Tialin

1 x 5 l
Lösung zum Eingeben über das Trinkwasser
AQ

Tierarten

Schwein, Huhn (Junghenne, Zuchttier, Legehenne) und Pute (Zuchttier, legende Pute)

Indikationen

Schweine

- Behandlung der Schweinedysenterie, verursacht durch Tiamulin-empfindliche Brachyspira hyodysenteriae.

- Behandlung der Porcinen Colon Spirochätose (Colitis), verursacht durch Tiamulin-empfindliche Brachyspira pilosicoli.

- Behandlung der Porcinen Proliferativen Enteropathie (Ileitis), verursacht durch Tiamulin-empfindliche Lawsonia intracellularis.

- Behandlung und Metaphylaxe der Enzootischen Pneumonie, verursacht durch Mycoplasma hyopneumoniae einschließlich Infektionen, die durch Pasteurella multocida kompliziert werden und die gegenüber Tiamulin empfindlich sind.

- Behandlung der Pleuropneumonie, verursacht durch Tiamulin-empfindliche Actinobacillus pleuropneumoniae.

Vor der Anwendung des Tierarzneimittels muss die Erkrankung im Bestand nachgewiesen sein.

Hühner

Behandlung und Metaphylaxe der Chronic Respiratory Disease, verursacht durch Tiamulin-empfindliche Mycoplasma gallisepticum sowie der Luftsackentzündung und Infektiösen Synovitis, verursacht durch Tiamulin-empfindliche Mycoplasma synoviae.

Vor der Anwendung des Tierarzneimittels muss die Erkrankung im Bestand nachgewiesen sein.

Puten

Behandlung und Metaphylaxe der Infektiösen Sinusitis und Luftsackentzündung verursacht, durch Tiamulin-empfindliche Mycoplasma gallisepticum, Mycoplasma synoviae und Mycoplasma meleagridis.

Vor der Anwendung des Tierarzneimittels muss die Erkrankung im Bestand nachgewiesen sein.

Wartezeit

Schwein:

Essbare Gewebe: 2 Tage (8,8 mg Tiamulinhydrogenfumarat (entspricht 0,035 ml Lösung)/kg Körpergewicht)

Essbare Gewebe: 4 Tage (20 mg Tiamulinhydrogenfumarat (entspricht 0,08 ml Lösung)/kg Körpergewicht)

Hühner    
Essbare Gewebe: 2 Tage  
Eier: Null Tage  
     
Puten    
Essbare Gewebe: 6 Tage  

Dosierung und Art der Anwendung

Zum Eingeben über das Trinkwasser.

Das Tierarzneimittel sollte unter Verwendung von geeigneten, kalibrierten Geräten verabreicht werden.

Anleitung zur Herstellung der Trinkwasser-Lösung:

Wenn große Mengen Wasser medikiert werden, sollte zuerst eine konzentrierte Lösung hergestellt und diese anschließend auf die gewünschte Endkonzentration verdünnt werden.

Das Tierarzneimittel ist in niedrigen Konzentrationen und bis zur maximalen Konzentration von 500 ml/L (1:1 Verdünnung) in mindestens 4 °C warmem Wasser löslich und stabil.

Das Tiamulin-medikierte Trinkwasser ist täglich frisch zuzubereiten. Vom Vortag übrig gebliebenes medikiertes Trinkwasser ist zu entsorgen.

Das Körpergewicht muss so genau wie möglich bestimmt werden, um eine korrekte Dosierung zu gewährleisten und Unterdosierung zu vermeiden. Die Aufnahme des medikierten Wassers ist vom Gesundheitszustand der Tiere abhängig. Die Tiamulinkonzentration muss dementsprechend angepasst werden, um die korrekte Dosierung zu erreichen.

Stellen Sie sicher, dass die Tiere während der Behandlung mit medikiertem Wasser keinen Zugang zu nicht-medikiertem Wasser haben. Nach Beendigung des Behandlungszeitraumes ist das Tränkesystem fachgerecht zu reinigen, um die Aufnahme subtherapeutischer Wirkstoffmengen zu vermeiden.

Um Wechselwirkungen zwischen Ionophoren und Tiamulin zu vermeiden, sollten sich der Tierarzt und der Landwirt versichern, dass das Futter weder Salinomycin, Monensin noch Narasin enthält.

Im Falle von Hühnern und Puten sollte zur Vermeidung von Wechselwirkungen zwischen den inkompatiblen Ionophoren Monensin, Narasin und Salinomycin und Tiamulin die Futtermühle, die das Geflügelfutter zur Verfügung stellt, darüber informiert werden, dass Tiamulin verwendet wird. Dementsprechend sollten diese Antikokzidia weder im Futter enthalten noch das Futter damit kontaminiert sein.

Das Futter sollte vor Gebrauch auf Ionophore getestet werden, wenn ein Verdacht auf eine Kontamination des Futters besteht.

Wenn eine Wechselwirkung auftritt, ist die Verabreichung von Tiamulin sofort zu beenden und das medikierte Wasser durch frisches Trinkwasser zu ersetzen. Verunreinigtes Futter ist schnellstens zu entfernen und durch Futter zu ersetzen, das keine Tiamulin-inkompatiblen Ionophore enthält.

