Karimulina
ATC-Code
Tierarten
Schwein, Huhn und Pute.
Diagnosen
Schwein:
i) Behandlung von Schweinedysenterie, die durch Tiamulin-empfindliche Brachyspira hyodysenteriae verursacht wird. Vor der Anwendung des Tierarzneimittels muss die Erkrankung in der Herde nachgewiesen sein.
ii) Behandlung der Porcinen Intestinalen Spirochätose (Colitis), die durch Tiamulin-empfindliche Brachyspira pilosicoli verursacht wird. Vor der Anwendung des Tierarzneimittels muss die Erkrankung in der Herde nachgewiesen sein.
iii) Behandlung der Porcinen Proliferativen Enteropathie (Ileitis), verursacht durch Tiamulin-empfindliche Lawsonia intracellularis. Vor der Anwendung des Tierarzneimittels muss die Erkrankung in der Herde nachgewiesen sein.
iv) Behandlung und Metaphylaxe der enzootischen Pneumonie, die durch Tiamulin-empfindliche Mycoplasma hyopneumoniae verursacht wird, einschließlich Infektionen, die durch Tiamulinempfindliche Pasteurella multocida verkompliziert werden. Vor der Anwendung des Tierarzneimittels muss die Erkrankung in der Herde nachgewiesen sein.
v) Behandlung von Pleuropneumonie, verursacht durch Tiamulin-empfindliche Actinobacillus pleuropneumoniae. Vor der Anwendung des Tierarzneimittels muss die Erkrankung in der Herde nachgewiesen sein.
Huhn:
Behandlung und Metaphylaxe der Chronic Respiratory Disease (CRD), die durch Tiamulinempfindliche Mycoplasma gallisepticum verursacht wird, und von Luftsackentzündung sowie infektiöser Synovitis, die durch Tiamulin-empfindliche Mycoplasma synoviae verursacht werden. Vor der Anwendung des Tierarzneimittels muss die Erkrankung in der Herde nachgewiesen sein.
Pute:
Behandlung und Metaphylaxe von infektiöser Sinusitis und Luftsackentzündung, verursacht durch Tiamulin-empfindliche Mycoplasma gallisepticum, Mycoplasma synoviae und Mycoplasma meleagridis. Vor der Anwendung des Tierarzneimittels muss die Erkrankung in der Herde nachgewiesen sein.
Wartezeit
Schwein:
Essbare Gewebe: 2 Tage (Dosis 8,8 mg Tiamulin-Hydrogenfumarat/kg Körpergewicht).
Essbare Gewebe: 4 Tage (Dosis 20 mg Tiamulin-Hydrogenfumarat/kg Körpergewicht).
Huhn:
Essbare Gewebe: 2 Tage
Eier: Null Tage
Pute:
Essbare Gewebe: 6 Tage
Dosierung und Art der Anwendung
Zum Eingeben über das Trinkwasser.
Art der Zubereitung
Bei der Zubereitung großer Mengen an medikiertem Wasser ist zunächst eine konzentrierte Lösung herzustellen und dann auf die erforderliche Endkonzentration zu verdünnen.
Täglich sollten frische Lösungen von mit Tiamulin versetztem Trinkwasser zubereitet werden.
Es wurde bestätigt, dass die Löslichkeit des Tierarzneimittels zwischen 30,0 g/l (in hartem Wasser bei 20ºC) und 5,0 g/l (in weichem Wasser bei 4ºC) liegt.
Um eine korrekte Dosierung zu gewährleisten, sollte das Körpergewicht so genau wie möglich ermittelt werden. Die Aufnahme von medikiertem Wasser richtet sich nach dem klinischen Zustand der Tiere. Um die korrekte Dosierung zu erhalten, muss die Tiamulinkonzentration gegebenenfalls angepasst werden.
Um Wechselwirkungen zwischen den Polyether-Ionophoren und Tiamulin zu vermeiden, sollten sich der Tierarzt und der Landwirt durch Prüfung des Futtermitteletikettes vergewissern, dass weder Salinomycin, Monensin noch Narasin im Futter enthalten sind.
Um bei Hühnern und Puten Wechselwirkungen zwischen den inkompatiblen Polyether-Ionophoren Monensin, Narasin und Salinomycin mit Tiamulin zu vermeiden, sollte der Futtermittelhersteller darüber informiert werden, dass Tiamulin angewendet wird und dass diese Antikokzidia weder im Futtermittel enthalten sein noch dieses kontaminieren dürfen.
Das Futtermittel sollte vor der Anwendung auf Ionophore getestet werden, wenn der Verdacht einer Kontamination des Futters besteht.
