DIB
Wirkstoff
ATC-Code
Tierarten
Rind (Kuh und Färse).
Indikationen
Zur Kontrolle des Brunstzyklus bei zyklischen Kühen und Färsen, angewendet in Kombination mit Prostaglandin F2α (PGF2α) oder einem Analogon, einschließlich Brunstsynchronisation beispielsweise von Spender- und Empfängertieren für den Embryotransfer.
Zur Induktion und Synchronisation der Brunst bei terminorientierten künstlichen Besamungsprotokollen (FTAI, Fixed Time Artificial Insemination):
- bei zyklischen Kühen und Färsen: zur Anwendung in Kombination mit PGF2α oder einem Analogon;
- bei zyklischen und nicht-zyklischen Kühen und Färsen: zur Anwendung in Kombination mit Gonadotropin Releasing Hormon (GnRH) oder einem Analogon und PGF2α oder einem Analogon.
- bei nicht-zyklischen Kühen: zur Anwendung in Kombination mit PGF2α oder einem Analogon und equinem Choriongonadotropin (eCG).
Wartezeit
Essbare Gewebe: Null Tage.
Milch: Null Stunden.
Dosierung und Art der Anwendung
Zur intravaginalen Anwendung.
1,0 g Progesteron (1 Freisetzungssystem) pro Tier über 7-9 Tage (je nach Anwendungsgebiet). Die folgenden Protokolle können angewendet werden:
Zur Brunstsynchronisation (einschließlich Brunstsynchronisation bei Spender- und Empfängertieren für den Embryotransfer):
- Ein Freisetzungssystem für 7 Tage in die Vagina einlegen.
- Eine zur Luteolyse geeignete Dosis PGF2α oder Analogon 24 Stunden vor dem Entfernen des Freisetzungssystems verabreichen.
- Bei Tieren, die auf die Behandlung ansprechen, setzt die Brunst im Allgemeinen innerhalb von 1-3 Tagen nach dem Entfernen des Freissetzungssystems ein. Die Kühe sollten innerhalb von 12 Stunden nach Beobachtung der ersten Brunstzeichen besamt werden.
Zur Brunstinduktion und –synchronisation bei terminorientierter künstlicher Besamung (FTAI)
Bei zyklischen Kühen und Färsen:
- Ein Freisetzungssystem für 7 Tage in die Vagina einlegen.
- Eine zur Luteolyse geeignete Dosis PGF2α oder Analogon 24 Stunden vor dem Entfernen des Freisetzungssystems verabreichen.
- Terminorientierte künstliche Besamung 56 Stunden nach dem Entfernen des Freisetzungssystems.
Bei zyklischen und nicht-zyklischen Kühen und Färsen:
- Ein Freisetzungssystem für 7-8 Tage in die Vagina einlegen.
- Beim Einsetzen des Freisetzungssystems eine Dosis GnRH oder Analogon verabreichen.- Eine zur Luteolyse geeignete Dosis PGF2α oder Analogon 24 Stunden vor dem Entfernen des Freisetzungssystems verabreichen.
- Terminorientierte künstliche Besamung 56 Stunden nach dem Entfernen des Freisetzungssystemsoder
- Eine Dosis GnRH oder Analogon 36 Stunden nach dem Entfernen des Freisetzungssystems verabreichen und die terminorientierte künstliche Besamung 16 bis 20 Stunden später vornehmen.
Bei nicht zyklischen Kühen:
- Ein Freisetzungssystem für 9 Tage in die Vagina einlegen.
- Eine zur Luteolyse geeignete Dosis PGF2α oder Analogon 24 Stunden vor dem Entfernen des Freisetzungssystems verabreichen.
- Beim Entfernen des Systems eine Dosis eCG verabreichen.
- Terminorientierte künstliche Besamung 56 Stunden nach dem Entfernen des Freisetzungssystems oder Besamung innerhalb von 12 Stunden nach Beobachtung der ersten Brunstzeichen.
Anwendung
Das Freisetzungssystem soll mithilfe des entsprechenden Applikators nach der im Folgenden beschriebenen Vorgehensweise eingesetzt werden:
1. Stellen Sie vor der Anwendung sicherstellen, dass der Applikator gereinigt und mithilfe einer nicht reizenden antiseptischen Lösung desinfiziert wurde.
2. Unter Nutzung steriler Einmalhandschuhe aus Kunststoff drücken Sie die Schenkel des Freisetzungssystems zusammen und führen Sie das Freisetzungssystem in den Applikator ein. Die Schenkel des Freisetzungssystems sollten leicht aus dem Ende des Applikators herausragen. Eine unnötige oder längere Handhabung des Freisetzungssystems ist zu vermeiden, um das Übertreten von Wirkstoff auf die Handschuhe des Anwenders zu minimieren.
3. Tragen Sie eine kleine Menge eines gynäkologischen Gleitgels auf das Ende des geladenen Applikators auf.
4. Heben Sie den Schwanz an und reinigen Vulva sowie Perineum.
5. Führen Sie den Applikator vorsichtig in die Vagina, zuerst in vertikaler Richtung und dann horizontal, bis Sie auf einen leichten Widerstand stoßen.
6. Stellen Sie sicher, dass die Schnur zum Entfernen des Freisetzungssystems frei ist, dann den Griff des Applikators drücken und dadurch den Zylinder in Richtung des Griffs zurückgleiten lassen. Dadurch werden die Schenkel freigegeben, die das Freissetzungssystem im vorderen Teil der Vagina fixieren.
7. Wenn das Freissetzungssystem korrekt positioniert ist, ziehen Sie den Applikator zurück, so dass nur noch die Schnur zum Entfernen des Freisetzungssystems aus der Vulva hängt.
8. Der Applikator muss gereinigt und desinfiziert werden, bevor er bei einem anderen Tier verwendet wird.
Entfernen
Das Wirkstofffreisetzungssystem kann durch vorsichtiges Ziehen an der Schnur entfernt werden. Gelegentlich ist die Schnur von außen nicht sichtbar. In solchen Fällen kann sie mit einem behandschuhten Finger im hinteren Teil der Vagina ertastet werden. Das Herausziehen des Systems sollte keinen Kraftaufwand erfordern. Falls ein Widerstand auftritt, sollte das Entfernen mit einer behandschuhten Hand unterstützt werden.
Sollten beim Entfernen des Systems Schwierigkeiten auftreten, die über die oben beschriebenen hinausgehen, ist ein Tierarzt hinzuzuziehen.
Nebenwirkungen
Bei Entfernung des Wirkstofffreisetzungssystems ist vaginaler Ausfluss in Verbindung mit einer lokalen Reizung beobachtet worden. Es ist jedoch kein Einfluss auf die Trächtigkeitsrate nach der Behandlung berichtet worden. In Verträglichkeitsstudien an der Zieltierart wurde innerhalb von 7 Tagen nach dem Entfernen des Wirkstofffreisetzungssystems ein spontanes Abklingen des Ausflusses beobachtet.
Das Auftreten von Nebenwirkungen nach der Anwendung DIB 1,0 g vaginales Wirkstofffreisetzungssystem für Rinder sollte dem Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit, Mauerstraße 39 - 42, 10117 Berlin, oder dem pharmazeutischen Unternehmer mitgeteilt werden. Meldebögen können kostenlos unter der o.g. Adresse oder per e-Mail (uaw@bvl.bund.de) angefordert werden. Für Tierärzte besteht die Möglichkeit der elektronischen Meldung (Online-Formular auf der Internet-Seite http://www.vet-uaw.de).