr selten Erregung, Angst, Verwirrung, Dysphorie und Mydriasis hervorrufen.

Die Angaben zur Häufigkeit von Nebenwirkungen sind folgendermaßen definiert:

- Sehr häufig (mehr als 1 von 10 behandelten Tieren zeigen Nebenwirkungen)

- Häufig (mehr als 1 aber weniger als 10 von 100 behandelten Tieren)

- Gelegentlich (mehr als 1 aber weniger als 10 von 1000 behandelten Tieren)

- Selten (mehr als 1 aber weniger als 10 von 10.000 behandelten Tieren)

- Sehr selten (weniger als 1 von 10.000 behandelten Tieren, einschließlich Einzelfallberichte).

Das Auftreten von Nebenwirkungen nach Anwendung von Butorgesic 10 mg/ml Injektionslösung für Pferde, Hunde und Katzen sollte dem Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit, Mauerstr. 39 - 42, 10117 Berlin oder dem pharmazeutischen Unternehmer mitgeteilt werden.

Meldebögen können kostenlos unter o.g. Adresse oder per E-Mail (uaw@bvl.bund.de) angefordert werden. Für Tierärzte besteht die Möglichkeit der elektronischen Meldung (Online-Formular auf der Internetseite http://www.vetuaw.de).

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Hund
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