Die Dosierung des aufzunehmenden Tierarzneimittels sollte gemäß nachstehender Formel berechnet werden:

Dosis (ml Tierarzneimittel pro kg Körpergewicht pro Tag)    X Mittleres Körpergewicht (kg) der zu behandelnden Tiere = ml Tierarzneimittel pro Liter Trinkwasser
Mittlere tägliche Trinkwasseraufnahme (Liter) pro Tier

 

Schweine

i) Zur Behandlung der Schweinedysenterie, verursacht durch Brachyspira hyodysenteriae.
Die Dosierung beträgt 8,8 mg Tiamulinhydrogenfumarat (entsprechend 0,035 ml Lösung)/kg Körpergewicht täglich im Trinkwasser von Schweinen an 3 bis 5 aufeinanderfolgenden Tagen, abhängig von der Schwere der Infektion und/oder der Krankheitsdauer.

ii) Zur Behandlung der Porcinen Colon Spirochätose (Colitis), verursacht durch Brachyspira pilosicoli.
Die Dosierung beträgt 8,8 mg Tiamulinhydrogenfumarat (entsprechend 0,035 ml Lösung)/kg Körpergewicht täglich im Trinkwasser von Schweinen an 3 bis 5 aufeinanderfolgenden Tagen, abhängig von der Schwere der Infektion und/oder der Krankheitsdauer.

iii) Zur Behandlung der Porcinen Proliferativen Enteropathie (Ileitis), verursacht durch Lawsonia intracellularis.
Die Dosierung beträgt 8,8 mg Tiamulinhydrogenfumarat (entsprechend 0,035 ml Lösung)/kg Körpergewicht täglich im Trinkwasser von Schweinen an 5 aufeinanderfolgenden Tagen.

iv) Zur Behandlung und Metaphylaxe der Enzootischen Pneumonie, verursacht durch Mycoplasma hyopneumoniae einschließlich Infektionen, die durch Pasteurella multocida kompliziert werden und die gegenüber Tiamulin empfindlich sind.
Die Dosierung beträgt 20 mg Tiamulinhydrogenfumarat (entsprechend 0,08 ml Lösung)/kg Körpergewicht täglich an 5 aufeinanderfolgenden Tagen.

v) Zur Behandlung der Pleuropneumonie, verursacht durch Tiamulin-empfindliche Actinobacillus pleuropneumoniae.
Die Dosierung beträgt 20 mg Tiamulinhydrogenfumarat (entsprechend 0,08 ml der Lösung)/kg Körpergewicht täglich an 5 aufeinanderfolgenden Tagen.


Hühner

Zur Behandlung und Metaphylaxe der Chronic Respiratory Disease, verursacht durch Mycoplasma gallisepticum sowie der Luftsackentzündung und der Infektiösen Synovitis, verursacht durch Mycoplasma synoviae. Die Dosierung beträgt 25 mg Tiamulinhydrogenfumarat (entsprechend 0,1 ml Lösung)/kg Körpergewicht täglich an 3 bis 5 aufeinanderfolgenden Tagen.

Puten

Zur Behandlung und Metaphylaxe der Infektiösen Sinusitis und Luftsackentzündung, verursacht durch Mycoplasma gallisepticum, Mycoplasma synoviae und Mycoplasma meleagridis.

Die Dosierung beträgt 40 mg Tiamulinhydrogenfumarat (entsprechend 0,16 ml Lösung)/kg Körpergewicht täglich an 3 bis 5 aufeinanderfolgenden Tagen.

Nebenwirkungen

In sehr seltenen Fällen können bei Schweinen nach Anwendung von Tiamulinhydrogenfumarat Rötungen oder schwache Ödeme der Haut auftreten. Apathie und Tod können auftreten.

Die Angaben zur Häufigkeit von Nebenwirkungen sind folgendermaßen definiert:

- Sehr häufig (mehr als 1 von 10 behandelten Tieren zeigen Nebenwirkungen)

- Häufig (mehr als 1 aber weniger als 10 von 100 behandelten Tieren)

- Gelegentlich (mehr als 1 aber weniger als 10 von 1000 behandelten Tieren)

- Selten (mehr als 1 aber weniger als 10 von 10.000 behandelten Tieren)

- Sehr selten (weniger als 1 von 10.000 behandelten Tieren, einschließlich Einzelfallberichte).

Das Auftreten von Nebenwirkungen nach Anwendung von Tialin 250 mg/ml Lösung zum Eingeben über das Trinkwasser für Schweine, Hühner und Puten sollte dem Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit, Mauerstr. 39 – 42, 10117 Berlin oder dem pharmazeutischen Unternehmer mitgeteilt werden.

Meldebögen können kostenlos unter o.g. Adresse oder per E-Mail (uaw@bvl.bund.de) angefordert werden. Für Tierärzte besteht die Möglichkeit der elektronischen Meldung (Online-Formular auf der Internetseite http://vet-uaw.de).

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