Falls eine Wechselwirkung auftritt, ist die Tiamulinmedikation sofort abzubrechen und frisches Trinkwasser zur Verfügung zu stellen. Kontaminiertes Futter so schnell wie möglich entfernen und durch ein Futtermittel ersetzen, das keine Tiamulin-inkompatiblen Ionophore enthält.
Es wird empfohlen, ein entsprechend geeichtes Messgerät zu verwenden.
Auf der Grundlage der empfohlenen Dosis sowie der Anzahl und des Gewichts der zu behandelnden Tiere sollte die genaue zu verabreichende Tagesmenge des Tierarzneimittels nach der folgenden Formel berechnet werden:
Schweine:
i) Zur Behandlung der durch Brachyspira hyodysenteriae verursachten Schweinedysenterie:
Die Dosierung beträgt 8,8 mg Tiamulinhydrogenfumarat (entsprechend 8,8 mg des Tierarzneimittels) / kg Körpergewicht pro Tag an 3 bis 5 aufeinanderfolgenden Tagen, abhängig von der Schwere der Infektion und / oder der Dauer der Erkrankung.
ii) Zur Behandlung der durch Brachyspira pilosicoli verursachten Porcinen Intestinalen Spirochätose
(Colitis): Die Dosierung beträgt 8,8 mg Tiamulinhydrogenfumarat (entsprechend 8,8 mg des Tierarzneimittels) / kg Körpergewicht pro Tag an 3 bis 5 aufeinanderfolgenden Tagen, abhängig von der Schwere der Infektion und / oder der Dauer der Krankheit.
iii) Zur Behandlung der durch Lawsonia intracellularis verursachten Porcinen Proliferativen Enteropathie (Ileitis):
Die Dosierung beträgt 8,8 mg Tiamulinhydrogenfumarat (entsprechend 8,8 mg des Tierarzneimittels) / kg Körpergewicht pro Tag an 5 aufeinander folgenden Tagen
iv) Für die Behandlung und Metaphylaxe von enzootischer Pneumonie, die durch Mycoplasma hyopneumoniae verursacht wird, einschließlich Infektionen, die durch Tiamulin-empfindliche Pasteurella multocida kompliziert werden:
Die Dosierung beträgt 20 mg Tiamulinhydrogenfumarat (entsprechend 20 mg des Tierarzneimittels) / kg Körpergewicht pro Tag an 5 aufeinander folgenden Tagen.
v) Zur Behandlung von Pleuropneumonie, verursacht durch Tiamulin-empfindliche Actinobacillus pleuropneumoniae:
Die Dosierung beträgt 20 mg Tiamulinhydrogenfumarat (entsprechend 20 mg des Tierarzneimittels) / kg Körpergewicht pro Tag an 5 aufeinanderfolgenden Tagen.
Hühner:
Zur Behandlung und Metaphylaxe der Chronic Respiratory Disease (CRD), verursacht durch Mycoplasma gallisepticum, sowie von Luftsackentzündung und infektiöser Synovitis, verursacht durch Mycoplasma synoviae:
Die Dosierung beträgt 25 mg Tiamulinhydrogenfumarat (entsprechend 25 mg des Tierarzneimittels) / kg Körpergewicht pro Tag an 3 bis 5 aufeinanderfolgenden Tagen.
Puten:
Zur Behandlung und Metaphylaxe von infektiöser Sinusitis und Luftsackentzündung, verursacht durch Mycoplasma gallisepticum, Mycoplasma synoviae und Mycoplasma meleagridis.
Die Dosierung beträgt 40 mg Tiamulinhydrogenfumarat (entsprechend 40 mg des Tierarzneimittels) / kg Körpergewicht pro Tag an 3 bis 5 aufeinanderfolgenden Tagen.
Nebenwirkungen
Schwein:
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Sehr selten (< 1 Tier/10 000 behandelte Tiere, einschließlich Einzelfallberichte): |
Erythem Hautödem1 |
1Leicht
Huhn und Pute:
Keine bekannt.
Die Meldung von Nebenwirkungen ist wichtig. Sie ermöglicht die kontinuierliche Überwachung der Verträglichkeit eines Tierarzneimittels. Die Meldungen sind vorzugsweise durch einen Tierarzt über das nationale Meldesystem an das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) oder an den Zulassungsinhaber oder seinen örtlichen Vertreter zu senden.
Die entsprechenden Kontaktdaten finden Sie in der Packungsbeilage. Meldebögen und Kontakt-daten des BVL sind auf der Internetseite https://www.vet-uaw.de/ zu finden oder können per E-Mail (uaw@bvl.bund.de) angefordert werden. Für Tierärzte besteht die Möglichkeit der elektronischen Meldung auf der oben genannten Internetseite.
EMA Kategorisierung
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