Dexacortone
Wirkstoff
ATC-Code
Tierarten
Hund und Katze
Indikationen
Zur symptomatischen oder unterstützenden Behandlung von entzündungsbedingten und allergischen Erkrankungen bei Hunden und Katzen.
Wartezeit
Nicht zutreffend.
Dosierung und Art der Anwendung
Zum Eingeben.
Dosis: 0,05 - 0,2 mg/kg/Tag. Dosis und Dauer der Behandlung werden durch den Tierarzt von Fall zu Fall in Abhängigkeit der erwünschten Wirkung (entzündungshemmend oder antiallergisch) sowie der Art und Schwere der Symptome bestimmt. Die niedrigste wirksame Dosis sollte über den kürzest möglichen Zeitraum angewendet werden. Nach Eintritt der erwünschten Wirkung sollte die Dosis schrittweise auf die niedrigste wirksame Dosis reduziert werden.
Aufgrund des unterschiedlichen Kortisol-Tagesrhythmus sollten Hunde morgens und Katzen abends behandelt werden.
Zur genaueren Dosierung können die Tabletten in gleiche Hälften oder Viertel geteilt werden. Legen Sie die Tablette mit der Bruchrille nach oben und der konvexen (gewölbten) Seite nach unten auf eine glatte Oberfläche.
Halbieren: Drücken Sie mit den Daumen auf beide Tablettenseiten.
Vierteln: Drücken Sie mit einem Daumen auf die Tablettenmitte.
Nebenwirkungen
Entzündungshemmende Kortikosteroide wie Dexamethason haben bekanntlich eine Vielzahl von Nebenwirkungen. Während hohe Einzeldosen in der Regel gut vertragen werden, können bei einer Langzeitbehandlung schwere Nebenwirkungen auftreten. Daher ist eine länger andauernde Anwendung zu vermeiden. Falls eine Langzeitbehandlung erfolgen soll, ist ein Kortikosteroid mit einer kürzeren Wirkungsdauer wie z. B. Prednisolon besser geeignet (siehe Abschnitt 4.5).
Die während der Behandlung festgestellte deutliche dosisabhängige Kortisolsuppression ist darauf zurückzuführen, dass wirksame Dosen die Hypothalamus-Hypophysen-Nebennieren-Achse unterdrücken. Nach Beendigung der Behandlung können Anzeichen einer Nebenniereninsuffizienz bis hin zu einer Nebennierenrindenatrophie auftreten, was dazu führen kann, dass das Tier nicht mehr in der Lage ist, angemessen auf Stresssituationen zu reagieren. Daher sollten geeignete Maßnahmen in Erwägung gezogen werden, um das Auftreten einer möglichen Nebenniereninsuffizienz nach einer Behandlung möglichst gering zu halten.
Ein deutlicher Anstieg der Triglyzeride kann die Folge eines möglicherweise auftretenden iatrogenen Hyperadrenokortizismus (Cushing-Syndrom) sein, der mit erheblichen Veränderungen des Fett-, Kohlenhydrat-, Protein- und Mineralstoffwechsels einhergeht, wodurch es zu einer Umverteilung von Körperfett, Gewichtszunahme, Muskelschwäche und -abbau sowie Osteoporose kommen kann. Eine Kortisolsuppression und eine Zunahme der Triglyzeride im Plasma sind sehr häufige Nebenwirkungen bei der Behandlung mit Kortikoiden (mehr als 1 von 10 behandelten Tieren).
Der Anstieg der alkalischen Phosphatase durch Glucokortikoide kann mit einer Vergrößerung der Leber (Hepatomegalie) in Zusammenhang stehen, was zu einem Anstieg der Leberenzyme im Serum führt.
Weitere Veränderungen von biochemischen und hämatologischen Parametern im Blut, die wahrscheinlich mit der Anwendung von Glukokortikosteroiden in Zusammenhang stehen, waren deutliche Auswirkungen auf die Laktat-Dehydrogenase (Abnahme) und Albumin (Anstieg) sowie auf Eosinophile, Lymphozyten (Abnahme) und segmentierte Neutrophile (Anstieg).
Eine Abnahme der Aspart-Aminotransferase wird ebenfalls beobachtet.
Systemisch verabreichte Kortikosteroide können insbesondere zu Beginn der Therapie Polyurie, Polydipsie und Polyphagie verursachen. Einige Kortikosteroide können bei lang andauernder Anwendung zu Natrium- und Wasserretention sowie Hypokaliämie führen. Bei systemischer Anwendung von Kortikosteroiden kam es zu Ablagerungen von Kalzium in der Haut (Calcinosis cutis).
Kortikosteroide können die Wundheilung verzögern und die immunsuppressive Wirkung kann die Widerstandsfähigkeit gegenüber Infektionen schwächen oder bestehende Infektionen verschlimmern. Im Falle einer Virusinfektion können Kortikosteroide den Krankheitsverlauf verschlimmern oder beschleunigen.
Bei mit Kortikosteroiden behandelten Tieren traten gastrointestinale Ulzera auf. Bestehende gastrointestinale Ulzera bei Tieren, die mit nicht-steroidalen Antiphlogistika behandelt wurden, können durch Steroide verschlimmert werden. Dies gilt auch für Tiere mit Rückenmarkstrauma.
Andere mögliche Nebenwirkungen sind: Hemmung des Längenwachstums der Knochen, Hautatrophie, Diabetes mellitus, Euphorie, Pankreatitis, Abnahme der Schilddrüsenhormon-Synthese, Anstieg der ParathormonSynthese.
Siehe auch Abschnitt 4.7.
Das Auftreten von Nebenwirkungen nach Anwendung von Dexacortone 2,0 mg Kautabletten für Hunde und Katzen sollte dem Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit, Mauerstr. 39 - 42, 10117 Berlin oder dem pharmazeutischen Unternehmer mitgeteilt werden.
Meldebögen können kostenlos unter o.g. Adresse oder per E-Mail (uaw@bvl.bund.de) angefordert werden. Für Tierärzte besteht die Möglichkeit der elektronischen Meldung (Online-Formular auf der Internetseite http://vet-uaw.de).
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Zul.-Nr. | 402409.00.00 |
EAN | 08719874710084 |
STATUS | Im Handel verfügbar |